f grinchSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. November 2018, Teil 2

N.N.

Los Angeles (Weltexpresso) - Der Grinch: Der Grinch, dem wir in diesem Film begegnen, ist eher spitzbübisch als grausam und eher schlecht gelaunt als bloß gemein. Es geht ihm nicht darum, Weihnachten zu stehlen um die Whos zu bestrafen, sondern einfach darum, den Weihnachts-Wahnsinn zu stoppen, damit er sich damit nicht mehr beschäftigen muss. Abgesehen davon hat er mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.

Das Feiertagschaos belastet und plagt ihn. So ist er zum Beispiel gezwungen, sich nach Whoville zu begeben, weil ihm das Essen ausgeht. Eigentlich hatte er sich genug Vorräte zugelegt, um über Weihnachten zu kommen. Doch der Weihnachtsstress setzt ihm so sehr zu, dass er aus Frust zu futtern beginnt und die Regale bald leer sind. Das Verhältnis zu seinem Hund Max ist derweil weniger eines zwischen Herr und Knecht, sondern eine loyale Freundschaft. Wenn auch mit einem gehörigen Machtgefälle.


Max
Der tierische Begleiter des Grinch spricht kein Wort, ist seinem Herrchen aber in absoluter Loyalität verbunden. Seine Hingabe zu ihm ermöglichst es in DER GRINCH auch dem Publikum zu erkennen, wie viel Gutes doch im Grinch zu stecken scheint. Die Veränderung, die er am Ende der Geschichte durchmacht, kommt für Max jedenfalls nicht überraschend. Überhaupt ist er sehr viel mehr als bloß ein Haustier. Max ist der beste Freund des Grinchs, sein Barista, sein Diener, sein Schlittenzieher, sein Begleiter und Tröster, sein Wachhund. Und Schlagzeug spielt er sogar auch!


Cindy-Lou
Cindy-Lou Who ist in DER GRINCH ein wenig älter als in der Vorlage von Dr. Seuss. Sie macht sich auf, um den Weihnachtsmann zu treffen, den sie um Hilfe für ihre überarbeitete und vollkommen übermüdete, alleinerziehende Mutter zu bitten. Sie ist das komplette Gegenteil des Grinch: unglaublich hilfsbereit, selbstlos und eine Verkörperung jenes Optimismus, den nur Kinder haben können. Sie ist eine durch und durch positive Figur, der aber auch schon eine gewisse Weisheit innewohnt. Cindy-Lous Begegnung mit dem Grinch ist der erste Auslöser für seine Verwandlung, denn sie steht für alles, worum es an Weihnachten gehen sollte: Großzügigkeit und Güte. Dass sie überhaupt nicht irgendwelche Geschenke für sich selbst im Sinn hat, lässt das Herz des Grinch erwachen.


Das Design

Philosophie und Überblick

Nach zwei früheren Dr. Seuss-Adaptionen sind Meledandri und sein Team zwar schon zu Experten in der Umsetzung von Geisels künstlerischem Stil in dreidimensionale, computergenerierte Animationsfilme geworden, doch DER GRINCH ist ihr bisher ehrgeizigstes Projekt. „Die Herausforderungen, diese Bücher in eine räumliche, computergenerierte Welt zu überführen, sind groß“, sagt Meledandri. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, dies zu tun und gleichzeitig den zugrunde liegenden künstlerischen Stil von Ted Geisel zu respektieren. Gerade Linien etwa sucht man in unseren Filmen fast vergeblich. Wo immer möglich ersetzen wir eine gerade Linie durch eine kurvige, denn die gehören zu den Leitmotiven in Geisels Arbeit. Bei einer Adaption wie der von Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat ist es von unschätzbarem Wert, jemanden wie Yarrow als einen unserer Regisseure an Board zu haben. Er ist ein regelrechter Student von Geisels Arbeit und begann den gesamten Produktionsprozess mit dem minutiösen Studium aller Bilder der Vorlage. Diese Bilder lieferten uns dann den Ausgangspunkt für unsere Interpretation, die sich daraus entwickelte.“

