Stummfilm ohne Grenzen aus Berlin und Babelsberg, 1918-1929. 1. November 2018 bis 2. Februar 2019 im Zeughauskino Berlin
Das Weimarer Kino war das Goldene Zeitalter des deutschen Films. Nie wieder war der deutsche Film so international wie in den Zwanzigerjahren, nie wieder hatte er eine solche Ausstrahlung. Nach Berlin und Babelsberg kamen Filmkünstlerinnen und Filmkünstler aus aller Welt; einige der beliebtesten Stars stammten aus Rom, Wien und Warschau, aus Kopenhagen, Budapest und Moskau.
Die Stummfilmretrospektive Weimar International lädt ein zu einer Reise ohne bestimmtes Ziel, denn die Reise ist Ziel und Zweck genug. Zu erleben sind Klassiker des Weimarer Kinos, in denen es nur so wimmelt von Albtraumgestalten, Doppelgängern und innerlich Zerrissenen, von Vampiren, Tyrannen und Weltverbesserern. Doch die andere Seite des Weimarer Kinos ist ebenfalls präsent: Die Filme tanzten Jazz, liebten die Komödie, verkündeten Aufbruch. Und sie probten moderne Geschlechterrollen und Vorbilder für eine Generation, die nach einem jahrelangen Krieg endlich leben wollte. Übermütig, turbulent, auf der Suche nach Abenteuer und Abwechslung.
International bekannte Musikerinnen und Musiker aus dem In- und Ausland werden den Stummfilmen im Zeughauskino neues Leben einhauchen. Zu erleben sind u.a. Neil Brand (GB), Günter Buchwald (D), Stephen Horn (GB), Maud Nelissen (NL), Richard Siedhoff (D), Gabriel Thibaudeau (CA) und das Trio Blanc et Noir (D). Am 1. Dezember 2018 wird das METROPOLIS ORCHESTER BERLIN den ersten überlieferten Film von Friedrich Wilhelm Murnau Der Gang in die Nacht (1921) begleiten und die für Kino-Orchester komponierte Musik von Richard Siedhoff uraufführen.
Die von Frederik Lang und Philipp Stiasny kuratierte Retrospektive Weimar International wird vom Hauptstadtkulturfonds gefördert und von CineGraph Babelsberg e.V. sowie der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung unterstützt.