Redaktion
Paris (Weltexpresso) - Was hat Sie dazu gebracht, bei diesem Film mitzuwirken?
Weil ich die Welt der klassischen Musik sehr gut kenne, muss ich sagen, dass ich am Anfang Bedenken hatte, wie dieses Universum im Kino aussehen würde. Also habe ich erst zu dem Drehbuch nein gesagt, aber Ludovic Bernards Charme und Leidenschaft funktionierten: Er ist so wohlwollend und sympathisch, dass er mich überzeugt hat. Und als Kristin Scott Thomas zustimmte, war ich begeistert, wieder mit ihr zu arbeiten. Gleichzeitig durfte ich einen jungen und talentierten Schauspieler in Jules Benchetrit entdecken.
Was denken Sie über das Drehbuch?
Es ist klar, dass dieses Thema einen inneren Wert hat, der Hoffnung und Menschlichkeit erzeugt: allen kulturelle Orte zugänglich zu machen und zu zeigen, dass die wildesten Träume realisierbar sind. Dieser Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes aus einem Vorort, der wegen seiner sozialen Herkunft verurteilt wurde. Aber da er unglaublich begabt ist, versöhnt er sich mit einer Welt privilegierter Menschen – von der er sich ausgeschlossen fühlt – weil er die richtigen Menschen auf seinem Weg findet. Diese Musiker, bewegt von seiner Gabe, werden ihn verstehen lassen, dass der Erfolg in seiner Reichweite liegt. Diese Geschichte und ihre positive Botschaft haben mich sehr berührt. Ludovics Vorschlag ist wunderbar und schließt sich vielen MusikerInnen an, die klassische Musik einem jungen Publikum näher bringen. Denn auch wenn man sie sich finanziell leisten kann, bleiben Theater einschüchternde Orte.
Pierre ist ein gebrochener Mann, der nur dank der Musik aufrecht stehen zu können scheint...
Der Film bleibt sehr subtil, was die familiäre Herkunft dieses Mannes angeht, aber wir spüren seine Verzweiflung und dass er auf den jungen Mann ein väterliches Verhältnis projiziert. Sein persönlicher Schmerz ist spürbar, ohne zu offensichtlich zu sein. Er hätte Solist werden können, aber seine Leidenschaft gilt dem Unterrichten. Seine Beziehung ist dabei, zu zerbrechen und sein einziger Grund, am Morgen aufzustehen, ist die Musik und die Leidenschaft, sie zu unterrichten, das Beste zu geben, ohne es einer Elite zu überlassen. Tatsächlich geht es in dem Film auch um eine Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die über das reine Unterrichten hinausgeht. Pierre ist verärgert über Mathieu, er ist wie besessen von der Musik, und seine Begegnung mit Mathieu löst etwas in ihm aus, vor allem den Wunsch, Mathieu zu schützen und ihm alles zu geben, was er seinem Sohn nicht geben konnte. Ich verstehe Pierre an dieser Stelle sehr gut, weil es mir mit manchen jungen Schauspielern genauso ging.
Was treibt ihn an, Mathieus Talent zur Entfaltung bringen zu wollen?
Ich hatte die Möglichkeit, mit großen Pianisten, Musikern und Dirigenten sprechen zu können: sie haben etwas Geheimnisvolles. Im Singen zum Beispiel verbirgt sich ein Wunsch nach Erhöhung und eine Form des Gebets. Pierre glaubt, dass Mathieu von einer Art Gnade bewohnt wird und dass sein Talent von einer besonderen Reinheit ist, das heißt nicht nur das Ergebnis von Anstrengung und Arbeit, sondern ihm quasi eingehaucht wurde. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung, die religiös eingefärbt ist.
Was denken Sie über das Drehbuch?
Es ist klar, dass dieses Thema einen inneren Wert hat, der Hoffnung und Menschlichkeit erzeugt: allen kulturelle Orte zugänglich zu machen und zu zeigen, dass die wildesten Träume realisierbar sind. Dieser Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes aus einem Vorort, der wegen seiner sozialen Herkunft verurteilt wurde. Aber da er unglaublich begabt ist, versöhnt er sich mit einer Welt privilegierter Menschen – von der er sich ausgeschlossen fühlt – weil er die richtigen Menschen auf seinem Weg findet. Diese Musiker, bewegt von seiner Gabe, werden ihn verstehen lassen, dass der Erfolg in seiner Reichweite liegt. Diese Geschichte und ihre positive Botschaft haben mich sehr berührt. Ludovics Vorschlag ist wunderbar und schließt sich vielen MusikerInnen an, die klassische Musik einem jungen Publikum näher bringen. Denn auch wenn man sie sich finanziell leisten kann, bleiben Theater einschüchternde Orte.
Pierre ist ein gebrochener Mann, der nur dank der Musik aufrecht stehen zu können scheint...
