berl19 24BERLINALE 2019. Die 69. Internationalen Filmfestspiele von Berlin vom 7.-17. Februar 2019, Teil 24

Roman Herzig

Berlin (Weltexpresso) - Vom 9. bis 13. Februar 2019 lädt der 16. Berlinale Co-Production Market 600 internationale Produzent*innen und Finanziers ein, neue Partnerschaften zu knüpfen. Diesmal sind 37 neue Spielfilmprojekte ausgewählt, deren Produzent*innen auf der Suche nach Koproduktionspartner*innen aus jeweils anderen Ländern sind. Daneben werden fünf herausragende Produktionsfirmen im „Company Matching“-Programm präsentiert.

Internationale Koproduzent*innen, Vertreter*innen von Weltvertrieben und TV-Sendern, Verleihern, Förderern und Finanziers aus aller Welt treffen hier in mehr als 1.300 organisierten Einzelmeetings auf die Produzent*innen der Projekte aus insgesamt 30 Ländern. Das Berlinale-Team plant die Meetings entsprechend des konkreten Bedarfs für jedes einzelne Projekt.

Der Erfolg dieser ausgeklügelten Partner*innenvermittlung spiegelt sich in den fertiggestellten Projekten aus den früheren Jahren. 2018 liefen allein 16 dieser Filme bei internationalen A-Filmfestivals und in den Kinos. Auch für die Berlinale 2019 ist bereits ein Film angekündigt, der im Panorama gezeigt wird: To thávma tis thálassas ton Sargassón (The Miracle of the Sargasso Sea) von Syllas Tzoumerkas. Zwei der Produzent*innen dieses Films stellen jeweils neue Projekte beim Berlinale Co-Production Market vor: Maria Drandaki von Homemade Films aus Griechenland und Ellen Havenith von PRPL aus den Niederlanden.

Für die offizielle Projektauswahl wurden aus 325 Einreichungen 22 vielversprechende Spielfilmprojekte mit Budgets zwischen 750.000 und 6,5 Millionen Euro ausgewählt. Sie werden von international erfahrenen Produzent*innen vorgestellt und bringen bereits Produktionsförderung aus ihrem Heimatland oder mindestens 30 Prozent gesicherte Finanzierung mit.

In der Sparte „Berlinale Directors“ werden drei erfolgversprechende Projekte von Berlinale-Regisseur*innen vorgestellt, die hier schon in einer frühen Finanzierungsphase Partner*innen finden können.

Zwei Filmprojekte nehmen im Rahmen des „Rotterdam-Berlinale Express“ sowohl am CineMart Rotterdam als auch am Berlinale Co-Production Market teil, eines davon ist gleichzeitig Teil des „Talent Project Market“.

Beim „Talent Project Market“, der in Kooperation mit Berlinale Talents organisiert wird, stellen insgesamt elf Newcomer-Produzent*innen ihre Projekte vor, die aus weiteren 226 Einreichungen ausgewählt wurden.

Mit insgesamt 20 Regisseurinnen liegt der Anteil der ausgewählten Projekte mit weiblicher Regie bei 48,6 Prozent. Darunter sind Filmemacherinnen aus allen Teilen der Erde wie Marcela Said aus Chile, Elina Psykou aus Griechenland, Júlia Murat aus Brasilien, Wang Yichun aus der Volksrepublik China und Tallulah H. Schwab aus Norwegen/Niederlande, von denen bereits Spielfilme im Programm der Berlinale liefen, und  nicht zuletzt die Berlinale-Preisträgerin Carla Simón, die bereits mit ihrem vielfach ausgezeichneten Debütprojekt Estiu 1993 (Fridas Sommer) beim „Talent Project Market“ teilnahm und diesmal gleich bei zwei Projekten als Regisseurin dabei ist. Daneben gibt es neue Projekte von Regisseuren wie Stefan Ruzowitzky, Uberto Pasolini, Thanos Anastopoulos, Christian Schwochow, Santiago Mitre, Boo Junfeng, Arab und Tarzan Nasser sowie TEDDY AWARD-Gewinner Alex Anwandter zu entdecken.

Neben den Meetings mit potentiellen Partner*innen gibt es für die Produzent*innen der ausgewählten Projekte mit dem Eurimages Co-Production Development Award (20.000 Euro), dem VFF Talent Highlight Award (10.000 Euro) und dem ARTE International Prize (6.000 Euro) renommierte, dotierte Preise zu gewinnen.

Aus Deutschland, Griechenland, Mexiko, der Schweiz und Ungarn, kommen die Firmen im „Company Matching“-Programm, mit denen die etwa 600 anderen Teilnehmer*innen ebenfalls Einzel-Meetings anfragen können, um sich auf struktureller Ebene oder auf der Basis von Projekt-Slates auszutauschen und längerfristige Kooperationen anzustoßen.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm bietet den teilnehmenden Produzent*innen außerdem Raum für Networking und News zu aktuellen Produktionsthemen.

