Bildschirmfoto 2019 02 14 um 01.40.29Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. Februar 2019, Teil 3

N.N.

Berlin (Weltexpresso) - AILO UND SEINE MUTTER:  Eigentlich hätte Ailo – wie die meisten seiner Artgenossen – mitten in einer idyllischen Landschaft voller frischer Wiesen auf die Welt kommen sollen. Doch weil er zu früh geboren wurde, sieht er nur Felsen und dichten Schnee um sich herum. Das kleine Rentier hat einzig seine Mutter als Schutz vor den vielen Raubtieren. Aber nach und nach gewinnt er an Stärke und Selbstvertrauen.

DER POLARFUCHS

Die Heimat des Polarfuchses ist der hohe Norden. Dort ist er mit seinem dichten Fell und den kurzen Beinen perfekt an die extremen klimatischen Bedingungen angepasst. In Lappland ist der Polarfuchs eher selten anzutreffen – ihm setzen die Jagd und auch die Konkurrenz durch den Rotfuchs zu, der sich als Folge des Klimawandels mehr und mehr nach Norden ausbreitet. Die doppelt so großen Rotfüchse verdrängen die Polarfüchse aus ihrem angestammten Habitat und greifen sie dabei sogar öfter mal an. Im Sommer hat der Polarfuchs nur eine Aufgabe: so viel wie möglich zu fressen – er muss sich eine dicke Fettschicht zulegen, um den Winter zu überstehen, wenn es wochenlang überhaupt keine Nahrung gibt.

Um den eisigen Winterstürmen zu entgehen, sucht er in geschützten Mulden Zuflucht. Männchen und Weibchen leben als Paar zusammen und kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der Jungen. Der junge Polarfuchs, der auf Ailos Spur gerät, hat seine Familie im Alter von sechs Monaten verlassen. Er ist auf der Suche nach einer Gefährtin – eine schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass in ganz Lappland nur noch einige hundert Polarfüchse leben. Auch wenn er eigentlich Lemminge als Beute bevorzugt, treibt ihn der Hunger dazu, der Fährte des jungen Rentiers zu folgen.


DER LEMMING

Der Lemming ist eine Wühlmaus-Art, die in den arktischen Regionen vorkommt. Wenn die Nager sich zur Paarung entschließen, bringen sie eine Unzahl von Nachkommen hervor, selbst im Winter. Aber weil diese Tierart völlig unberechenbar ist, schwankt die Population der Lemminge stark. Zuletzt gab es 2017 eine Bevölkerungsexplosion unter den Lemmingen, bevor sie wieder, wie von Zauberhand, in den Weiten der Tundra verschwanden. Die Lemminge sind die Hauptnahrungsquelle für die Polarfüchse, und so folgt auf Jahre mit vielen Lemmingen eine erhöhte Geburtenrate bei den Füchsen. Umgekehrt geht die Zahl der Polarfüchse zurück, wenn nur wenige Lemminge vorhanden sind.


DIE FEINDE DER RENTIERE: LUCHS, STEINADLER, VIELFRASS, WOLF UND BÄR

Der Luchs ist ein Einzelgänger. Er jagt sowohl Rentiere als auch Füchse. Als Jäger bringt er große Geduld mit, um im entscheidenden Moment blitzschnell zuzuschlagen. Das Luchsweibchen, dem Ailo begegnet, hat einen Wurf von Jungen zu versorgen. In ihrer Höhle kümmert sie sich um die Kleinen und verlässt sie nur, um auf die Jagd zu gehen. Die Wanderung der Rentiere, die mitten durch ihr Revier führt, ist eine willkommene Bereicherung ihres Speiseplans. Der Steinadler ist schnell und wendig und verfügt mit seinen starken Krallen über zwei tödliche Waffen. Ob an den Ufern der Fjorde oder in den Weiten der Taiga: Adler dezimieren Jahr für Jahr den Bestand an jungen Rentieren. Schutz bieten den jungen Rentieren die Bäume des Waldes – oder die Herde, in der sie von den Leibern der erwachsenen Rentiere geschützt werden.

Der Vielfraß ist ein einsamer, grausamer Jäger. Die bis zu 25 Kilogramm schweren Tiere erinnern vom Aussehen an kleine Bären, sind aber viel aggressiver. Ein Vielfraß nimmt es notfalls auch mit einem ganzen Wolfsrudel auf und greift auch einen ausgewachsenen Bären an, wenn der vor ihm ein Stück Aas entdeckt hat. Der furchtlose Vielfraß verfügt über einziehbare Krallen, die messerscharf sind und mit denen er sowohl im Schnee graben als auch Bäume hinaufklettern kann. Auf einem Ast wartet er auf Beute und lässt sich im richtigen Moment herabfallen. Eine seiner Leibspeisen sind Rentiere – vor allem schwangere Weibchen und Jungtiere. Der Wolf jagt, anders als Luchs und Vielfraß, in aller Regel im Rudel. Im Osten Lapplands treibt sich allerdings ein ganz besonders Pärchen herum: ein einsamer Wolf, der sich mit einem Braunbären zusammengetan hat, und nun gemeinsam mit ihm auf die Jagd geht. Der Bär ist besonders hungrig, denn er hat gerade seinen Winterschlaf beendet, und ein junges Rentier wie Ailo wäre für ihn ein besonderer Leckerbissen.


DIE STILLEN BEOBACHTER: EICHHÖRNCHEN, ELCH UND HERMELIN

Das Eichhörnchen muss zum Überleben Vorräte für den Winter anlegen. Nur ist sein Gedächtnis nicht das beste. Und so legt es tausende von Verstecken an, um Pflanzensamen und Haselnüsse zu lagern, von denen es im Winter allerdings nur ein paar hundert wiederfindet. So beharrlich das Eichhörnchen ist – mutig ist es nicht. Schon der geringste Laut schlägt es in die Flucht. Sein drolliges Verhalten sorgt im Film immer wieder für humorvolle Momente. Der Elch lebt fast das ganze Jahr als Einzelgänger. Nur zur Brunftzeit im Herbst leben männliche und weibliche Elche eine Weile als Paar zusammen. Manchmal tun sich aber auch mehrere Männchen im Winter zu Gruppen zusammen. Wo immer sich der Elch gestört oder bedroht fühlt, zieht er sich zurück, und so zeigt er seine natürliche Neugier nur fernab der menschlichen Zivilisation. Elche können große Distanzen überwinden und dabei auch Flüsse und Seen durchschwimmen. Im Sommer werden die Elche von Fliegen und Bremsen umschwirrt, so dass sie oft im Wasser Erholung von den Plagegeistern suchen. Elche sind auch in der Lage zu tauchen und so Wasserpflanzen abzufressen. Der Hermelin ist vor allem in bergigen Gegenden zu finden. Dem kleinen Marder helfen seine Schnelligkeit und Wendigkeit, größeren Raubtieren zu entkommen. Orte wie Schafställe gehören zu seinen Lieblingsplätzen, wo er sich aufwärmen kann und reichlich Futter findet. Sein Fell, das im Sommer braun ist, wird im Winter rein weiß. 

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