EWAF1Die Legenden des Soul-Funk in der Frankfurter Jahrhunderthalle: die Earth Wind & Fire-Tournee

Eva Mittmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Earth, Wind & Fire gelten als der „Inbegriff des Funk-Fusion“ und das schon seit beinahe fünfzig Jahren. Sie sind Garant für Dancefloor-Musik auf höchstem Niveau. Nun gastierten sie zur ersten Deutschland-Tour seit fünf Jahren für vier Konzerte in Deutschland: in Berlin, München, Hamburg und zum guten Schluss endlich in Frankfurt.

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Und da kommen sie auf die Bühne: Zunächst die neun Begleitmusiker, inklusive Bläser-Trio. Dann die Stars des Abends: Gründungsmitglied Verdine White (Bass, Percussion, Gesang) und die seit 1972 zur Band gehörenden Musiker Ralph Johnson (Gesang, Schlagzeug, Percussion) und Philip Bailey (Gesang, Kalimba, Conga, Percussion), die Ikone des Falsett-Gesangs. Alle drei perfekt gestylt im Glitzerglitter-Look. Man fühlt sich zurückgebeamt in die 70-er Jahre. Das Publikum ist von Anbeginn fasziniert von dem homogenen Sound, den die Rhythmus-Section und die übrigen Bandmusiker präsentieren; perfekt auf den Punkt gespielt lassen sie den Spirit der damaligen Zeit wieder auferstehen.

Wir lassen uns anstecken und klatschen mit. Einige tanzen, andere klatschen nur, jedoch auf seltsame Weise ausgebremst, als hätte sie die Jetzt-Zeit voll im Griff. Tragisch im Grunde. Denn die Bühnenperformance ist energiegeladen wie eh und je. Ganz weit vorne die Altvorderen Verdine White, ein einziges Energiepaket, geballte Ladung Dynamit und Philip Bailey mit einer unvergleichlich dominanten Stimmpräsenz seines Falsett in den allerhöchsten Lagen, die 9-köpfige Band machtvoll übertönend. Dazu tänzerische Einlagen der restlichen Bandmitglieder und perfekt einstudierte Bühnenchoreografie.

Schließlich jagen sie in einem Medley die großen Hits aus der Ära der EWAF4
70er Jahre ohne Übergänge hintereinander gereiht heraus: „September“, „Fantasy“, „Shining Star“ und „Boogie Wonderland“. Schlag auf Schlag bombardiert uns die Musik. Kein Entkommen. Fassungsloses Staunen macht sich breit: “These old men got the GROOVE!“

Zum Ende des Konzerts ist klar: Das Publikum ist zufrieden. Es hat bekommen, was es wollte: Eine absolut perfektionierte Bühnenshow
und musikalische Performance von höchster Präzision – Show vom Allerfeinsten!

EWAF3Mir bleibt dennoch ein schaler Beigeschmack. Denn mich hat die Musik nicht wirklich innerlich berührt. Ratlos lässt sie mich zurück. Philip Bailey sagte einmal in einem Interview: „The music is only reflection of life, of how we are living.“ Recht hat er.
 





 
Fotos:
© Eva Mittmann

Info:
Konzert am 13.07.2028 in der Jahrhunderthalle Frankfurt
http://www.earthwindandfire.com/