Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kulturelle Vielfalt nimmt das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum in den kommenden vier Jahren als Teil seiner Förderung im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft verstärkt in den Fokus. Mit 360° unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kulturinstitutionen dabei, sich interkulturell zu öffnen und sich den Herausforderungen einer diversitätsorienterten Gesellschaft zu stellen.
Unter Anleitung einer Agentin/eines Agenten macht sich das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum bis 2022 auf den Weg und nimmt Personal, Programm und Publikumsansprache in den Blick. In einer aus allen Abteilungen des Hauses zusammengesetzten Diversitäts-AG erarbeitet ein Team unter Beteiligung erfahrener lokaler Partner ein interkulturelles Konzept für das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum. Unter anderem soll die derzeit westeuropäisch und US-amerikanisch zentrierte Darstellung der Filmgeschichte in der Dauerausstellung eine Neuakzentuierung erhalten.
Hintergrund des Programms der Kulturstiftung des Bundes ist die gewachsene Bedeutung von Migration für die moderne Stadtgesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten: Deutschland ist ein Einwanderungsland und Städte wie Frankfurt am Main sind geprägt durch ihre gesellschaftliche Vielfalt. Zwar haben viele Institutionen begonnen, die neue Stadtgesellschaft mitzugestalten, jedoch spiegelt sich die kulturelle Diversität in den Programmangeboten, im Personal und im Publikum von Kultureinrichtungen noch selten wider. Weder in Entscheidungspositionen noch im Publikum entspricht der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ihrem Anteil an der Bevölkerung. Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum stellt sich nun dieser Herausforderungen und möchte ein Flaggschiff der kulturellen Vielfalt unter den Kulturinstitutionen zu werden. Das Haus freut sich, neben dem Historischen Museum als zweite Frankfurter Institution Teil des Fonds „360°“ zu sein.
Mit der Teilnahme an dem ambitionierten Vorhaben „erhalten wir die Relevanz der Institution in einer durch jahrzehntelange Zuwanderung veränderten Gesellschaft und sorgen für ihre Zukunftsfähigkeit“, sagt Christine Kopf, Co-Leiterin Strategische Entwicklung des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums. „Wir begreifen uns dabei – gemäß dem Leitsatz unseres Mitgründers Hilmar Hoffmann, ,Kultur für alle‘ – als lernendes Haus, das sich immer wieder neu aufstellt, um kulturelle Teilhabe möglich zu machen.“
Direktorin Ellen Harrington freut sich auf die Herausforderung: „Ich habe Frankfurt im vergangenen Jahr als faszinierend diverse Stadt kennengelernt. In unseren Besucherumfragen und -analysen haben wir festgestellt, dass wir ein breit aufgestelltes Publikum interessieren, darunter sehr viele Kinder. Sofern diese mit der Schule oder Kita zu uns kommen, erreichen wir auch einen beträchtlichen Anteil an Heranwachsenden mit Migrationshintergrund. Bei den Einzelbesuchern können wir hier aber noch zulegen. Ein spannendes Ziel für die kommenden Jahre.“
Bis 2022 hat sich das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum einiges vorgenommen: Mitarbeiter/innen sollen in mehrtägigen Fortbildungen zur interkulturellen Sensibilisierung und Antidiskriminierung geschult werden. Personalpolitisch setzt das Haus darauf, erheblich mehr Menschen mit Einwanderungserfahrung zu einer Bewerbung zu motivieren. Es strebt darüber hinaus neue nachhaltige Partnerschaften mit Filminstitutionen auch außerhalb Europas an, um für einen lebendigen Programminput zu sorgen. Auch die Dauerausstellung wird sich wandeln und neue Exponate, Filmausschnitte und digitale Inhalte etwa aus osteuropäischen Staaten, aus Afrika, Südamerika oder Indien bieten. Ziel ist ein interkulturell geprägtes, offenes Haus, das nach innen ebenso wie nach außen, programmpolitisch ebenso wie strukturell, die kulturell vielfältige Gesellschaft repräsentiert und für alle Bevölkerungsteile ein lebendiger Anziehungspunkt ist.
360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft
Mit 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Institutionen aus den Sparten Kunst, Musik, Darstellende Künste, Literatur, Architektur, Neue Medien und verwandte Formen sowie spartenübergreifende Institutionen sowie kunst- und kulturhistorische Museen, die in ihrem Feld die gesamte Gesellschaft in den Blick nehmen wollen: Einwanderung und kulturelle Vielfalt sollen als ebenso chancenreiches wie kontroverses Zukunftsthema aktiv in das eigene Haus und in die Stadtgesellschaft getragen und strukturelle Ausschlüsse im Kulturbetrieb vermindert werden. Der Fonds soll eine große Bandbreite von Ansatzpunkten, Strategien und Methoden fördern, die in exemplarischer Weise aufzeigen, wie Institutionen - thematisch und personell - ihr Potenzial zur Mitgestaltung der neuen Stadtgesellschaft wirksam entfalten können.
