fm Sehsucht der Veronika Voss Quelle Deutsches Filminstitut FilmmuseumFilme der letzten Januarwoche im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Immer wieder weist Weltexpresso darauf hin, daß FrankfurtRheinMain mit der Existenz des Filmmuseums in Frankfurt die Eintrittskarte in ein besseres Leben hat, wenn einem Film etwas bedeutet. Das Problem besteht nur darin, daß man das hochkarätige Angebot nicht jeden Tag wahrnehmen kann, nein, nicht wegen des Kartenkaufs, da kommen sie im Dutzend etc. gut bei weg, sondern einfach, weil die Nachmittage und Abende eben auch mit anderem gefüllt sind. Darum gut auswählen und gehen!

Dienstag, 29. Januar, 20:15 Uhr
DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS
BRD 1982. R: Rainer Werner Fassbinder
D: Rosel Zech, Hilmar Thate, Cornelia Froboess, Annemarie Düringer
104 Min., 35 mm

Fassbinders vorletzter Film schloss – nach DIE EHE DER MARIA BRAUN und LOLA – die 50er-Jahre-Trilogie des Regisseurs ab. In diesem Film lernt ein Sportreporter einen ehemaligen Ufa-Star kennen. Er findet allmählich heraus, dass die verängstigte Frau morphiumabhängig ist und unter dem Bann ihrer Ärztin steht. Vorbild für die Rolle des Stars war die Schauspielerin Sybille Schmitz. Nicht nur durch inhaltliche Bezüge, sondern auch visuell lehnen sich Fassbinder und der Kameramann Xaver Schwarzenberger an den Stil der Ufa-Schicksalsmelodramen der Nazizeit an und inszenieren eine dichte Bildwelt aus Schwarz und Weiß.

Zu Gast: Vor dem Film spricht Hans-Peter Reichmann (Kurator, Deutsches Filminstiut & Filmmuseum) mit Kostümbildnerin Monika Jacobs über die gemeinsame Arbeit mit Barbara Baum für DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS und weitere Filme. Monika Jacobs arbeitete langjährig als Kostümassistentin von Barbara Baum, bevor sie selbst als Kostümbildnerin (u.a. LOLA RENNT [DE 1998, R: Tom Tykwer]; Nominierung Deutscher Filmpreis 2011) Erfolge feierte.


Von Mittwoch, 30. Januar bis Dienstag, 26. Februar
25 Jahre Africa Alive

Aktuelles afrikanisches Filmschaffen, spannende Themenreihen und Werkschauen bedeutender Filmschaffender – das bietet seit 25 Jahren Africa Alive. 1994 gegründet, gibt das Festival afrikanischen Künstler/innen aus Film, aber auch Literatur und Musik in Frankfurt ein breites Forum. Viele von ihnen hat das Festival von Beginn ihrer Karriere über Jahre hinweg begleitet. Dieses Jahr ist der bekannte kamerunische Filmemacher Jean-Pierre Bekolo mit einer Werkschau zu Gast.

Eröffnung: Umtrunk und Film

Mittwoch, 30. Januar, 19 Uhr (Umtrunk), 20:15 Uhr (Filmbeginn)
I AM NOT A WITCH
Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2017. R: Rungano Nyoni
D: Margaret Mulubwa, Henry B. J. Phiri, Nancy Mulilo,Margaret Sipaneia
93 Min. DCP. bemba, nyanja, tonga, engl. OmeU

Shula ist noch keine zehn Jahre alt, doch aus Sicht der Bewohner/innen ihres Heimatdorfes ist sie eine gefährliche Zauberin. Nach einem nichtigen Vorfall wird Shula in ein Straflager geschickt, wo sie gemeinsam mit älteren Frauen Zwangsarbeit verrichten muss. Rungano Nyoni erzählt in eindrucksvollen Bildern eine in Sambia angesiedelte,  von Macht, Freiheitsdrang und Aberglauben geprägte Geschichte. Sie inszeniert diese als Sozialsatire mit surrealistischen Anklängen.


Filme mit Gästen

Freitag, 1. Februar, 18:00 Uhr
LE MASQUE DE SAN
Schweiz/Frankreich/Mali 2014. R: Jacques Sarasin
D: Bakary Sangaré,Viviane Sidibé, Mamadou Kaba Diané
83 Min. DCP. OmU
Zu Gast: Jacques Sarasin


Samstag, 2. Februar, 18:00 Uhr
YVES' VERSPRECHEN
Deutschland 2017. R: Melanie Gärtner
Dokumentarfilm. 79 Min. DCP. OmU
Zu Gast: Melanie Gärtner


Sonntag, 3. Februar, 18:00 Uhr
AFRIQUE, LA PENSÉE EN MOUVEMENT PART 1
Senegal 2017. R: Jean-Pierre Bekolo
Dokumentarfilm. 104 Min. DCP. OmeU
Zu Gast: Jean-Pierre Bekolo, Moderation: Marie-Hélène Gutberlet


Sonntag, 3. Februar, 20:30 Uhr
MIRACULOUS WEAPONS
Kamerun/Südafrika 2017. R: Jean-Pierre Bekolo
D: Emile A. M‘bo, M. Bertieaux, A. Larsdotter
Dokumentarfilm. 104 Min. DCP.
Zu Gast: Jean-Pierre Bekolo, Moderation: Marie-Hélène Gutberlet


Kinderkino

Freitag, 1. Februar, 14:30 Uhr und Sonntag, 3. Februar, 15:00 Uhr
TIMGAD
Frankreich/Algerien/Belgien 2016. R: Fabrice BenchaoucheD: Sid Hamed Agoumi, Mounir Margoum, Myriem Akheddiou. 96 Min. DCP. OmU. Empfohlen ab 10 Jahren

In dem kleinen algerischen Ort Timgad werden in einer Nacht elf Jungen und ein Mädchen geboren. Zehn Jahre später will der Dorfschullehrer mit den elf Jungen am Fußballwettbewerb in Marseille teilnehmen. Doch der Weg dahin ist steinig und erfordert unkonventionelle Lösungen. Vor dem Hintergrund des islamistischen Terrors der 1990er erzählt der Film eine Geschichte mit märchenhaften Elementen und einem verschmitzten Seitenblick auf die Rolle algerischer Mädchen.

Foto: 
© DIF