Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. März 2019, Teil 5
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Nachdem der Druide Miraculix beim Mistelschneiden vom Baum gefallen ist und sich den Fuß verstaucht hat, macht er sich Sorgen um die Zukunft des Dorfes, denn ein Druide fällt nicht vom Baum - es sei denn er wird alt.
Er beschließt, sich gemeinsam mit Asterix, Obelix und Idefix auf den Weg zu machen und in ganz Gallien nach einem würdigen Nachfolger zu suchen, dem er das Geheimnis seines Zaubertranks anvertrauen kann. Unterwegs stellen sie fest, dass sich die kleine Vitrine im Kessel versteckt hat, da sie Miraculix ihre neuste Erfindung zeigen will. Notgedrungen müssen die Drei das kluge Mädchen mitnehmen.
Da auch die Männer des Dorfes meinen, den Dreien folgen zu müssen, bleiben nur Troubadix und die Frauen - natürlich mit einem Kessel Zaubertrank - im Dorf zurück.
Während Miraculix nach einem fähigen Druiden-Lehrling sucht, möchte sein alter Feind Dämonix unbedingt in den Besitz des Zaubertrank-Rezeptes kommen. Dazu verbündet er sich nicht nur mit den Römern, die daraufhin das kleine gallische Dorf belagern, bis den Frauen im Dorf der Zaubertrank langsam zur Neige geht. Gleichzeitig sucht Miraculix den einzigen fähigen Druiden-Lehrling auf, um ihn unter seine Fittiche zu nehmen.
Während im Dorf die Zaubertrank-Vorräte aufgebraucht sind und die Römer meinen, endlich das Dorf besiegen zu können, bereitet Dämonix einen Zauber vor, den er dann unglücklicherweise selbst kaum noch bewältigen kann.
Jetzt kommt es zu einer ungewöhnlichen Allianz und eine Person muss das Dorf retten, mit der eigentlich niemand gerechnet hat...
"Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ist nach "Asterix im Land der Götter" (2014) der zweite computeranimierte Film um die aufmüpfigen Gallier. Wie schon im letzten Film haben die Filmemacher den bekannten Figuren einen etwas runderen Look verpasst. Zudem wurden beide Filme in 3D gezeigt.
Die Abenteuer von Asterix und seinem Freund Obelix von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo sind erstmals 1959 als Comic erschienen. 1967 entstand mit "Asterix der Gallier" der erste Zeichentrickfilm. Bis heute sind in insgesamt acht Zeichentrickfilme, vier Realverfilmungen und ein Animationsfilm erschienen. "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ist also der 14. Film über das kleine gallische Dorf und seine streitbaren Bewohner.
Im Original sprechen Christian Clavier Asterix und Guillaume Briat Obelix. Christian Clavier war auch in den Realverfilmungen "Asterix und Obelix gegen Caesar" (1999) und "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" (2002) als Asterix zu sehen. Bekannt wurde er auch als Familienvater in "Monsieur Claude und seine Töchter" (2014). In der deutschen Synchronisation sind wieder Milan Peschel als Asterix, Charly Hübner als Obelix und Thomas Rau als Miraculix zu hören.
Wie schon bei dem Vorgängerfilm führen auch hier wieder Alexandre Astier und Louis Clichy Regie. Der Film beruht nicht wie die meisten seiner Vorgänger auf einem Comic um den kleinen pfiffigen Gallier und seinen dicken Freund, sondern Drehbuchautor Alexandre Astier hat hier eine ganz neue Geschichte erfunden.
Herausgekommen ist ein beschwingtes Abenteuer mit reichlich Humor und Spannung. Dabei ist es sicher von Vorteil, dass man als Zuschauer die Geschichte nicht bereits aus den Comics kennt.
Der Film hat natürlich die erwarteten Zutaten, wie streitende Gallier, verprügelte Römer und als Running Gag die Piraten, deren Schiff hier insgesamt dreimal versenkt wird, auch wenn die dazu nicht auf dem Meer, sondern auf Flüssen segeln müssen. Caesar ist in einem Cameo mit von der Partie und auch in diesem Film leben die Wildschweine gefährlich.
Doch die Wildschweine sind hier ausnahmsweise nicht nur jagdbares Wild, sondern sie dienen Miraculix auch als Nachrichtenüberbringer. Wer wusste schon, dass der Druide auch wildschweinisch sprechen und verstehen kann.
Die anderen Druiden, die Miraculix besucht, sind mehrheitlich selten dämlich und es gibt mit Dämonix einen gallischen Bösewicht, der erst im Laufe des Films merkt, dass sein belächelter Trick eigentlich für ihn eine sehr nützliche Nebenwirkung hat.
Im Gegensatz zu den früheren Filmen zeigen die Frauen hier, dass sie - mit Hilfe des Zaubertranks - sehr wohl in der Lage sind, ihr Dorf gegen die anrückenden Römer zu verteidigen. Und wer hätte gedacht, dass Troubadix sogar einen recht brauchbaren Ersatz-Häuptling abgibt - und das ohne Singen zu wollen. Auch die kleine Vitrine darf in dieser Geschichte mehr, als den gallischen Frauen bisher in den Filmen und den Comics zugestanden wurde.
Auch wenn die Figuren etwas kindlicher als in den Comics sind, ist die Computeranimation makellos. Besonders gelungen ist ein Rückblick auf die gemeinsame Vergangenheit von Miraculix und Dämonix, die ganz bewusst aussieht wie die Storyboards, die zu Filmen entwickelt werden.
Die FBW-Jugend Filmjury hat den Film mit 5 von 5 Sternen bewertet, da die geniale Comicanimation und Story die Erwartungen der Jury übertroffen hat. Sie empfehlen ihn ab 7 Jahren und für die ganze Familie.
Ob man sich die kämpferischen Gallier aber unbedingt in 3D auf der Kinoleinwand ansehen muss, sei dahingestellt. Vermutlich reicht es, eine Vorführung in 2D zu besuchen.
Insgesamt ist mit "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ein lustiger und spannender Animationsfilm entstanden, der sicher nicht nur die Fans der Comics unterhalten wird, denn die Story hat alles, was die Zuschauer von einem Film über den kleinen Gallier und seine Freunde erwarten. Er ist deshalb unbedingt sehenswert.
Foto: Obelix, Miraculix, Asterix, Idefix und Vitrine © Universum Film
Info:
Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks (Frankreich 2019)
Originaltitel: Astérix: Le secret de la potion magique
Genre: Animationsfilm, Familie, Abenteuer, Comics
Filmlänge: 85 Minuten
Regie: Alexandre Astier, Louis Clichy
Drehbuch: Alexandre Astier, nach den Comics von René Goscinny & Albert Uderzo
Französische Sprecher: Christian Clavier, Guillaume Briat u.a.
Deutsche Sprecher: Milan Peschel, Charly Hübner, Thomas Rau u.a.
Verleih: Universum Film
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 14.03.2019