Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Also, wir fanden es nicht so peinlich, sondern konnten herzhaft lachen, wenn die drei Gottesmänner: ein Rabbi, ein Priester und ein Imam aus durchsichtigen Gründen in einer Band zur Ehre Gottes singen, was erst einmal die Idee des Musikproduzenten Nicolas Lejeune ist, der damit seinen Hals und seine Pfründe retten will, denn andernfalls wird er entlassen.
So fängt das Ganze an und sympathisch ist einem dieser Kerl ( der Regisseur Fabrice Eboué spielt diese Rolle) ) wirklich nicht, den seine Frau verlassen will, weil er die Affären nicht lassen kann und der im Musikgeschäft nichts mehr auf die Reihe bringt, weshalb ihm die neue Chefin bedeutet, daß Schluß ist, wenn er nicht innerhalb von sechs Monaten eine Band auf Rang 1 plaziert. Also macht er sich auf den Weg, zusammen mit Assistentin Sabrina die musikalischen Hitverdächtigen zu orten. Und was da alles zusammen kommt, ist schon äußerst komisch, das sind die ersten starken Szenen im Film, wer aus welchen Gründen (schlechte) Musik machen will.
Klar ist, daß er mit all den bisherigen Gruppen keinen Staat machen kann und so kommt er selbst auf die Idee, mit einer Band von Rabbi, Priester und Imam den gesellschaftlichen Konflikten ein einigendes musikalisches, ja harmonisches Gegengewicht zu geben. Das wäre doch was! Der Erfolg käme von alleine.
Doch auf der Suche nach den Protagonisten lernen die beiden erst einmal, daß ihre Idee, daß Gottesmänner singen sollen, nicht neu ist. Das gibt dem Film nun Gelegenheit, uns die verrücktesten Musikmacher unter Imamen, Priestern und Rabbis vorzustellen. Erst als Sabrina an Rabbi Samuel (Jonathan Cohen) gerät, geht die Post ab und auch der katholische Priester Benoit (Guillaume de Tonquédec) kann stimmlich betören. Aber es fehlt ein Imam. Und Moncef (Ramzy Bedia) ist zwar keiner, aber ist arabischer Herkunft und höchst musikalisch, weshalb Nicolas, der ihn in einer Spelunke auftut, ihn zum Imam erklärt und schwups gibt es eine Band!
Die ersten Proben zeigen sowohl das musikalische Potential der Drei wie auch deren unüberwindlich erscheinenden menschlich-religiösen Probleme, die als Band ausgerechnet KOEXISTENZ heißen soll. Und die Probleme resultieren etwas einfältig aus den herrschenden Vorurteile gegenüber diesen jeweiligen Vertretern. So ist der Priester schrecklich frömmelnd und ausgleichend gegenüber dem Imam, der antisemitisch vor sich hinbrabbelt und auch gegenüber dem Rabbi, der sich vom lautstarken Imam übervorteilt fühlt.
Die vielen Szenen sind schon komisch und man hätte sie nur gerne etwas subtiler gehabt, denn so bleibt das doch auf der überkommenen Vorurteilsstruktur. Der Witz des Films bezieht sich nun aus dem Gegensatz, daß die Drei nur dann erfolgreich sein können, was ja das Ziel von Nicolas bleibt, wenn sie ihr gemeinsames Werk, das Musikmachen optimieren und ihre persönlichen Streitigkeiten sein lassen. Über professionelles Handeln, nämlich das Texten, das Komponieren und die begleitende Gitarre kommen sie auf einmal zu einer Harmonie, die sie selber überrascht. Und als sie dann noch den Song COEXISTER kreieren, läßt sich der Erfolg überhaupt nicht mehr verhindern...
Es ist schon erstaunlich, wie die Franzosen solche Komödien hinbekommen. Immer wieder. Nicht immer erste Wahl, aber auch nie völlig daneben.
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
Nicolas Fabrice Éboué
Sabrina Audrey Lamy
Moncef Ramzy Bedia
Samuel Jonathan Cohen
Benoit Guillaume de Tonquédec
Demanche Mathilde Seigner
Alexia Amelle Chahbi
© Verleih
Info:
Darsteller
Nicolas Fabrice Éboué
Sabrina Audrey Lamy
Moncef Ramzy Bedia
Samuel Jonathan Cohen
Benoit Guillaume de Tonquédec
Demanche Mathilde Seigner
Alexia Amelle Chahbi