dff Hamornic Dissonance by Michel BoulogneMedieninstallation Harmonic Dissonance bis Donnerstag, 4. April 2019, im Foyer des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Helga Faber

Frankfurt am Main (weltexpresso) - Die spielerische Installation Harmonic Dissonance: INsync des Kollektivs  DIKKER + OOSTRIK erforscht im Auftrag des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik eine fundamentale Frage der menschlichen  Natur, die gleichfalls im Zentrum künstlerischer, wissenschaftlicher und technologischer Fragestellungen liegt: Was bedeutet es, mit einer anderen Person „verbunden“ zu sein?


Die Installation ist seit Donnerstag, 14. März, bis Donnerstag, 4. April  im Foyer des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt zu sehen und  begleitet die gemeinsame Film- und Vortragsreihe „The Brain on Screen“ des DFF und des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik im März.

Besucher/innen sind bei Harmonic Dissonance: INsync eingeladen, Aspekte menschlicher Verbundenheit zu untersuchen, die durch Körper, Gehirn und künstliche Algorithmen vermittelt werden. Dazu können bis zu vier Personen gleichzeitig an einem eigens entworfenen Tisch mit vier Sitzen Platz nehmen. Die Installation zeigt in Echtzeit die gemeinsame Gehirnaktivität der Teilnehmer/innen: Lebendige audiovisuelle Muster entstehen als direktes Ergebnis der Synchronisation der Gehirnströme in einer zusammenhängenden Projektion.

Durch ihre Interaktionen untereinander erhalten die Besucher/innen so Einblick in eine Technologie, die mittels Beobachtung von Hirnströmen (EEG) eine audiovisuelle Illustration unserer Beziehungen zu anderen liefert.

Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum beschäftigt sich als Projektpartner vor allem mit der Frage, wie Bewegtbilder auf das menschliche Nervensystem wirken, und was das für die Wahrnehmung von Filmen im Kino bedeutet.

In Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik begleitet die ortsspezifische Installation die Forschung des Instituts zur Messung von Emotionen im Kino.

Das Team von Harmonic Dissonance: INsync besteht aus ausgewiesenen Fachleuten und Institutionen, darunter Künstler/innen, Ingenieur/innen, Software-Entwickler/innen und Wissenschaftler/innen im Bereich neuro-kognitiver Prozesse, die sozialen Phänomenen zugrunde liegen. Das Projekt wird ermöglicht durch die Unterstützung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik, den Stichting Niemeijer Fonds und den Creative Industries Fund NL.

Das Kunst- und Wissenschaftskollektiv DIKKER + OOSTRIK ist für seine Pionierarbeit in den Bereichen Biofeedback-Kunst und Crowdsourcing in den Neurowissenschaften bekannt. Der Medienkünstler Matthias Oostrik beschäftigt sich mit digitaler Technologie und Publikumsgruppen. Er untersucht in seiner Arbeit den Einfluss digitaler Technologie auf die Gesellschaft und auf individuelle Beziehungen zu anderen. An der Schnittstelle von Computerkunst, Installationskunst und Film angesiedelt, beziehen seine Arbeiten Mensch-Maschine-Interaktionen ein. Die Arbeit von Suzanne Dikker verbindet Kunst, Neurowissenschaften und Bildung. Sie verfolgt darin einen ‚real-world‘-Ansatz: Anstatt unter Laborbedingungen, erforschen ihre Arbeiten in natürlichen Lebensumgebungen, wie das menschliche Gehirn dynamische soziale Kommunikation verarbeitet.

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© DFF