f queen3Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. November 2018, Teil 9

N.N.

London (Weltexpresso) - Februar 2010. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht von Alexander McQueens tragischem Tod auf der ganzen Welt. London, Paris, New York, LA, Tokio - wir hören Gesprächsfetzen von Journalisten und Leuten aus der Modeszene: Alle meinen, die schockierende Nachricht kommentieren zu müssen. Bilder von McQueens exzentrischen Modeschauen werden parallel zu den Aufnahmen des Krankenwagens vor seinem Haus in Mayfair gezeigt.

Gerüchte über Selbstmord. Bestürzte Mitarbeiter vor den Headquarters seiner weltberühmten Modefirma. Eine internationale Autopsie beginnt. Was ist f queen5passiert? Warum hat er das gemacht? Den 24-Stunden-Nachrichtenzyklus bestimmt eine Welle von Horror und Trauer. Dann ergreift McQueens Freund und Kollege Sebastian Pons das Wort. Der Designer aus Mallorca erinnert sich daran, dass Lee während einer Show Selbstmord begehen wollte: Vor Publikum, als ultimativ letzte Inszenierung seines Lebens. Dann die hypnotischen Bilder aus den Shows von Alexander McQueen: Eine Jeanne d'Arc-Figur, umgeben von einem Feuerring. Eine von künstlichen Regenfällen durchnässte Kate Moss. Um das Model Shalom Harlow drehen sich zwei Roboterarme, die ihr weißes Kleid besprühen.

f alexander mc queen dokumentation kate mossHeftige, anarchische, unheimliche, hinreißende Bilder - ein Vorgeschmack auf den Rest der Dokumentation. Nun hören wir zum ersten Mal McQueens Stimme: „Meine Shows handeln von Sex, Drugs und Rock'n Roll. Mir geht es um Aufregung und Gänsehaut. Ich will Herzinfarkte. Ich will Rettungswagen.“

Foto:
© Verleih

Info:
STAB

Regie            
  IAN BONHÔTE PETER ETTEDGUI
Drehbuch       PETER ETTEDGUI
Produktion     MISFITS ENTERTAINMENT SALON PICTURES
Produzenten   IAN BONHÔTE ANDEE RYDER NICK TAUSSIG PAUL VAN CARTER
Kamera           WILL PUGH
Musik              MICHAEL NYMAN
Schnitt           CINZIA BALDESSARI

Als Schlüssel zu unserem Film sehen wir den Zauber des Geschichtenerzählens. „Für mich ist das Leben ein bisschen wie ein Märchen der Brüder Grimm“, sagte Lee. Seine Biografie ist voll von Mythen und Geschichten und er selbst wurde mit „Edward mit den Scherenhänden“ verglichen - nicht zuletzt wegen seiner Virtuosität an der Schere. Aber auch wegen seiner Seelenverwandtschaft mit Regisseur Tim Burton, mit dem er oft zusammenarbeitete. Alexander McQueen stellte in seinen Shows viele mythologische Bezüge her - von den Volksmärchen der Yoruba über Dantes Inferno bis zur Legende von Atlantis. Episoden aus seinem eigenen Leben, die in den Shows verwoben wurden, erinnern an Erzählungen wie „Narziss“, „Orpheus“, „Aschenputtel“ und „Des Kaisers neue Kleider“. All seine modischen Kreationen spielen mit der Idee der Verwandlung und der Veränderung. Diese spiegelt sich auch in McQueens Biographie wider: Innerhalb eines Jahrzehnts wurde aus Lee, dem kauzigen Arbeiterkind, der globale Superstar Alexander McQueen. Seine eindrucksvollen, mutigen Modedesigns gaben denjenigen Frauen, die sich trauten, sie zu tragen, eine große Stärke.

Abdruck aus dem Presseheft