Serie: 63. Internationale Filmfestspiele Berlin (7. - 17. Februar 2013), Teil 18

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Wir selbst sind die ganze Zeit schon mit den Wettbewerbsfilmen beschäftigt, von denen auf der Berlinale 19 tatsächlich in die Auswahlentscheidung gelangen. In den verschiedenen Sektionen gibt es wichtige und sicher immer wieder auch schöne Filme. Viel versprechen wir uns von MEIN WEG NACH OLYMPIA.

 

Dies ist ein Film von Niko von Glasow, der paralympische Athleten auf ihrem Weg zu den Spielen begleitet. Er wird auf den 63. Internationalen Filmfestspielen Berlin in der Filmreihe Berlinale Special seine Weltpremiere feiern. Neben Regisseur Niko von Glasow - u.a. Deutscher Filmpreis 2009 für den Dokumentarfilm NOBODY’S PERFECT, der hinreißend Contergangeschädigte zeigt und in der Tat einer der tollsten Filme, die wir kennen - und Produzent Ingo Fliess - u.a. EL BULLI - COOKING IN PROGRESS - werden die Athleten Greg Polychronidis und Christiane Reppe in Berlin erwartet.

 

„Sport ist Mord” – davon ist der kurzarmige Regisseur Niko von Glasow überzeugt, seit er als Kind gezwungen wurde, Sport zu treiben. Besonders kritisch denkt der Regisseur über die Paralympischen Spiele. Beste Voraussetzungen also, um einigen Athleten der Paralympics auf den Zahn zu fühlen: Warum zum Teufel quälen die ihren Körper für eine Veranstaltung, die wahrscheinlich doch nur dazu dient, das schlechte Gewissen der Gesellschaft zu beruhigen?

 

Während der Paralympics in London und auf seiner Reise rund um den Globus trifft Niko den armlosen, waffenvernarrten Bogenschützen Matt Stutzman, der mit seinem Bogen auf die Jagd geht. In Berlin backt Niko mit der einbeinigen Schwimmerin Christiane Reppe Pfannkuchen und lässt sich von ihr beruhigen, dass nicht jeder Mensch Sport machen muss.  Die ruandesische Sitzvolleyball-Mannschaft hingegen sieht Sport als Möglichkeit der Versöhnung in ihrem Land an. Aida Dahlen aus Norwegen haut Niko die Tischtennisbälle um die Ohren, und mit dem gelähmten Boccia-Spieler Greg Polychronidis, der zu den Besten der Welt gehört, versucht der inzwischen angefixte Regisseur im antiken Olympia-Stadium Boccia zu spielen – was strengstens verboten ist. Werden die Beiden festgenommen?

 

Der preisgekrönte Regisseur Niko von Glasow wurde aufgrund der Droge Contergan mit verkürzten Armen geboren. Sein Verständnis vom Leben mit einer Behinderung prädestinierte ihn für einen Film über die Paralympics 2012 in London. Es gab nur einen kleinen Haken – Leistungssport ist von Glasow höchst suspekt. Ein Glücksfall wie sich im Laufe der umfangreichen Dreharbeiten in den USA, Japan, Norwegen, Griechenland, Ruanda und Deutschland herausstellte. Durch seinen liebenswerten, unverbrauchten Umgang mit den Sportlern und das kritische Hinterfragen ihrer Arbeit entstand ein vielschichtiges, sehr persönliches und wunderbar heiteres Porträt von Spitzensportlern, die allen körperlichen Grenzen zum Trotz Höchstleistungen erbringen.

 

 

INFO: 

MEIN WEG NACH OLYMPIA

 

Ein Niko von Glasow Film

 

Ingo Fliess produzierte MEIN WEG NACH OLYMPIA mit if... Productions in Koproduktion mit Niko von Glasow und Florian Caspar Seibel, Palladio Films, sowie Helge Sasse, Senator Film Produktion GmbH und in Koproduktion mit WDR, SWR und NDR.

Der Film wurde von der Film- und Medienstiftung NRW, BKM, DFFF und FFA gefördert.

 

Kinostart: 16. Mai 2013

Deutschland / 2013 / 1:1,85 / Dolby Digital

 

Screenings auf den 63. Internationalen Filmfestspielen Berlin:

 

Freitag,    15.02.2013         17:30 Uhr     Haus der Berliner Filmfestspiele

                                                           (mit anschließender Podiumsdiskussion)

Samstag, 16.02.2013        20:15 Uhr     Cubix 8

 

Screenings heißen die öffentlichen Filmvorstellungen im Rahmen der Berlinale, für die man auch Karten kaufen kann.