Foto:
© DIF
Hintergrund des Programms der Kulturstiftung des Bundes ist die gewachsene Bedeutung von Migration für die moderne Stadtgesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten: Deutschland ist ein Einwanderungsland und Städte wie Frankfurt am Main sind geprägt durch ihre gesellschaftliche Vielfalt. Zwar haben viele Institutionen begonnen, die neue Stadtgesellschaft mitzugestalten, jedoch spiegelt sich die kulturelle Diversität in den Programmangeboten, im Personal und im Publikum von Kultureinrichtungen noch selten wider. Weder in Entscheidungspositionen noch im Publikum entspricht der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte ihrem Anteil an der Bevölkerung. Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum stellt sich nun dieser Herausforderungen und möchte ein Flaggschiff der kulturellen Vielfalt unter den Kulturinstitutionen zu werden. Das Haus freut sich, neben dem Historischen Museum als zweite Frankfurter Institution Teil des Fonds „360°“ zu sein.
Mit der Teilnahme an dem ambitionierten Vorhaben „erhalten wir die Relevanz der Institution in einer durch jahrzehntelange Zuwanderung veränderten Gesellschaft und sorgen für ihre Zukunftsfähigkeit“, sagt Christine Kopf, Co-Leiterin Strategische Entwicklung des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums. „Wir begreifen uns dabei – gemäß dem Leitsatz unseres Mitgründers Hilmar Hoffmann, ,Kultur für alle‘ – als lernendes Haus, das sich immer wieder neu aufstellt, um kulturelle Teilhabe möglich zu machen.“
Direktorin Ellen Harrington freut sich auf die Herausforderung: „Ich habe Frankfurt im vergangenen Jahr als faszinierend diverse Stadt kennengelernt. In unseren Besucherumfragen und -analysen haben wir festgestellt, dass wir ein breit aufgestelltes Publikum interessieren, darunter sehr viele Kinder. Sofern diese mit der Schule oder Kita zu uns kommen, erreichen wir auch einen beträchtlichen Anteil an Heranwachsenden mit Migrationshintergrund. Bei den Einzelbesuchern können wir hier aber noch zulegen. Ein spannendes Ziel für die kommenden Jahre.“
Bis 2022 hat sich das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum einiges vorgenommen: Mitarbeiter/innen sollen in mehrtägigen Fortbildungen zur interkulturellen Sensibilisierung und Antidiskriminierung geschult werden. Personalpolitisch setzt das Haus darauf, erheblich mehr Menschen mit Einwanderungserfahrung zu einer Bewerbung zu motivieren. Es strebt darüber hinaus neue nachhaltige Partnerschaften mit Filminstitutionen auch außerhalb Europas an, um für einen lebendigen Programminput zu sorgen. Auch die Dauerausstellung wird sich wandeln und neue Exponate, Filmausschnitte und digitale Inhalte etwa aus osteuropäischen Staaten, aus Afrika, Südamerika oder Indien bieten. Ziel ist ein interkulturell geprägtes, offenes Haus, das nach innen ebenso wie nach außen, programmpolitisch ebenso wie strukturell, die kulturell vielfältige Gesellschaft repräsentiert und für alle Bevölkerungsteile ein lebendiger Anziehungspunkt ist.
360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft
Mit 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Institutionen aus den Sparten Kunst, Musik, Darstellende Künste, Literatur, Architektur, Neue Medien und verwandte Formen sowie spartenübergreifende Institutionen sowie kunst- und kulturhistorische Museen, die in ihrem Feld die gesamte Gesellschaft in den Blick nehmen wollen: Einwanderung und kulturelle Vielfalt sollen als ebenso chancenreiches wie kontroverses Zukunftsthema aktiv in das eigene Haus und in die Stadtgesellschaft getragen und strukturelle Ausschlüsse im Kulturbetrieb vermindert werden. Der Fonds soll eine große Bandbreite von Ansatzpunkten, Strategien und Methoden fördern, die in exemplarischer Weise aufzeigen, wie Institutionen - thematisch und personell - ihr Potenzial zur Mitgestaltung der neuen Stadtgesellschaft wirksam entfalten können.
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© DIF