Bildschirmfoto 2019 03 31 um 08.29.29Filmreihe  im Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt im April anlässlich des 80. Geburtstages des Regisseurs

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Volker Schlöndorff, am 31. März 1939 in Wiesbaden geboren, gilt bis heute als einer der großen deutschen Regisseure. Das DFF beherbergt mit der „Sammlung Volker Schlöndorff“ eines der wichtigsten und umfangreichsten Archive zum Neuen Deutschen Film. Gemeinsam mit der Caligari FilmBühne und dem Murnau Filmtheater ehrt das Kino des DFF Schlöndorff mit einer Werkschau von Mittwoch, 3., bis Dienstag, 30. April.

Höhepunkt ist Ein Abend von und mit Volker Schlöndorff am Freitag, 5. April, um 19 Uhr in der Caligari FilmBühne, Wiesbaden.

Filmprogramm im DFF:

Mittwoch, 3. April, 20:30 Uhr
MORD UND TOTSCHLAG
BRD 1967. R: Volker Schlöndorff
D: Anita Pallenberg, Hans Peter Hallwachs, Manfred Fischbeck. 87 Min. 35mm

Mit seinem zweiten Film MORD UND TOTSCHLAG inszenierte Volker Schlöndorff den ersten Farbfilm eines jungen deutschen Regisseurs. Der Film, der in Cannes uraufgeführt wurde, orientiert sich deutlich am US-amerikanischen Gangsterfilm. Marie erschießt Hans. In einer Bar lernt sie kurz darauf Günther kennen, der ihr hilft, den Mord zu vertuschen ...


Freitag, 5. April, 18 Uhr
BAAL
BRD 1970. R: Volker Schlöndorff. D: Rainer Werner Fassbinder,
Sigi Graue, Margarethe von Trotta, Irm Hermann. 87 Min. DCP

Als Dichter Baal streunt Rainer Werner Fassbinder durch Straßen und Wälder, raucht und trinkt Schnaps und schreibt Gedichte. Ungestüm und respektlos begegnet Baal der Gesellschaft und dem Leben, ist gierig nach Frauen und Männern, die von ihm geliebt werden möchten und ihm alsbald lästig sind. Nach mehr als 40 Jahren ermöglichten Bertolt Brechts Erben die Wiederaufführung des Films.


Freitag, 5. April, 19 Uhr, Caligari FilmBühne Wiesbaden
Ein Abend von und mit Volker Schlöndorff
Gespräch zwischen Volker Schlöndorff und dem Schauspieler Mario Adorf, einem Weggefährten Schlöndorffs. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgt der bekannte Jazzmusiker und Komponist Klaus Doldinger.
Moderation: Daniel Cohn-Bendit


Anschließend ist um 20 Uhr der Film DER PLÖTZLICHE REICHTUM DER ARMEN LEUTE VON KOMBACH aus dem Jahr 1971 zu sehen, in dem Schlöndorff viele Erfahrungen aus seiner Kindheit in der hessischen Provinz eingearbeitet hat. Das Drehbuch verfasste er mit Margarethe von Trotta, die auch eine Rolle in dem Film spielt. Die Filmmusik komponierte Klaus Doldinger.

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Eintrittskarten (7 Euro, 6 Euro ermäßigt) bei der Tourist Information, Marktplatz 1 und an der Kinokasse der Caligari FilmBühne, Markplatz 9, Wiesbaden.

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Samstag, 6. April, 20:30 Uhr
DER FANGSCHUSS
BRD/Frankreich 1976. R: Volker Schlöndorff. D: Margarethe von Trotta, Matthias Habich, Mathieu Carrière, Valeska Gert. 96 Min. 35mm

Baltikum, 1919. Auf dem einsamen Schloss der hübschen Sophie haben sich deutsche Truppen einquartiert, die den Vormarsch russischer Revolutionäre stoppen sollen. Sophie verliebt sich in den Offizier Erich – doch er weist ihre Avancen zurück. In ihrem Kummer lässt Sophie sich wahllos mit anderen Soldaten ein, um Erich zu demütigen. Ausgezeichnet mit Bundesfilmpreisen für Regie und Kamera.