Ihr Ehrgeiz war groß. Die Whoville-Häuser, die ursprünglich ja nur Zeichnungen auf der Seite eines Buches waren, mussten zu taumelnden, ausladenden, sich ausbreitenden Räumen werden, und neue Figuren mussten so aussehen, als gehörten sie zur gleichen Welt wie die Figuren, die das Publikum bereits kannte. „Viel Zeit floss in das Nachdenken über die Figuren und das Suchen nach Lösungen dafür, wie man sie so übersetzt, dass sie sich anfühlen, als würden sie leben und atmen, aber auch als wären sie immer schon Teil dieser Welt gewesen“, sagt Meledandri. „Es ist ein langer Prozess. In vielerlei Hinsicht ist das komplizierter, als ganz ohne Vorgaben zu beginnen, weil man eben keine absolute Freiheit hat. Aber Yarrow hat das brillant umgesetzt. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Der Lorax, und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie ein solcher Film ohne seine künstlerischen Fähigkeiten hätte entstehen können.“


Whoville

Von all den beeindruckenden Leistungen der Designer in DER GRINCH ist die Umgestaltung von Whoville eine der spektakulärsten. „Im Buch besteht Whoville nur aus etwa fünf Häusern“, sagt Mosier. „Wir erkannten, dass wir die Möglichkeit hatten, Whoville neu zu interpretieren und zu einer dreidimensionalen Welt zu erweitern, durch die sich die Kamera so bewegen kann, dass sie das Publikum an einen anderen Ort zu versetzen vermag.“

Im Laufe ihrer Diskussion über das Design sprachen die Filmemacher immer wieder über ihre Visionen, die sie von Whoville hatten. „Wir sprachen darüber, uns Whoville als das idyllischste Dorf überhaupt vorzustellen, als eine fröhliche Urlaubsgebirgsgemeinschaft, als einen Ort, der uns nahe und vertraut ist, aber auch als einen Ort, der ganz einzigartig für die Whos ist, ein wenig unkonventionell und wie aus einer anderen Welt“, sagt Healy. „Alles auf der Leinwand ist natürlich mit den typischen Elementen von Dr. Seuss ausgestattet. Wir haben alle seine Bücher und alle seine Zeichnungen genauestens unter die Lupe genommen, um sicherzustellen, dass wir seine Bildsprache für die Figuren, die Requisiten und die Orte richtig erfasst haben.“

Sie ließen sich von der natürlichen Welt der Farben und Texturen inspirieren – z.B. Schnee, Eis, Höhlen und Berge – und verwendeten eine Palette von warmen, gesättigten, hellen und fröhlichen Farben. „Die Whos sind gastfreundlich und warmherzig“, sagt Cheney. „Also musste ihre Stadt dies in den Formen und Texturen ihrer Häuser, Geschäfte, Fahrzeuge und selbst ihrer Pullover auch so widerspiegeln. Es war auch wichtig, dass das Design von Whoville in direktem Kontrast zu der eisigen Höhle des Grinch auf dem kantigen und einsamen Berg Crumpit steht.“

Whoville ist eine geschäftige, glitzernde Mini-Metropole, reich an lebendigen Farben und einer prächtigen Architektur, die die Grundlage dieser Vision einer Stadt und dem Alltag ihrer Bürger ausmachen. „Die Whos selbst inspirierten das Design der Stadt“, sagt Cheney. „Denn die Whos lieben es, zusammen zu singen, zusammen zu essen und gemeinsam in Bobschlitten und Riesenbussen zu fahren. Sie sind überaus gesellige Leute und versammeln sich jedes Jahr auf dem Marktplatz, um ihren selbstgemachten Weihnachtsschmuck an einem gigantischen Weihnachtsbaum auszuhängen. Unsere Hoffnung ist es, dass sich jeder Zuschauer wünscht, in Whoville sein eigenes Weihnachtsfest verbringen zu können.“

