AntMan WaspSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. Juli 2018, Teil 4

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Scott Lang alias Ant-Man steht nach den Ereignissen von "The First Avenger: Civil War" (2016) derzeit unter Hausarrest, da er Captain America unterstützt hat. Er nutzt die Zeit, um mit seiner Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) zu spielen oder auf seinem elektronischen Schlagzeug zu üben.

Doch wenige Tage vor dem Ablauf seiner Strafe hat er eines Nachts das Gefühl von Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer) zu träumen, die vor vielen Jahren bei einem Einsatz als "The Wasp" im sog. Quantumraum verloren gegangen ist. Er setzt sich mit deren Ehemann Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und ihrer Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly) telefonisch in Verbindung.

Da Scott während der Ereignisse von "Ant-Man" (2015) ebenfalls diesen subatomaren Raum betreten hat und ihn wieder verlassen konnte, holen ihn Pym und Hope aus seinem Hausarrest und ersetzen ihn durch eine (vergrößerte) Ameise, die seine Fußfessel trägt.

Hank Pym und Hope sind zwar seit einigen Jahren auf der Flucht, versuchen aber gleichzeitig eine Maschine zu konstruieren, um nach Janet im subatomaren Raum zu suchen und zu befreien. Hope trägt inzwischen bei Gefahr das Wasp-Kostüm ihrer Mutter, das ihr Vater inzwischen verbessert hat, und mit dem sie sich nicht nur wie Ant-Man verkleinern oder vergrößern, sondern auch fliegen kann.

Als die Beiden Material für ihre Versuche bei Sonny Burch (Walton Goggins) kaufen wollen, will der Pyms verkleinerbares Labor (ein mehrstöckiges Haus) stehlen.

Zur gleichen Zeit versucht auch Ava/Ghost (Hannah John-Kamen) in Pyms Labor einzudringen, um selbst in den subatomaren Raum zu gelangen, da sie nach einem verunglückten Versuch ihres Vaters vor vielen Jahren ihre feste Gestalt nicht mehr aufrechterhalten kann. Seit dieser Zeit kann sie aber auch durch Wände gehen. Daneben lässt sich die Polizei unter der Leitung von Jimmy Woo (Randall Park) regelmäßig in Scotts Haus sehen, denn Woo versucht immer noch Hank Pym und Hope zu fassen.

Während Sonny Burchs Verbrecher und auch Ghost versuchen, an Hank Pyms Labor zu kommen, bereiten Scott, Hope und Pym alles für einen Start in den Quantumraum vor...


"Ant-Man and the Wasp" schließt an zwei vorherige Marvel-Filme an und zwar an "Ant-Man" (2015) und "The First Avenger: Civil War" (2016). Wobei sich die Story des Films vor allem auf die Vorgänge in "Ant-Man" bezieht.

Es treten auch einige Charaktere aus dem ersten Film wieder auf. Es sind dies neben Paul Rudd als Scott Lang, Michael Douglas als Dr. Hank Pym und Evangeline Lilly als seine Tochter Hope van Dyne außerdem noch Michael Peña als Scotts alter Knastkamerad Luis, David Dastmalchian als Kurt und Tip 'T.I.' Harris als Dave, beides Mitglieder von Scotts "Firma". Weiterhin sind auch wieder dabei Abby Ryder Fortson als Scotts Tochter Cassie, Judy Greer als Maggie, Scotts Exfrau und Bobby Cannavale als Paxton, Maggies neuen Ehemann. Die Letzteren spielen aber eigentlich außer Michael Peña, der für viele der Lacher gut ist, keine größeren Rollen.

Neu dazugekommen sind vor allem Michelle Pfeiffer als Janet van Dyne, Laurence Fishburne als Pyms alter Mitarbeiter Dr. Bill Foster und als Gegenspieler Walton Goggins als Sonny Burch, der die Firma von Darren Cross alias Yellowjacket aus dem Vorgängerfilm übernommen hat, und Hannah John-Kamen als Ava/Ghost.

Regie führt bei "Ant-Man and the Wasp" ebenso wie beim Vorgängerfilm Peyton Reed. Reed und seine Drehbuchautoren Chris McKenna, Erik Sommers, Paul Rudd, Andrew Barrer und Gabriel Ferrari haben neben einem Actionfilm auch eine Familiengeschichte entwickelt, denn sowohl das Verhältnis zwischen Scott und seiner Tochter Cassie als auch die Beweggründe warum Hank Pym und Hope van Dyne nach Janet suchen, sind ein integraler Bestandteil der Story.

