fm 68erFilmreihe zum 50. Jubiläum der 68er-Bewegung von Dienstag, 6., bis Dienstag, 17. November

Helga Faber

Frankfurt am Main (weltexpresso) - Die Filmreihe „1968 – die Revolte im Film“ des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität und des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums präsentiert, anlässlich des 50. Jubiläums von ‚1968‘, unter den Stichworten „Revolution und Film“, „Revolution und Musik“, „Revolution und Krieg“ sowie „Revolution und Liebe“ an fünf Filmabenden im November 2018 ausgewählte Kurzfilme und Dokumentationen sowie einen Spielfilm.


Dienstag, 6. November, 18 Uhr
KURZFILMPROGRAMM DFFB

Gezeigt werden Filme von jungen Filmemachern, die zu der ersten Generation von Studierenden an der 1966 gegründeten DFFB gehörten und sich während ihres Filmstudiums politisierten und aktiv einbrachten. Im Mai 1968 besetzte eine Gruppe von ihnen die DFFB und benannte sie für kurze Zeit in „Dsiga-Wertow-Akademie“ um. Im November eskalierte der Konflikt zwischen den Studierenden und der Direktion.

WHITE CHRISTMAS (BRD 1968. R: Harun Farocki. 4 Min. 16mm)
JOHNSON UND CO.UND DER FELDZUG GEGEN DIE ARMUT (BRD 1968. R: Hartmut Bitomsky 17 Min. 16mm)
FARBTEST – DIE ROTE FAHNE (BRD 1968. R: Gerd Conradt. 13 Min. DCP)
BRECHT DIE MACHT DER MANIPULATEURE (BRD 1967. R: Helke Sander. 50 Min. 16mm)
LOB DES REVOLUTIONÄRS (BRD 1971. R: Helmut Wieck, Piu Lieck, David Slama. 4 Min. 35mm)

Mit Einführung


Donnerstag, 8. November, 20:15Uhr
TERROR AUCH IM WESTEN (BRD 1968. R: Thomas Giefer. Dokumentarfilm. 30 Min. 16mm)
DIE ZUKUNFT BEGANN IM MAI. FRANKREICH – DREI JAHRE NACH DEM AUFSTAND
(BRD 1971. R: Scope Film (Malte Rauch). Dokumentarfilm. 43 Min. Digital. OmeU)

Ein zentrales Ereignis der Studentenbewegung in Westberlin war der Internationale Vietnamkongress im Februar 1968 im Audimax der TU Berlin. Thomas Giefer zeigt in seinem auch formal radikalen und vielschichtigen Film nicht nur den Kongress, sondern auch die einige Tage später vom Senat initiierte Gegendemonstration zur Unterstützung der US-Politik. In seiner Reportage DIE ZUKUNFT BEGANN IM MAI beschäftigt sich Malte Rauch mit den sozialen Ursachen der Revolte der französischen Student/innen und Arbeiter/innen und geht der Frage nach, was drei Jahre später von den Zielen des Aufstands übriggeblieben ist.

Zu Gast: Malte Rauch, Thomas Giefer
Mit Einführung


Dienstag, 13. November, 18 Uhr
ONE PLUS ONE
Großbritannien 1968. R: Jean-Luc Godard
D: The Rolling Stones, Anne Wiazemsky. 104 Min. Blu-ray. OF

Godards im Sommer 1968 in England gedrehter Film verbindet zwei sehr verschiedene Stränge: Im einen werden in langen Kamerafahrten die Rolling Stones im Studio bei der Produktion ihres Songs „Sympathy for the Devil“ beobachtet. Der zweite Strang ist ein explizit politischer Diskurs. In allegorischer Form kritisiert er die kapitalistische Kultur und ihre Medien und thematisiert als Gegenbewegung dazu die Entstehung der Black-Power- Bewegung auf einem Autofriedhof.

Mit Einführung


Dienstag, 20. November, 18 Uhr
IN THE YEAR OF THE PIG
USA 1968. R: Emile de Antonio. Dokumentarfilm. 104 Min. 16mm. OF

Nichts hat die internationale Protestbewegung des Jahres 1968 auch nur annähernd so befeuert wie die Empörung über den imperialistischen Angriffskrieg der USA gegen das vietnamesische Volk. Emile de Antonio beleuchtet in seinem Film IN THE YEAR OF THE PIG die Genese und Entwicklung dieses Krieges anhand von Archivaufnahmen und Interviews, welche nicht zuletzt aus den Archiven amerikanischer Networks stammen. Er tut das ohne jeden eigenen Kommentartext, aber kühl und akribisch analysierend. Die Anordnung des Materials legt Zusammenhänge und Widersprüche offen, wodurch der Filmemacher durchaus Partei ergreift.

Mit Einführung


Dienstag, 17. November, 18 Uhr
THE DREAMERS  Die Träumer
Großbritannien/Italien/Frankreich 2003. R: Bernardo Bertolucci
D: Michael Pitt, Eva Green, Louis Garrel. 115 Min. 35mm. OmU

Der französische Mai 1968 begann in Paris im März. Der Kulturminister André Malraux entließ den Gründer und Leiter der Cinémathèque française, Henri Langlois, und öffentliche Proteste gegen diese Entscheidung auf der Straße wurden von der Polizei niedergeknüppelt. Bernardo Bertoluccis Film erinnert an diese Wochen, indem er das Frühjahr 1968 unter den Aspekten Kino, Politik und Sexualität betrachtet. Erzählt wird von einem jungen US-amerikanischen Austauschstudenten, der bei den Demonstrationen ein französisches Zwillingspaar kennenlernt, woraus sich eine Ménage à trois entwickelt.

Mit Einführung