fm archivdff.filmDas Deutsche Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt begrüßt gemeinsames Förderprogramm von Bund, Ländern und FFA

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das fällt uns noch sehr schwer, jedesmal, wenn wir FILMMUSEUM schrieben oder auch DEUTSCHES FILMMUSEUM oder gar IN FRANKFURT  dazu setzen, nun hinzuschreiben: Deutsches Filminstitut und Filmmuseum, seit diese Benennung jüngst, wie wir meldeten, verbindlich gewählt wurde und auch die Abkürzung, die DIF hieß, heißt nun DFF oder dff.film

Immer schon war der Oberbegriff Deutsches Filminstitut, wo die eigentliche Archivarbeit stattfindet, dem das Filmmuseum und damit auch das Kino des Deutschen Filmmuseums untergeordnet ist. Für die Öffentlichkeit jedoch wird insbesondere das Kino wahrgenommen, das ja täglich spielt, und aus dem Kommunalen Kino hervorgegangen ist, das der diesjährig verstorbene Kulturguru und in der Sozialdemokratie verwurzelte Hilmar Hoffmann einst gegründet hatte. Das ist nur dem vorgeschoben, um was es jetzt geht, wo die Digitalisierung von Filmen eben auch Schätze der Filmkunst am Leben halten, die durch den Zerfall des Materials durch Zeit verloren wären. 

Diese Digitalisierung des filmischen Erbes als Voraussetzung für dessen langfristige Zugänglichkeit haben sich Bund, Länder und die Filmförderungsanstalt (FFA) zur gemeinsamen Aufgabe gemacht. Ein zunächst auf zehn Jahre angelegtes Abkommen zwischen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), den Ländern sowie der FFA sieht eine jährliche Förderung von bis zu 10 Millionen Euro für Filmdigitalisierungen vor. Damit erhält ein zentrales Anliegen des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums Frankfurt nach jahrelangen Bemühungen kulturpolitisches Gewicht.

„Nur durch seine Digitalisierung kann unser filmisches Kulturerbe für künftige Generationen lebendig gehalten und vor allem zugänglich gemacht werden. Wir begrüßen, dass mit dem gemeinsamen Bekenntnis zum Filmerbe ein Vorhaben auf den Weg gebracht wurde, für das sich unser Haus seit zehn Jahren eingesetzt hat“, sagt Direktorin Ellen Harrington.

Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt zählt neben dem Bundesarchiv und der Deutschen Kinemathek Berlin, mit denen es den Kinematheksverbund bildet, zu den zentralen deutschen Einrichtungen, die das nationale Filmerbe bewahren und öffentlich zugänglich machen.

Bereits seit 2013 arbeitet das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum intensiv an der Digitalisierung des nationalen Filmerbes. Dank der Förderung durch BKM, und erstmalig in 2018 auch mit Unterstützung des Landes Hessen, konnte die Institution bisher 53 Langfilme sowie 114 Kurzfilme digitalisieren. Dazu zählen Werke des Weimarer Kinos, wie etwa DER KAMPF UMS MATTERHORN (DE 1928, R: Mario Bonnard, Nunzio Malasomma) und DER HAUPTMANN VON KÖPENICK (DE 1931, R: Richard Oswald), ebenso wie maßgebende Arbeiten aus der Nachkriegszeit, darunter Peter Lorres DER VERLORENE (BRD 1950/51) und Helmut Käutners DES TEUFELS GENERAL (BRD 1954/55), sowie Vertreter der Ära des Neuen Deutschen Films, z.B. DAS UNHEIL (BRD/FR 1970/71) von Peter Fleischmann und RHEINGOLD (BRD 1977/78) von Niklaus Schilling. Auch Experimentalfilme von Hans Richter sowie die dokumentarischen Filme von Ella Bergmann-Michel und Kamerapionier Oskar Barnack sind durch Neudigitalisierung für die Öffentlichkeit verfügbar.

Neben seinen Digitalisierungsvorhaben betreibt das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum mit filmportal.de auch die zentrale Internet-Plattform für den deutschen Film, die durch BKM und das Land Hessen gefördert wird und der eine wichtige Funktion in der nachhaltigen Dokumentation der Digitalisierung des nationalen Filmerbes zukommt.

„Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum ist hervorragend aufgestellt, um die Digitalisierung des deutschen Filmerbes mit Hilfe substantieller Förderung in den kommenden Jahren noch intensiver voranzutreiben“, so Ellen Harrington.

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© dff.film