BumblebeeSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. Dezember 2018, Teil 4

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Der Kampf zwischen den Autobots unter der Führung von Optimus Prime (Peter Cullen) und den Decepticons unter Megatron um den Planeten Cybertron ist für die Autobots verloren. Deshalb schickt Optimus Prime den Transformer B-127 (Dylan O'Brien) zu einem kleinen entfernten Planeten namens Erde. Dort soll er eine neue Basis aufbauen, während Optimus Prime die übrigen Autobots im Universum suchen will.

Dummerweise landet B-127 gerade in einem Armee-Manöver von Agent Burns (John Cena), der ihn natürlich sofort von seinen Männern verfolgen lässt. Und da ist auch noch der Decepticon Blitzwing (David Sobolov), der ihm nachstellt und schwer beschädigt, bevor er von B-127 ausgeschaltet werden kann. Der gelbe Autobot wird dabei so stark beschädigt, dass er sich gerade noch als gelber VW-Käfer tarnen kann.

Im Jahr 1987 steht der leicht eingestaubte Käfer auf einem Schrottplatz in einer Kalifornischen Kleinstadt in der Nähe von San Francisco. Dort sieht ihn an ihrem Geburtstag die 18jährige Charlie Watson, die nach Ersatzteilen sucht, da sie zu Hause versucht, den Wagen ihres verstorbenen Vaters wieder flott zu bekommen.

Charlie bekommt den Käfer und nimmt ihn mit in ihre Werkstatt. Als sie sich unter ihr neues Auto rollt, entdeckt sie, dass es von unten ganz anders aussieht, und sie merkt recht schnell, dass sie kein normales Auto vor sich hat. Mit mechanischem Geschick beginnt sie, ihn zu reparieren und lernt schnell, dass es sich keineswegs nur um eine alte Schrottmühle handelt. Denn der Wagen entpuppt sich als Alien-Roboter, der aber seine volle Kampfkraft noch nicht wieder erlangt hat. Charlie nennt ihn Bumblebee.

Durch seine im Kampf mit Blitzwing erlittenen Verletzungen kann Bumblebee aber nicht mehr sprechen, er verständigt sich durch Lieder und Sätze aus dem Autoradio.

Leider teilt der Roboter dadurch auch Megatron seinen Aufenthaltsort mit. Der schickt den weiblichen Decepticon Shatter (Angela Bassett) zusammen mit ihrem Partner Dropkick (Justin Theroux) auf die Suche nach Bumblebee.

Während sich zwischen Charlie und Bumblebee eine enge Freundschaft entwickelt, und eigentlich nur Charlies Nachbar und Schulkamerad Memo (Jorge Lendeborg Jr.) weiß, was sich hinter dem gelben Käfer wirklich verbirgt, versuchen die beiden Decepticons - auch mit Hilfe der amerikanischen Armee - den geflohenen Autobot B-127 zu finden und dadurch den Aufenthalt von Megatron heraus zu bekommen...


"Bumblebee" ist der sechste Film über die Transformer, das sind Spielzeug-Action-Figuren, die von der Firma Hasbro zusammen mit dem japanischen Unternehmen Takara 1984 entwickelt wurden. Dabei handelt es sich um Spielzeugroboter, die sich mit wenigen Handgriffen in Autos, Flugzeuge, Kampfstationen etc. umwandeln lassen.

Neben den Spielzeug-Figuren gibt es Zeichentrickserien, Comics, Videospiele und seit 2007 auch fünf Spielfilme: "Transformers" (2007), "Transformers – Die Rache" (2009), "Transformers 3" (2011), "Transformers: Ära des Untergangs" (2014) und "Transformers: The Last Knight" (2017).

Nachdem der letzte Film der Serie nicht das erwartete Einspielergebnis gebracht hat, wurde mit "Bumblebee" ein Neustart versucht. Der Film ist nicht nur ein Prequel zu den ersten drei Filmen, sondern Regisseur Travis Knight ("Kubo – Der tapfere Samurai" (2016)) hat auch versucht, sich auf die Wurzeln der Franchise zu besinnen. Er hatte auch ein geringeres Budget als die Vorgängerfilme, was sich zum Beispiel darin auswirkt, dass er keinen weiteren CGI überladenen Film nach dem Prinzip: Mehr Action, mehr Explosionen, mehr Militär und noch mehr Lauflänge abliefert, sondern er versucht ein humorvolles Action-Abenteuer im Stil der 1980er Jahre Filme zu drehen.

Für die Fans der älteren Transformer-Filme mag es ein Manko sein, dass es weniger verschiedene Transformer und auch weniger Schlachten gibt, denn die Handlung ist hauptsächlich auf Bumblebee und Charlie zentriert.