Mosier, Cheney und ihr Animationsteam erstellten ein komplettes 3D-Computermodell von Whoville, um sicherzustellen, dass das Design der gleichen internen Logik wie bei einer realen Stadtplanung folgte. „Wir kennen jeden Standort von Whoville – wo sich Cindy-Lous Haus befindet und wie weit entfernt es vom Marktplatz ist oder dem Who Foods Supermarkt“, sagt Cheney. „Wenn man wollte, könnte man tatsächlich ein echtes Whoville bauen und es würde als Stadt vollkommen funktionieren.“

In einer frühen Szene erwacht die Stadt an einem klaren, hellen Tag, die Geschäfte werden geöffnet und die Leute begrüßen einander. Das europäische Publikum wird vermutlich sofort feststellen, dass sich alles ziemlich vertraut anfühlt. „Eine große Inspiration für Whoville war meine Nachbarschaft in Paris“, sagt Cheney. „Meine Frau und ich lebten am Ende einer Straße namens Rue Mouffetard. Wir verbrachten die meiste Zeit des Vormittags damit, Kaffee in verschiedenen Cafés auf dem Platz oder am Hügel zu trinken. Wir beobachteten, wie der Springbrunnen eingeschaltet wurde, die Nachbarn mit ihren Hunden spazieren gingen, die Eltern ihre Kinder in der Schule absetzten und die Geschäfte öffneten. Die Luft war erfüllt von dem Geruch von frischem Brot und den Klängen der Straßenmusiker. Alles erschien uns so magisch. Und es lag dort dieses Gefühl von Intensität und Gemeinschaft in der Luft, das uns für Whoville perfekt schien.“

„Obwohl unser Whoville natürlich stilisiert ist, wollten wir, dass es sich authentisch anfühlt. Wir wollten, dass es sich so anfühlt, als ob man beinahe in diese Welt hineingreifen und den kuscheligen Pullover berühren, die heiße Schokolade und die Waffeln riechen und das Knirschen des Schnees unter den Füßen spüren kann.“

Der Effekt ist einfach erstaunlich. „Ich finde, wir haben einen wunderschönen Film geschaffen, der die Magie und das Besondere der Weihnachtszeit feiert“, sagt Healy. „Ich war von Anfang an von der Idee begeistert, einen Weihnachtsfilm zu machen, der diese absolut reine Freude einfangen würde, die ich als Kind unter dem Weihnachtsbaum hatte, als ich die bunten Lichter funkeln und den Weihnachtsschmuck glänzen sah. Und wir wussten,dass wir diesen einzigartigen visuellen Reichtum mit unserem hochkarätigen Team einfangen konnten.“

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Info:

STAB

Regie                 SCOTT MOSIER
                          YARROW CHENEY
Drehbuch          MICHAEL LESIEUR
                         TOMMY SWERDLOW
Buchvorlage     THEODOR SEUSS GEISEL
Produktion .      CHRIS MELEDANDRI
                         JANET HEALY
Ausführende Produktion CHRIS RENAUD
Musik                DANNY ELFMAN

BESETZUNG

Rolle                   US-Sprecher                                 Synchronstimme

GRINCH             Benedict Cumberbatch                 Otto Waalkes
CINDY LOU       Cameron Seely                               Xara Eich
ERZÄHLER        Pharrell Williams                             Alexander Doering
DONNA              Rashida Jones                                Natascha Geisler
GROOPERT       Tristan O’Hare                                 Freddy Gerberon
BRICKLEBAUM Kenan Thompson                           Michael Iwannek
OZZY                  Sam Lavagnino                              Vicco Clarén
IZZY                    Scarlett Estevez                             Marlene Schick
BÜRGERMEISTERIN Angela Lansbury                     Kornelia Boje
AXL                     Ramone Hamilton                          Oskar Hansch

Abdruck aus dem Presseheft