Freitag, 19. April, 18 Uhr
NUR ZUM SPASS – NUR ZUM SPIEL. KALEIDOSKOP VALESKA GERT
BRD 1977. R: Volker Schlöndorff
Dokumentarfilm mit Valeska Gert, Pola Kinski. 58 Min. 16mm

Als „Grotesk-Tänzerin“ brillierte Valeska Gert in den 1920ern in Berlin, Moskau und Paris. Sie trat in Filmen von Georg Wilhelm Pabst und Jean Renoir auf und soll S. M. Eisensteins große Liebe gewesen sein. Mit unnachahmlicher Schlagfertigkeit erzählt Gert von Begegnungen und Skandalen und stellt mit der jungen Schauspielerin Pola Kinski ihre Grotesktänze und Pantomimen nach.


Samstag, 20. April, 20:15 Uhr
DIE FÄLSCHUNG
BRD/Frankreich 1981. R: Volker Schlöndorff. D: Bruno Ganz, Jerzy Skolimowski, Hanna Schygulla, Gila von Weitershausen. 110 Min. 35mm

Kriegsberichterstatter Georg Laschen ist in den Ruinen der libanesischen Hauptstadt Beirut im Einsatz. Hin- und hergerissen zwischen latenter Todessehnsucht und der Faszination für das brodelnde Leben begegnet er Ariane, einer arabischen Angestellten der deutschen Botschaft, durch die sich sein Blick auf das Land und das Leben an sich verändert.


Sonntag, 21. April, 20:30 Uhr
DEATH OF A SALESMAN  Tod eines Handlungsreisenden
USA/BRD 1985. R: Volker Schlöndorff
D: Dustin Hoffman, Kate Reid, John Malkovich. 136 Min. 35mm. OF

Fürs US-amerikanische Fernsehen realisierte, prominent besetzte und hoch gelobte Verfilmung des berühmten Arthur-Miller-Dramas. Im Mittelpunkt steht der Konflikt zwischen dem 63 Jahre alten Handelsreisenden Willy Loman und seinem Sohn Biff. Dieser hat seinem Vater nie verziehen, dass dieser die Mutter während einer seiner Reisen betrogen hat.


Montag, 22. April, 20:30 Uhr
THE HANDMAID’S TALE  Die Geschichte der Dienerin
USA/BRD 1990. R: Volker Schlöndorff
D: Natasha Richardson, Faye Dunaway, Robert Duvall. 108 Min. 35mm. OF

Starbesetzte US-Verfilmung des gleichnamigen Romans von Margaret Atwood: Im Zukunftsstaat Gilead ist die Fruchtbarkeit der Menschen stark zurückgegangen. Kate verliert Mann und Kind bei dem Versuch, aus dem klerikal-autoritären System zu fliehen. Als sie dem Kommandanten Fred und seiner Frau als „Dienerin“ ein Kind gebären soll, fasst sie neue Fluchtpläne.


Mittwoch, 24. April, 20:30 Uhr
DIE STILLE NACH DEM SCHUSS
Deutschland 2000. R: Volker Schlöndorff
D: Bibiana Beglau, Nadja Uhl, Martin Wuttke. 102 Min. 35mm

Bibiana Beglau spielt die fiktive RAF-Terroristin Rita Vogt. Als die Aktion zur Befreiung ihres Freundes aus dem Ruder läuft und ein Anwalt erschossen wird, flieht sie nach Ostberlin. Ritas neues Leben in der DDR gerät in Gefahr, als im West-Fernsehen ihr Fahndungsfoto gezeigt wird.


Foto:
Tod eines Handlungsreisenden
© dff

Info:
www.deutsches-filminstitut.de