Serie "DAS SCHÖNSTE PAAR" von Sven Taddicken mit Luise Heyer, Maximilian Brückner, Leonard Kunz, Jasna Fritzi Bauer, Teil 8/8
Elke Eich
Berlin (Weltexpresso) - Der ganze Stress des Paares entlädt sich noch einmal in einem fulminanten Showdown. Eigentlich ist es für die beiden doch ein „Segen“ gewesen, dass Malte den Vergewaltiger entdeckt und ihn konfrontiert hat.
Sehr inspirierend fand ich aber auch, auf der anderen Ebene, wie das Paar im Freundeskreis das Thema recht offen besprochen hat. Die andere Medaille des Umgangs mit dem Vergewaltigungs-Trauma.
Ich fand es aufregend, dass die beiden zumindest versuchen, mit dem Ereignis so direkt umzugehen. Sie selbst reden drüber. Sie können es den Freunden gegenüber auch nicht verheimlichen. Sie versuchen, es anzupacken.
Mein Ansatz war, das Thema etwas weiter zu denken, als viele andere Filme. Wesentlich war, zu klären, was wäre, wenn man das mal konsequent durchdenkt und von einem Paar erzählt, das durch die Hölle geht, und sich fragt: Was kommt denn da am Ende bei raus?
Mit offenen Augen durchgehen, war immer so ein Credo für das ganze Projekt!
Grundlage all dessen ist das Drehbuch! Wie lange haben Sie daran gearbeitet?
Schwer zu sagen. Am Schreibtisch sitzen und schreiben, war ging so über etwa drei Monate, verteilt auf mehrere Jahre. Anfang 2011 hatte ich eine Drehbuchförderung für das Projekt bekommen. Ab da habe ich dann an dem Drehbuch gearbeitet. Bis zum Dreh hatte ich parallel aber noch zwei andere Drehbücher geschrieben und auch den ganzen Film „Gleißendes Glück“ gemacht.
Wie würden Sie sich selbst eigentlich als Regisseur beschreiben?
Wenn ich das Gefühl habe, ein Schauspieler versteht sowohl seine Figur, als auch mein Vorhaben, dann kann ich mich beim Drehen entspannen, kann großzügig sein und mich über Geschenke freuen. Ich muss dann halt kein Kontroll-Regisseur sein, sondern begleite als Regisseur sozusagen das Drehbuch.
Ihre Doppelfunktion als Regisseur und Drehbuchautor hatte doch bestimmt besondere Auswirkungen.
Für mich gehen Drehbuchschreiben und Regie Hand in Hand. Es war also nicht so, dass mich das zusätzlich berührt oder verwickelt hätte. Natürlich sind das ganz andere Arbeitsweisen, ob man am Tisch sitzt und schreibt, oder am Set ist. Im Drehbuch entwirft man die Komposition im Ganzen, und dann am Set guckt man irgendwie, dass es gut klingt.
Es ist ja tatsächlich das erste Mal, dass ich ein Langfilm-Drehbuch komplett alleine geschrieben habe. Vorher habe vorwiegend als Regisseur gearbeitet, war aber fast immer auch in die Entwicklung der Drehbücher involviert,
Was mir aufgefallen ist: Ich konnte viel offener sein für Vorschläge von Schauspielern, weil ich meine eigene Geschichte sehr gut einschätzen konnte und wusste, wo da die Stärken und die Schwächen liegen. Das komplette Schreiben des Drehbuchs hat mir beim Dreh nochmal mehr Kraft, mehr Sicherheit und auch mehr Lockerheit gegeben.
Herr Taddicken, ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem beeindruckenden und wichtigen Film
FOTOS
1) Making Of: Maximilian Brückner - Band
© OneTwoFilms
2) Luise Heyer und Maximilian Brückner
© One Two Films
3) Making Of: Maximilian Brückner, Luise Heyer
© OneTwoFilms
INFO
"DAS SCHÖNSTE PAAR"
90 minuten
FSK-Freigabe ab 16 Jahren
Kinostart: 02. Mai 2019
Regie & Drehbuch
Sven Taddicken
Darsteller
Luise Heyer (Liv), Maximilian Brückner (Malte),
Leonard Kunz (Sascha), Jasna Fritzi Bauer (Jenny),
Florian Bartholomäi (Henning), Inga Birkenfeld (Maren),
Oskar Bökelmann (Janko), Matthias Lier (Boris), Aurel Manthei (Ben),
Julius Nitschkoff (Karl), Susanne Sachsse (Therapeutin), Hannah Schiller (Lydia),
Jakob Schmidt (Hendrik), Vivien Sczesny (Clara), Mirko Kraft (Julius),
Ronald Kukulies (Anwalt), Varia Linnéa Sjöström (Franzi)
Musik
Éric Neveux
Kamera
Daniela Knapp
Schnitt
Andreas Wodraschke
Casting
Simone Bär
Produktion
One Two Films GmbH,
Arsam International, WDR - Westdeutscher Rundfunk, Arte
Verleih
Koryphäen Film
Sven Taddicken VITA
1974 geboren in Hamburg / aufgewachsen in Oldenburg
seit 1989 Filme
1995-96 Musik- und Kommunikationswissenschaften an der Humboldt Universität Berlin
1996-02 Filmakademie Baden-Württemberg: Regie/szenischer Film
2000 Caligari-Stipendium der Filmakademie
2004 Stipendium der Akademie der Künste Berlin (‚Junge Akademie‘)
2007 Stipendium der Villa Aurora/Los Angeles
2007 UCLA Los Angeles: The Business of the Film Industry + Acting for the Camera
2013 Mentor für den Spielfilm „Veve“ für OneFineDayFilms in Nairobi
seit
2014 Dozent an der MET Film School Berlin
lebt in Berlin