Dies alles wurde dramatisch und spannend aber auch humorvoll umgesetzt. Dabei war vor allem Paul Rudd als Scott Lang für die coolen und lockeren Sprüche zuständig. Auch seine Probleme mit dem hochtechnologischen aber leider immer wieder nicht funktionierenden Ant-Man Anzug, der ihn eigentlich auf Knopfdruck entweder auf Miniaturgröße schrumpfen oder aber gigantisch groß werden lassen soll, sind immer wieder für einen Lacher gut. Michael Douglas spielt seinen Hank Pym mit großer Weisheit, Verletzlichkeit und dem schlechten Gewissen, weil er vor Jahren bei einem Einsatz seine Frau nicht retten konnte. Evangeline Lilly will auf der einen Seite ebenfalls ihre Mutter finden, möchte aber auch als Wasp selbst Abenteuer erleben. Auch die weiteren wichtigen Darsteller wie z.B. Laurence Fishburne überzeugen in ihren Rollen. Die meisten Lacher hat aber ganz sicher wieder Michael Peñas Luis, vor allem wenn er mal wieder GANZ schnell spricht.

Besonders hervorzuheben ist, dass es in diesem Marvel Film gelungen ist, das Motiv des eigentlichen Bösewichts Ghost deutlich zu machen, warum sie so handelt und was sie unbedingt erreichen (oder besser loswerden) will. Möglicherweise wirkt Ghost deshalb nicht wirklich bedrohlich. Dabei wurde diese Figur, die im Marvel-Universum eigentlich männlich ist, erstmals mit einer Frau besetzt. Die englische Schauspielerin Hannah John-Kamen, die bisher hauptsächlich in TV-Produktionen zu sehen war, füllt diese Rolle hervorragend aus. Sie zeigt die Probleme und Verletzungen von Ava in beinahe jeder Szene.

Die Effekte des Films - vor allem im Quantumraum - sind hervorragend gelungen. Aber auch die dauernden Vergrößerungen oder Verkleinerungen machen ungemein Spaß. Besonders im Gedächtnis bleiben sicher die (Verfolgungs-)Szenen mit den verkleinerten Autos haften. Wer wünscht sich nicht, so das Parkplatzproblem lösen zu können?

Auch das 3D ist diesmal sehr gut eingesetzt und macht gerade bei den Szenen in der subatomaren Welt besonderen Spaß. Trotzdem hat man als Zuschauer nicht das Gefühl, von den Effekten erschlagen zu werden. Die Kampfszenen sind gekonnt choreographiert und gezielt eingesetzt, überragen aber nicht die ruhigen Passagen des Films.

Da Scott Lang nicht in "Avengers: Infinity War" (2018) aufgetreten ist, fragt man sich als Zuschauer natürlich, zu welcher Zeit "Ant-Man and the Wasp" spielt. Dies wird in einer Sequenz in der Mitte des Abspanns deutlich (es gibt noch eine zweite kurze leider überflüssige Szene ganz zum Schluss): Der Film spielt etwa zu gleichen Zeit wie "Infinity War". Auch ist gerade die spektakuläre Mid-Credit-Sequenz, die sicher zu den besten Post-Credit Szenen aller Marvel-Filme gehören, ein toller Übergang zu "Avengers 4", in dem - wie schon seit längerem bekannt ist - sowohl Paul Rudd als Ant-Man als auch Evangeline Lilly als Wasp mitspielen werden. Wieweit dabei die Möglichkeiten des Quantumraums in weitere Filme des Marvel-Universums integriert werden, kann an diesem Film noch nicht abgelesen aber vermutet werden.

Insgesamt ist "Ant-Man and the Wasp" ein ausgesprochen gelungener Film innerhalb des Marvel Universums. Der Film ist voll von spannenden Action-Szenen und humorvollen Momenten und Kommentaren, aber er zeigt auch einige tolle Charakterentwicklungen. Er ist deshalb unbedingt sehenswert.

Zusatz: Es schadet nichts, sich noch einmal den Vorgängerfilm "Ant-Man" anzusehen, denn das erleichtert doch das Verständnis.

Foto: Evangeline Lilly als Hope van Dyne/Wasp und Paul Rudd als Scott Lang/Ant-Man © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Info:
Ant-Man and the Wasp (USA 2018)
Originaltitel: Ant-Man and the Wasp
Genre: Action, Science Fiction, Abenteuer
Filmlänge: 125 Minuten
Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers, Paul Rudd, Andrew Barrer, Gabriel Ferrari
Darsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Michael Peña, Randall Park, Laurence Fishburne, Judy Greer, Hannah John-Kamen u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 26.07.2018