f findusziehtSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. September 2018, Teil 24

N.N.

Berlin (Weltexpresso) - Herr Kurt, wie sehr unterstützen Maske und Kostüm, sich in die Rolle des Pettersson hineinzufinden?


Das Kostüm hilft natürlich ungemein: der große Hut, die Schuhe, die ein bisschen zu groß sind, der ausgestopfte Po – all das hilft mir, mich in Pettersson zu verwandeln. Und nicht zu vergessen der lange Bart. Wenn ich ihn hätte wachsen lassen wollen, hätte ich ein Jahr warten müssen. So viel Zeit hatten wir aber nicht. Also wurde der Bart jeden Tag auf mein Gesicht geklebt. Es juckte schrecklich! Und war eine Tortur, die ich da jeden Morgen zu erdulden hatte. Aber die Maskenbildnerin war sehr nett und wir haben viel gelacht.


Wie war es, nach langer Zwischenzeit in die Rolle und an das praktisch unveränderte Set zurückzukehren?

Das ist wie nach Hause zu kommen. Ich kannte die Figur, ich kannte die große Halle, in der wir gedreht haben, ich kannte die Leute – das sind natürlich ideale Bedingungen. Man hat es ja nicht oft, dass man bei einem solchen Projekt voll und ganz sagen kann, man geht zu Freunden. In einer Sache war das Set diesmal aber ganz anders als vorher. Es war nämlich nicht mehr tiefer Winter mit Schnee überall. Es war Sommer, die Schmetterlinge flogen und überall blühten die Blumen.



Was macht für Sie Ali Samadi Ahadis Regiestil aus?

Er hat ein großes Herz und eine unerschöpfliche Empathie. Ich bewundere, wie er sowohl ernste als auch heitere Themen zu behandeln weiß. Gerade seine Dokumentation über die Kindersoldaten in Afrika hat mich tief bewegt – aber auch seine Komödie „Salami Aleikum“ ist wundervoll.


Wie war es, mit einem Hauptdarsteller an der Seite zu spielen, der gar nicht vorhanden ist?

Das war vor allem deswegen eine Herausforderung, weil Findus fast die ganze Zeit im Film herumhüpft. Den imaginären Bewegungen zu folgen, war zu Beginn doch gewöhnungsbedürftig. Ich musste mir halt vorstellen, wie oft und wie hoch er springt und ob er vielleicht noch einen Salto macht. Immerhin gab es am Set eine Schauspielerin, die seine Texte eingesprochen hat. So hatte ich wenigstens akustisch einen Partner zum Spielen. Und ab und zu kamen ja Marianne Sägebrecht und Max Herbrechter zu Besuch – beides tolle Schauspieler, und auch sie sind ein Teil dieser großen Familie.


Wie würden Sie Petterssons Charakter beschreiben?

Petterssons Charakter ist vielschichtig. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ein wahnsinnig schlauer Typ ist, dem es ganz lieb ist, dass ihn alle für etwas wunderlich halten, damit er in Ruhe gelassen wird. Das Tolle an Sven Nordqvists Pettersson ist auf jeden Fall, dass er eine so wahnsinnige Euphorie und Lebensfreude mitbringt und die Welt mit den neugierigen Augen eines Kindes sieht. Das macht ihn ja so beliebt: Jedes Kind wünscht sich jemanden, der mit einem Scherze und Quatsch macht und einem nie richtig böse ist.


Können Sie sich in diese Figur gut hineinversetzen?

Ja. Wir sind in gewissen Dingen ganz ähnlich. Pettersson ist wie ich ein Grümscheler – einer, der sich gerne zurückzieht und im stillen Kämmerlein Sachen erfindet. Pettersson bastelt gerne mit Holz, ich bastele gern an Tonkompositionen und habe ein ganzes Archiv von Tönen und Geräuschen. Ich mische die Töne und erfinde damit neue Welten und Geschichten.


Empfinden Sie Wehmut, dass Sie mit dem Abschluss der Trilogie nun die Rolle des Pettersson aufgeben müssen?

Ich hatte die Freude und das Glück, ihn in zwei Filmen spielen zu dürfen. Gewiss bin ich etwas wehmütig, meinen Pettersson
nun sein zu lassen. Aber ich kann mir ja zum Glück immer die Filme anschauen. Und die nächste Rolle wartet ja schon auf mich....


Gibt es noch bestimmte Rollen, die Sie in Ihrer Karriere spielen wollen?

Nein. Das hatte ich eigentlich nie als Schauspieler, dass ich sagte, ich muss unbedingt noch den Hamlet, den Winnetou oder wen auch immer spielen. Mir kam es immer darauf an, verschiedene Charaktere auszuprobieren und ein breites Spektrum an Rollen zu spielen.


Foto:
© wildbunch-germany.de

Info:
Besetzung
Pettersson           STEFAN KURT
Beda Andersson MARIANNE SÄGEBRECHT
Gustavsson         MAX HERBRECHTER
Stimme Findus    ROXANA SAMADI
sowie: Happo, der Jagdhund schlechthin gackernde Hühner viele musikalische Mucklas und der an Hühnern interessierte Fuchs