nax schnabelFilm von Pappi Corsicato in der Filmreihe: Die schönen Künste am Dienstag, 4. September 2018, Frankfurter Naxoshalle, 19:30 Uhr

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Julian Schnabel – A Private Portrait“ zeigt einen Menschen, der mehr ist als das oft beschworene Enfant terrible: Krisengerüttelter Künstler, Oscar-nominierter Filmemacher, verlässlicher Freund und liebender Familienvater.

Wenn man in Frankfurt den Namen Julian Schnabel hört, dann erinnert man sich, wie stark seine Auftritte in Frankfurt waren. Da gab es gleichzeitig eine Ausstellung seiner Malerei in der Schirn, die der gut mit Schnabel bekannte damalige Leiter der Schirn Max Hollein hier einrichten ließ. Und es gab eine große Premiere im Metropolis, wo einer der großen Künstlerfilme von Julian Schnabel aufgeführt wurde.

Das muß in den Jahren gewesen sein, als auch in Deutschland SCHMETTERLING und TAUCHERGLOCKE aufgeführt wurde, also 2008, dieser wirklich ganz besondere Film über einen durch einen Unfall Gelähmten, der vorher ein Ekel und furchteinflössender Chef einer Zeitung war und dann ein sanfter Patient, der nur noch mit Hilfe von Zwinkern kommunizieren konnte und auf diese Weise ein Buch schrieb und als es fertig war, sofort starb. Wir wissen nicht, ob dieser Film im Film über Schnabel vorkommt, können es uns aber nicht anders vorstellen - und liest man unten weiter, haben wir auch recht.

Auf jeden Fall heißt es: Pappi Corsicato porträtiert hautnah einen vielseitigen Freigeist, dessen Werk und Leben bewegt und inspiriert. Extravaganz, Provokation und Genie – das sind Schlagworte, die immer wieder im Zusammenhang mit Julian Schnabel fallen, der allgemein als Enfant Terrible sowie als Freigeist gilt.

Der italienische Regisseur und Drehbuchautor Pappi Corsicato (* 1960 in Neapel) blickt in seinem Porträt hinter die Fassade des prominenten Malers und Filmemachers und offenbart den Menschen hinter dem Künstler.

Sein Porträt ist eine Hommage an Julian Schnabel, den Malerstar und in seiner zweiten Karriere ebenso erfolgreichen Filmemacher - für seinen Film "Schmetterling und Taucherglocke" erhielt er den Regiepreis in Cannes und einen Golden Globe in den USA.

In "A Private Portrait" spricht Schnabel über seine ersten Schritte als Künstler, seine Erlebnisse in der skandalumwehten Kunstszene von New York in den 1980er-Jahren und die künstlerischen sowie persönlichen Krisen, die er durchlebte - zu denen gehörte unter anderem der Tod seines Freundes Lou Reed.

Außerdem öffnet Julian Schnabel, der im Film auch als verlässlicher Freund und liebender Familienvater gezeigt wird, sein privates Archiv.

Neben Schnabel selbst kommen berühmte Freunde und Weggefährten zu Wort, darunter die Schauspieler Al Pacino und Willem Dafoe, Bono, der Frontmann der irischen Rock-Band U2, und die französische Schauspielerin und Sängerin Emmanuelle Seigner.

Zum anschließenden Filmgespräch kommt Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst im Städel Museum Frankfurt.

Die Moderation hat Barbara Köster, naxos.Kino

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