f Stan und OllieSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. Mai 2019, Teil 1

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - In der fiktiven Welt von Laurel & Hardy versuchen die Film-Ehefrauen ihre unglücklichen Männer in die Unterwerfung zu zwingen, was oft in einen verrückten Plan der beiden mündet. In STAN & OLLIE sind Lucille Hardy und Ida Laurel leicht bevormundend konzipiert, während gleichzeitig ein Porträt zweier sehr unterschiedlicher Frauen gezeichnet wird.

Frauen, die inmitten der Höhen und Tiefen des Showgeschäfts das Fundament für ihre Partner darstellen. Sie sind stark, intelligent und direkt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass diese ikonischen Männer unbedingt diese Frauen brauchten, die hinter ihnen standen.

Ward sagt: „Die Ehefrauen wirken gleichermaßen wie ein Paar. Jeffs Drehbuch geht mit den beiden Frauenfiguren sehr geschickt um. Man erfährt nicht viel über ihre gemeinsame Vergangenheit mit den Männern und ihre eigenen Karrieren, aber es wird deutlich, dass sie eine lange Zeit mit diesen Männern auf Reisen waren. Dabei entwickelten sie ihre eigenen gemeinsamen Marotten und Dynamiken. Sie sind also ein eigenes Duo.“

Sowohl Coogan als auch Reilly hatten Einfluss darauf, wer ihre Filmpartnerinnen spielen sollte. Obwohl Shirley Henderson schon zweimal mit Baird arbeitete, war es Reillys Vorschlag, sie für die Rolle der Lucille zu besetzen. Hardys dritte Ehefrau Lucille war Drehbuchsupervisor bei dem Film Dick und Doof im Wilden Westen. Sie war auch Texanerin und Henderson stammt aus Schottland. Daher mussten Reilly und Baird die Produktion zunächst erst überzeugen, dass sie die richtige für die Rolle ist. Für Reilly hat sich diese Führsprache absolut gelohnt. „Ich spielte jemanden mit schlechten Knien, der dick und älter war. Ich musste daran glauben, dass die Person, die meine Ehefrau verkörpert, mich nicht nur liebte, sondern sich auch zu mir hingezogen fühlte“, sagt er. „Shirley und ich entwickelten eine echte Zuneigung füreinander.“

Henderson bemerkt, trotz vorheriger Projekte mit Baird und Reilly: „Es war kein einfacher Job. Ich hatte drei Vorsprechen!“ Auch erinnert sie sich gern daran, wie sie häufig Laurel & Hardy am Weihnachtsmorgen schaute. Sie verstand das Dilemma in Lucilles Liebe zu Hardy während dieser späten Tournee: „Sie ist besorgt darüber, dass er zu viel aus sich herausholt, erkennt aber an, dass er es für sein Lebensglück braucht. Sie kümmert sich sehr um ihn. Und das ist es, woran ich mich festgehalten habe. Egal was passiert, alles drehte sich um ihn, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden."

Lucille ist eher ruhig und unaufdringlich. Daneben ist Laurels Frau Ida, gespielt von Nina Arianda, eine leidenschaftliche Künstlerin mit Hang zum Dramatischen. Arianda fiel Baird in dem Film FLORENCE FOSTER JENKINS (2016) auf, und er traf die Schauspielerin in einem New Yorker Restaurant: „Wir müssen drei oder vier Flaschen Wein getrunken haben“, lacht er. „Ich war unterm Tisch und sie saß immer noch aufrecht da. Da dachte ich: ‚Das ist die Richtige‘. Ich finde, sie ist eine der besten Schauspielerinnen, mit denen ich je gearbeitet habe. Es war eine Mischung aus dem, was wir suchten: Jemand, der eigenwillig ist, aber einen Sinn für widerstandsfähige Liebe hat - eine Art osteuropäische Sensibilität. Sie war perfekt.“

Die Tony-prämierte Schauspielerin mochte den Ansatz der Geschichte, das öffentliche dem persönlichen Leben gegenüberzustellen, sehr. Als Tänzerin in Hollywood verstand Ida Stans kreative Ambitionen und sein Bedürfnis immer am Ball zu sein. Doch hinter ihrer Fassade verbargen sich viel Einfühlungsvermögen und eine Verletzlichkeit, die Arianda sehr interessierte. „Ich fand sie wunderbar in ihrer Wärme und Kraft“, sagt sie. „Ich liebte es, dass sie diesen Mann so sehr verehrte. Bei der Recherche beeindruckte mich am meisten, dass das erste, was sie zu ihm hinzog, seine Einsamkeit war. Ich dachte, nur eine sehr besondere Frau fühlt sich von der Einsamkeit eines Mannes angezogen. Das war faszinierend.“

Ward erinnert sich: „Shirley und Nina verbrachten sehr viel Zeit damit, alles über die echten Ehefrauen herauszufinden. Es war unglaublich, mit den beiden zusammenzuarbeiten. Sie sind fantastische Schauspielerinnen und wir hatten einfach Glück, sie in diesen Rollen zu haben.“

Mit der Ankunft der beiden Frauen in London beginnt im Film der Zeitpunkt, an dem sich „die Ereignisse aufheizen“, so Baird. „Es werden Dinge aus der Vergangenheit angesprochen, die zu einem Streit und schließlich zur Trennung führen.“

Foto:
© SquareOne Entertainment

Info:
STAN & OLLIE
von Jon S. Baird, GB/CDN/USA 2018, 97 Min.
mit Steve Coogan, John C. Reilly, Nina Arianda, Shirley Henderson, Rufus Jones, Danny Huston
nach »Laurel & Hardy - The British Tours« von ›A.J.‹ Marriot
Biopic / Start: 09.05.2019