Dadurch wurde vom Regisseur nach dem Drehbuch von Christina Hodson (erstmals von einer Frau!) eine richtige Geschichte mit viel Herz über die Freundschaft zwischen Charlie und Bumblebee erzählt, vor allem die ruhigen Momente zwischen den beiden sind überraschend gefühlvoll. Die Story mag einfach gehalten sein, ein Action-Film um einen Roboter, der sich in ein Auto verwandeln kann, braucht keine komplexe Handlung, aber der Zuschauer wird mit den handelnden Charakteren mitfühlen können.

Es sind deshalb auch die kleinen Momente, die diesen Film über die anderen Transformer-Filme hinaushebt, zum Beispiel, wenn Charlie Bumblebee beibringen will, sich zu verstecken und er hinter einem viel zu kleinen Felsen landet, oder wenn der Käfer mit einem Schubs der Tür Charlie zu etwas auffordern will.

Eine der besten Action-Sequenzen ist dann auch nicht Bumblebees Kämpfe mit den Decepticons oder dem Militär, sondern ist eine Folge von Einstellungen, in der der zurückgelassene Roboter seine Garage verlässt und aus Versehen die Inneneinrichtung des Hauses von Charlies Familie zerstört. Hier ist eine slapstickartige Trümmerorgie entstanden, die jedem das Lächeln ins Gesicht zaubert.

Der Film gibt auch Antworten auch einige Fragen, die in den vorherigen Filmen nicht beantwortet wurden, z.B. wie der gelbe Autobot zu seinem Namen gekommen ist, oder warum er nicht mit einer Stimme spricht, sondern das Autoradio benutzen muss. Auch der Übergang Bumblebees von der Original-Hasbro Figur als VW Käfer zum 1976er Chevrolet Camaro, der von Shia LaBeoufs Sam Witwicky im ersten "Transformer"-Film gefahren wurde, wurde in diesem Film gezeigt.

"Bumblebee" lebt nicht in erster Linie von seinen Actionsequenzen sondern von der Chemie zwischen Hauptdarstellerin Hailee Steinfeld und Bumblebee. Denn der liebenswerte Roboter fühlt sich wie ein richtiger Charakter an und besitzt jede Menge Tiefe. Hailee Steinfeld schafft es perfekt, Charlies Gefühle und Handlungen über die gesamte Laufzeit des Films nachvollziehbar zu machen. Positiv ist auch zu bewerten, dass die menschliche Hauptrolle nicht nur weiblich ist, sondern dass Charlie auch eine junge Frau ist, die taff ist und an Autos schrauben kann. In diesem Film ist eher Jorge Lendeborg Jr. als Charlies Nachbar Memo, die Person, die hübsch zu sein hat und ab und zu mal gerettet werden muss.

Gut gewählt ist auch die 1980er Jahre Musik, vor allem, wenn der Autobot mit einem passenden Song aus dem Autoradio antwortet.

"Bumblebee" hat ganz sicher auch einige negative Seiten, z.B. kann John Cena aus seiner miesen Rolle als Militär-Agent Burns nicht wirklich viel herausholen und auch sonst sind vor allem die militärischen Wissenschaftler wieder ziemlich dämlich. Daneben gibt es noch ein paar Charaktere, wie Charlies arrogante Schulkameraden, die für den Fortgang der Handlung völlig überflüssig sind. Es ist eigentlich auch nicht notwendig, sich den Film in 3D anzusehen.

Insgesamt ist "Bumblebee" aber auf jeden Fall ein gelungener Neustart der Transformer-Reihe. Es ist ein Action-Film mit Herz und Reminiszenzen an die 1980er Jahre entstanden, der zwar vor allem für eine jugendliche Zielgruppe gedacht ist, der aber ganz sicher auch älteren Kino-Besuchern Spaß machen wird.

Zusatz: Während des Abspanns sitzen bleiben, denn da kommt noch eine Szene.

Foto: Charlie Watson (Hailee Steinfeld) und Bumblebee (Stimme von Dylan O'Brian) © Paramount Pictures Germany

Info:
Bumblebee (USA 2018)
Originaltitel: Bumblebee
Genre: Action, Abenteuer, Science Fiction
Filmlänge: 113 Minuten
Regie: Travis Knight
Drehbuch: Christina Hodson
Darsteller: Hailee Steinfeld, John Cena, Jorge Lendeborg Jr., Pamela Adlon, John Ortiz u.a.
Originalsprecher: Dylan O'Brien, Justin Theroux, Angela Bassett, Peter Cullen u.a.
Verleih: Paramount Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 20.12.2018