Das 12. LICHTER Filmfest in Frankfurt vom 26. bis 31. März , Teil 2

Hanno Lustig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Bereits in den vergangenen beiden Jahren hat LICHTER in seinem Filmprogramm die Zukunft des deutschen Films gesucht. Wegweisende Erstlingswerke, gefeierte Festivallieblinge und neue Regie-Hoffnungen für den deutschen Film sind seitdem fester Bestandteil des Festivals geworden und werden auch dieses Jahr wieder im Rahmen der Sektion „Zukunft Deutscher Film“ gezeigt.

Mit Oray (GWFF Preis Bester Erstlingsfilm bei der Berlinale 2019), Das melancholische Mädchen (Bester Film beim Max-Ophüls-Preis), Wintermärchen (Bester Film beim Film Festival Cologne) und Kahlschlag (bester Nachwuchsfilm Hofer Filmtage) sind vier Filme vertreten, die in den vergangenen Monaten bereits mit großen Filmpreisen auf sich aufmerksam gemacht haben.

Anlässlich der von LICHTER organisierten Veranstaltung „Filmförderung zukunftsfähig gestalten“ auf der diesjährigen Berlinale, fasste die Flugschrift Abschied von gestern die im Rahmen des Kongresses „Zukunft Deutscher Film“ entstandenen Frankfurter Positionen und weitere filmpolitische Beiträge des vergangenen Jahres zusammen. Nun werden bei der 12. LICHTER-Ausgabe die Ergebnisse dieses Papiers in weiteren Panels fortgeführt. Die nächsten konkreten Handlungsschritte sollen am Festivalfreitag geplant werden. Dabei soll es um die strategische Frage nach „Reform oder Revolution“ gehen, die Debatte um die FFG-Novelle und die Zusammenarbeit verschiedener filmpolitischer Initiativen.


Das regionale Filmprogramm

Vor zwölf Jahren als Plattform des regionalen Filmschaffens gegründet, bringt LICHTER auch in diesem Jahr die Vielfalt des hessischen Filmschaffens auf die Leinwand. „Der regionale Wettbewerb ist 2019 außergewöhnlich stark und facettenreich – bewegende Flüchtlingsschicksale werden ebenso Teil des Programms sein wie ein animierter Kinderfilm und ein spannender Thriller im Millieu der Frankfurter Immobilien-Mafia“, sagt Schubert. Die Produktionen sind alle unter Beteiligung von Filmschaffenden und Förderern aus Hessen und der Rhein-Main-Region entstanden.

Weltpremiere bei LICHTER feiert Monowi Nebraska. In dem Film besucht Lilo Mangelsdorff eine Ortschaft im amerikanischen Nirgendwo. Das Besondere: Nur noch eine Bewohnerin und ihr Imbiss befinden sich dort. Als Deutschlandpremiere bringt der Mainzer Produzent Christoph Thoke den Film Izbrisana nach Frankfurt. The Watson´s Hotel (Regie: Regunath Vasudevan, Peter Rippl, Nathaniel Knop) über das Leben in einem verfallenen Hotel in der indischen Hauptstadt Mumbai läuft ebenfalls als Deutschlandpremiere bei LICHTER.

Wie auch im Langfilmwettbewerb konkurrieren 24 regionale Kurzfilme um den Weißen Bembel. „Der Regie-Nachwuchs von den Hochschul-Filmklassen aus Kassel, Offenbach, Darmstadt und Mainz ist wieder sehr stark vertreten“, so Süß.


LICHTER VR Storytelling Award

Zum dritten Mal richtet das Festival den LICHTER VR Storytelling Award aus. Mit über 90 Filmen sind nochmal deutlich mehr Einreichungen für den VR-Wettbewerb eingegangen als in den vergangenen beiden Jahren. Eine Expertenjury hat fünf Finalist*innen aus Taiwan, Südkorea, Frankreich und Deutschland ausgewählt. „Die Anzahl zeigt: Unser Storytelling Award hat sich in der VR-Szene einen Namen gemacht. Das große internationale Interesse hat uns bestärkt, die Sektion als festen Bestandteil des Festivals zu etablieren“, sagt Süß. Mit einer VR-Brille begeben sich die Zuschauer*innen innerhalb von 60 Minuten unter anderem auf einen skurrilen Science-Fiction-Trip und erleben eine Rundfahrt durch eine Stadt, die vermutlich niemand kennt und die dennoch sehr vertraut sein dürfte.


LICHTER Art Award

Für die 9. Ausgabe des LICHTER Art Award wurden über 120 Werke aus aller Welt eingereicht – von Bulli in Australien bis Madrid im US-Bundesstaat New Mexico. Das Spektrum der ausgewählten Werke – von Dokumentation über Essayfilm bis hin zu fiktiven und realen Erzählungen über Politik und soziale Problematiken – gibt Einblick in aktuelle Strömungen der Videokunst. Die Arbeiten der fünf Finalist*innen bilden jeweils einen eigenen Kommentar zu unserer sozialen Realität und den aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen unserer Gegenwart. Sie sind in einer kuratierten Ausstellung im TOR Art Space zu sehen. Die Preisverleihung des LICHTER Art Award findet dort am 26. März um 18 Uhr statt. Die fünf Finalist*innen und ihre Werke lauten:

Endre Aalrust // Dear Deer // DE/NO 2018Zanny Beeg // The Beehive // AUS 2018Andrew De Freitas // WEIGHT // BR/CA 2018Natasha A. Kelly // Millis Erwachen/Milli´s Awakening // DE 2018Lisa Kori // Three Minute Eggs // USA 2018

Das internationale Kurzfilmprogramm dreht sich in diesem Jahr ebenfalls um das Jahresthema „Natur“ – unter den sieben Kurzfilmen ist auch der für einen Oscar® nominierte Film Animal Behaviour von Alison Snowden und David Fine dabei.


Veranstaltungsorte

In dem diesjährigen Festivalzentrum, dem TOR Art Space, befinden sich neben der Videokunst-Ausstellung die Panel-Diskussionen zur Weiterentwicklung der Frankfurter Positionen. Die Naxoshalle beherbergt Filmprogramm, die VR-Screenings sowie die Preisverleihung am Festivalsonntag. Im Künstlerhaus Mousonturm wird das Festival eröffnet. Dem Mal Seh´n Kino, den Harmonie Kinos sowie dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum bleibt LICHTER treu. Weitere Festivalkinos sind erstmalig die Pupille und die Parkside Studios in Offenbach.

Foto:
© Veranstalter

Info:
https://lichter-filmfest.de/programm/filmprogramm-2019/filme-2019/
Dort finden Sie auch den Ticketverkauf

Hintergrund
Das LICHTER Filmfest Frankfurt International ist die zentrale Plattform des Filmschaffens der Rhein-Main-Region und mit seiner Auswahl von Filmen aus allen Regionen der Welt das einzige wirklich internationale Festival an einem wachsenden Standort der Filmbranche. LICHTER beleuchtet in seiner zwölften Ausgabe vom 26. bis zum 31. März 2019 das Thema „Natur“ in den unterschiedlichsten Dimensionen. LICHTER findet seit 2008 jedes Jahr im Frühling an verschiedenen Spielstätten in Frankfurt und in anderen Städten der Rhein-Main-Region statt. Ein Team aus rund 40 hauptsächlich ehrenamtlich engagierten Filmemachern, Medienexperten und Filmliebhabern richtet das Festival alljährlich aus.