Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. März 2013, Teil 2

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) –Es können nicht immer die großen Knüller sein. Es gibt eine Reihe von Filmen, die für ein spezielles Publikum interessant sind und anderen überhaupt nichts sagen. Diese Woche laufen diese Filme vermehrt an.

 

 

DER MONDMANN

 

Ein liebevoller Familienfilm im besten Sinne und wenn man weiß, daß Tomi Ungerer ihn einst gezeichnet hat und daß Stephan Schesch schon 2007 seine DIE DREI RÄUBER als Produzent möglich machte, nickt man ab, daß er diesmal sogar Regie führt. Das Bilderbuch von 1966 war sozusagen das Bilderbuch eines Bilderbuchs, denn es zeigt die Welt für die Kleinen, wie sie von außen gesehen wird. Es kommt nämlich tatsächlich der Mondmann – Sie wissen doch noch, daß man den genau sieht, wenn man in den Mond möglichst bei Vollmond hineinblickt: genau, der Mann im Mond – also dieser Mondmann kommt auf die Erde, weil es ihm da droben gar zu langweilig ist.

 

Das ändert sich schlagartig auf der Erde, denn ihm wird nachgestellt, daß er am Schluß froh ist, daß ihn der schlaue Erfinder mit einer Rakete in den Himmel expediert. Dazwischen die Episoden auf der Erde reichert der Regisseur mit aktuellen politischen Szenen an, wie nämlich ein amerikanischer Präsident den Mond erobern möchte. Das alles erleben wir handgezeichnet und computerunterstützt mit. Der Film ist wunderbar synchronisiert. Katharina Thalbach lernt mit dem Mondmann das Sprechen auf Erden und Ulrich Tukur hat den Präsidenten voll in der Stimme. Die stimmungsvolle Musik enthält auch DER MOND IST AUFGEGANGEN, was nicht kitschig klingt, sondern die guten Gefühle von Kindheit und Familie weckt, die es im kulturellen Gedächtnis neben den Traumata ja auch gibt. Gut, daß sie mal jemand zeigt.

 

 

BARDSONGS – GESCHICHTEN VOM GLÜCK

 

Ein Koranschüler begibt sich in Westafrika auf die Reise, die Erleuchtung bringen soll. Ein Vater in Indien sammelt täglich Plastikmüll auf. In Ladakh versucht ein Vater unterwegs mit seiner Tochter, Nutztiere zu verkaufen.

 

 

IMMER ÄRGER MIT VIERZIG

 

Es geht um die Generation, die mit Bush ihr Feindbild verloren hat, mit Obama keinen Aufbruch erlebt und im Privaten die Beziehungsprobleme, die wie überall familiär bedingt sind, durchkaut. Es geht also um Ärger, Tränen, Ängste, die sich zuspitzen, wenn es in eine mittlere Lebenskrise geht, die von den Jahrgängen her wohl immer früher ansteht.

 

 

PAULISTA-GESCHICHTEN AUS SAO PAULO

 

Gleich drei Liebesgeschichten aus der heißen Supergroßstadt Brasiliens, wobei die größte Liebe des Films der Stadt selbst gilt.

 

 

RUBINROT

 

Die Verfilmung der Zeitreise von Kerstin Giers Romanreihe zeigt uns interessante Darsteller, die für Zeitreisen wie geboren sind, denn sie müssen immerhin das London von heute so meistern wie unversehens das des Anfang des 19. Jahrhunderts, immer noch mitten in der Industrialisierung dieses Stadtmolochs. Die Geschichte zieht sich, aber die Darsteller erfreuen.

 

 

SOFIA'S LAST AMBULANCE

 

Der bulgarische Regisseur läßt uns teilhaben an den nächtlichen Einsätzen eines Notfallwagens in Sofia. Dabei sind die Bilder und Schnitte im Film richtig unter die Haut gehend, weil fast die ganze Zeit der Wagen und was in ihm passiert die Hauptrolle spielt.

 

 

CANNAKKALE: DER UNBESIEGBARE WIDERSTANDSBEWEGUNG

 

Cannakale ist der Name einer Stadt und einer Provinz in der Türkei, wo 1915 im Ersten Weltkrieg zwei gegen die Engländer kämpfen, die dem Balkankrieg von 1912 entkommen sind.

 

 

JACK AND THE GIANTS

 

Es war ein Märchen und wurde ein surrealer Film. Der junge Landarbeiter Jack will die entführte Prinzessin Isabelle retten, dazu muß er das verschlossene Tor zwischen der Welt der Menschen und der der Riesen öffnen, was Krieg bedeutet.

 

 

SONG FOR MARION

 

Liebe im Alter liegt im Trend. Hier ist es Arthur, der alles für Marion (Vanessa Redgrave) tun möchte, die dann doch stirbt, weil weder ihr noch dem Film zu helfen ist.

 

 

HAI-ALARM AM MÜGGELSEE

 

Buch und Regie: Leander Haußmann und Sven Regener. Die haben aber auch schon anderes gemacht. Hier weiß man nicht so recht, ob es eine Parodie auf den Spielbergfilm vom Hai ist oder ob eben die Komik in der Kombination von Hai und Kleinbürgerlicher Idylle liegt. Gehört in den Bereich der Komödien, in denen die einen dauernd lachen und die anderen nur gähnen.

 

 

AN ENEMY TO DIE FOR

 

Ein europäischer Film, der um eine Forschungsexpedition zum Nordpol rankt, was im Jahr 1939 eben auch Hakenkreuz bedeutet.