nax Die Akte Oppenheimer Josef Sus OppenheimerDie Akte Oppenheimer - Das dunkle Erbe antisemitischer Fake News am Dienstag, 6. Nov. Naxoshalle Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Dieser Dokumentarfilm von  Ina Knobloch ist eine historische Spurensuche. Die Regisseurin führt an zahlreiche Originalschauplätze, Gassen, Landschaften und Schlösser, die für das Leben und den tragischen Justizmord an Oppenheimer entscheidend waren und die wahre Person des Joseph Süßkind Oppenheimer hinter dem späteren propagandistischen Zerrbild des "Jud Süß" rekonstruiert.

Der Dokumentarfilm "Die Akte Oppenheimer" erzählt das Schicksal des jüdischen Kaufmanns Joseph Süßkind Oppenheimer (ca.1698-1738), dem wirtschaftspolitischen Berater des Herzogs Karl Alexander von Württemberg, der nach dessen Tod als Sündenbock einer politisch motivierten, judenfeindlichen Hetzkampagne hingerichtet wurde. Die Filmemacherin Ina Knobloch zeigt dabei auch das erschreckend lange Nachwirken dieser fast 280 Jahre alten antisemitischen Kampagne über die "Goldenen 20er Jahre“ der Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus - der Oppenheimer mit dem NS- Film "Jud Süß" diffamierte – und schließlich bis weit in unsere Zeit.

Auch zeigt der Film einige Fundstücke aus Archiven, die einen neuen Blick auf Oppenheimers Persönlichkeit und seinen Beitrag zur wirtschaftspolitischen Modernisierung Württembergs freigeben bzw. die manipulativen Strategien und Tricks enthüllen, mit denen antisemitische Fake-News-Kampagnen arbeiten, damals wie heute.

So zeigen die Gerichtsakten von 1737/38 mit welcher massiver Folter politische Gegner des Herzogs versuchten, Oppenheimer, gegen den keinerlei Vergehen vorlagen, zu einem falschen Geständnis zu zwingen. Während seines Hungerstreiks hielt man ihn notdürftig am Leben, um ihn öffentlich hinzurichten. Da hatten seine politischen Gegner bereits antisemitische Bildblätter in Auftrag gegeben, die noch am Hinrichtungsort gezeichnet und verbreitet wurden - antijüdische "Hetz- Comics" aus einer Zeit, die gemeinhin als Ära der deutschen Aufklärung gilt.

Dieser Film hat den Hessischen Filmpreis 2018 als bester Dokumentarfilm erhalten! Beim anschließenden Filmgespräch freuen wir uns auf die Teilnahme der Filmemacherin Ina Knobloch sowie von Dr. Werner Hanak, stellv. Direktor des Jüdischen Museum Frankfurt.
Die Moderation hat Gerd Becker, naxos.Kino.

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Info:
Dienstag, 6. Nov. 2018   19.30 Uhr, Naxoshalle

Reservierungen erbeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
naxos.Kino im Theater Willy Praml – Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof rechts. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.