Hauptpartner des Berlinale Co-Production Market sind die MDM – Mitteldeutsche Medienförderung und das Creative Europe – MEDIA  Programm der Europäischen Union.
Der Berlinale Co-Production Market ist Teil des European Film Market.
Kooperationspartner und Hauptveranstaltungsort ist das Abgeordnetenhaus von Berlin, das direkt gegenüber dem European Film Market im Gropius Bau liegt.
Offizielle Projektauswahl Berlinale Co-Production Market 2019

(in alphabetischer Reihenfolge der Produktionsfirmen):

- Compartment Number Six (R: Juho Kuosmanen), Aamu Film Company, Finnland
- Alcarràs (R: Carla Simón), Avalon PC, Spanien
- The Hunt for the Puma (R: Marcela Said), Cinéma Defacto, Frankreich
- Rule 34 (R: Júlia Murat), Esquina Filmes & Bubbles Project, Brasilien
- Hinterland (R: Stefan Ruzowitzky), FreibeuterFilm, Österreich & Amour Fou Luxembourg, Luxemburg
- Paradise (R: Bijon), Goopy Bagha Productions, Bangladesch, & Razor Film Produktion, Deutschland
- The Kidnapping (R: Wang Yichun), Huace Pictures & Voilà Pictures, Volksrepublik China
- Reshma Shera (R: Megha Ramaswamy), Jar Pictures, Indien
- The Property (R: Dana Modan), July August Production, Israel & Extreme Emotions, Polen
- Apollo (R: Arab and Tarzan Nasser), Les Films du Tambour, Frankreich
- Petite Fleur (R: Santiago Mitre), Maneki Films, Frankreich & La Uniòn de los Rìos, Argentinien
- Home Away (R: Thanos Anastopoulos), Mansarda Production, Italien & Fantasia Audiovisual, Griechenland
- A Responsible Adult (R: Shira Geffen), Marker Films, Israel
- Chica_Chile_Norway (R: Ingvild Søderlind), Miso Film Norge, Norwegen
- Je suis Karl (R: Christian Schwochow), Pandora Film Produktion, Deutschland
- Dominion (R: Boo Junfeng), Peanut Pictures, Singapur
- The Souls (R: Tallulah H. Schwab), PRPL, Niederlande
- Nowhere Special (R: Uberto Pasolini), Red Wave Films, Großbritannien
- For Real (R: Benjamin Cantu), Rohfilm Factory, Deutschland
- Farewell o Earth (R: Ask Hasselbalch), Snowglobe, Dänemark
- Slash/Back (R: Nyla Innuksuk), Stellar Citizens & Scythia Films & Mixtape VR, Kanada
- Happy Sheep (R: Valéry Rosier), Wrong Men, Belgien

„Berlinale Directors“-Projekte:
- A Golden Shotgun (R: Alex Anwandter), Araucaria Cine & Panchito Films, Chile
- From Malta to Oblivion (R: Axel Petersén), Flybridge, Schweden
- Patrimonial Fears and Other Symptoms (R: Elina Psykou), Homemade Films & StudioBauhaus, Griechenland

„Rotterdam-Berlinale Express“:
- Stillborn (R: Olga Chajdas), Apple Film Production, Polen
- Peaches (R: Jenny Suen), White Sea Pictures (P: Jenny Suen), Hong Kong & Salty Pictures, Volksrepublik China (s. auch „Talent Project Market“)

„Talent Project Market“ – Projekte und ausgewählte Produzent*innen-Talents (in alphabetischer Reihenfolge der Produktionsfirmen):
- Three Brothers (R: Francisco Paparella), 3 Moinhos (P: Ana Alice De Morais), Brasilien & Río Azul Films, Argentinien
- Each of Us (R: Anne Zohra Berrached, Carla Simón, Meritxell Colell), Alhena Production (P: Eva Pauné), Spanien
- Livramento (R: Lillah Halla), Arissas Multimidia (P: Clarissa Guarilha Santos), Brasilien
- Kullu Men Allah (R: Rotem Kaplinsky), Black Sheep Film Productions (P: Alona Refua), Israel
- Bufis (R: Mahad Ahmed, Vincenzo Cavallo), Cultural Video (P: Vincenzo Cavallo), Kenia
- Wolf (R: Nathalie Biancheri), Feline Films (P: Jessie Fisk), Irland
- The Driver (R: Lusine Sargsyan), Illusion Production (P: Ophelia Harutyunyan), Armenien
- In-Law (R: Dar Gai), Jugaad Motion Pictures (P: Dheer Momaya), Indien
- Autobiography (R: Makbul Mubarak), KawanKawan Media (P: Yulia Evina Bhara), Indonesien
- Like a Limbless Tree (R: Tunç Davut), Tekhne Film (P: Sinem Altindag), Türkei
- Peaches (R: Jenny Suen), White Sea Pictures (P: Jenny Suen), Hong Kong & Salty Pictures, Volksrepublik China

„Company Matching“ (in alphabetischer Reihenfolge der Firmen):
Bord Cadre films, Schweiz
Heretic, Griechenland
One Two Films, Deutschland
Pimienta Films, Mexiko
Proton Cinema, Ungarn

Foto:
Etwa 1300 vorab geplante Einzelmeetings finden beim Berlinale Co-Production Market statt
© Silke Mayer / Berlinale 2017