Der Film bleibt sehr subtil, was die familiäre Herkunft dieses Mannes angeht, aber wir spüren seine Verzweiflung und dass er auf den jungen Mann ein väterliches Verhältnis projiziert. Sein persönlicher Schmerz ist spürbar, ohne zu offensichtlich zu sein. Er hätte Solist werden können, aber seine Leidenschaft gilt dem Unterrichten. Seine Beziehung ist dabei, zu zerbrechen und sein einziger Grund, am Morgen aufzustehen, ist die Musik und die Leidenschaft, sie zu unterrichten, das Beste zu geben, ohne es einer Elite zu überlassen. Tatsächlich geht es in dem Film auch um eine Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die über das reine Unterrichten hinausgeht. Pierre ist verärgert über Mathieu, er ist wie besessen von der Musik, und seine Begegnung mit Mathieu löst etwas in ihm aus, vor allem den Wunsch, Mathieu zu schützen und ihm alles zu geben, was er seinem Sohn nicht geben konnte. Ich verstehe Pierre an dieser Stelle sehr gut, weil es mir mit manchen jungen Schauspielern genauso ging.
Was treibt ihn an, Mathieus Talent zur Entfaltung bringen zu wollen?
Ich hatte die Möglichkeit, mit großen Pianisten, Musikern und Dirigenten sprechen zu können: sie haben etwas Geheimnisvolles. Im Singen zum Beispiel verbirgt sich ein Wunsch nach Erhöhung und eine Form des Gebets. Pierre glaubt, dass Mathieu von einer Art Gnade bewohnt wird und dass sein Talent von einer besonderen Reinheit ist, das heißt nicht nur das Ergebnis von Anstrengung und Arbeit, sondern ihm quasi eingehaucht wurde. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung, die religiös eingefärbt ist.
IN DER ROLLE DES PIERRE GEITHNER: LAMBERT WILSON
Lambert Wilson wurde 1958 in Paris geboren. Zwischen 1974 und 1978 studierte er Schauspiel am Drama Centre in London. 1979 spielte er neben Louis de Funès in der Komödie LOUIS‘ UNHEIMLICHE BEGEGNUNG MIT DEN AUSSERIRDISCHEN von Jean Girault. 1982 war er an der Seite von Sean Connery im letzten Film des großen Filmemachers der klassischen Hollywood-Ära Fred Zinnemann, AM RANDE DES ABGRUNDS, zu sehen. 1984 war er in dem – auf dem gleichnamigen Roman von Simone de Beauvoir basierenden – Film DAS BLUT DER ANDEREN unter der Regie von Claude Chabrol zu sehen. Bereits 1985 wurde er für seine Rolle in Andrzej Zulawskis DIE ÖFFENTLICHE FRAU zum ersten Mal für den César nominiert, worauf bis heute fünf weitere Nominierungen folgten. Im Jahr 1990 erhielt Lambert Wilson den JeanGabin Preis, der nach einer Initiative von Louis de Funès an Nachwuchsschauspieler verliehen wird. 1997 hat er mit dem Filmauteur Alain Resnais für den Film DAS LEBEN IST EIN CHANSON zusammengearbeitet. Einige Jahre später kamen beide für den Film HERZEN (2006) erneut zusammen. Seine letzte César-Nominierung erhielt Wilson für die Hauptrolle in dem in Cannes mit dem großen Jury-Preis ausgezeichneten Film VON MENSCHEN UND GÖTTERN (2010) von Xavier Beauvois. Zu Wilsons Hollywood-Auftritten gehören unter anderem MATRIX RELOADED (2003) und MATRIX REVOLUTIONS (2003) aus der Matrix-Trilogie. 2016 verkörperte er Jacques-Yves Cousteau in dem Film JACQUES – ENTDECKER DER OZEANE. Lambert Wilson ist außerdem gelernter BaritonSänger.
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
Mathieu Malinski Jules Benchetrit
Pierre Geithner Lambert Wilson
Die Gräfin Kristin Scott Thomas
Anna Karidja Touré
Mathilde Geithner Elsa Lepoivre, von der Comédie Française
André Ressigeac André Marcon
Monsieur Jacques Michel Jonasz
Abdruck aus dem Presseheft
Lambert Wilson wurde 1958 in Paris geboren. Zwischen 1974 und 1978 studierte er Schauspiel am Drama Centre in London. 1979 spielte er neben Louis de Funès in der Komödie LOUIS‘ UNHEIMLICHE BEGEGNUNG MIT DEN AUSSERIRDISCHEN von Jean Girault. 1982 war er an der Seite von Sean Connery im letzten Film des großen Filmemachers der klassischen Hollywood-Ära Fred Zinnemann, AM RANDE DES ABGRUNDS, zu sehen. 1984 war er in dem – auf dem gleichnamigen Roman von Simone de Beauvoir basierenden – Film DAS BLUT DER ANDEREN unter der Regie von Claude Chabrol zu sehen. Bereits 1985 wurde er für seine Rolle in Andrzej Zulawskis DIE ÖFFENTLICHE FRAU zum ersten Mal für den César nominiert, worauf bis heute fünf weitere Nominierungen folgten. Im Jahr 1990 erhielt Lambert Wilson den JeanGabin Preis, der nach einer Initiative von Louis de Funès an Nachwuchsschauspieler verliehen wird. 1997 hat er mit dem Filmauteur Alain Resnais für den Film DAS LEBEN IST EIN CHANSON zusammengearbeitet. Einige Jahre später kamen beide für den Film HERZEN (2006) erneut zusammen. Seine letzte César-Nominierung erhielt Wilson für die Hauptrolle in dem in Cannes mit dem großen Jury-Preis ausgezeichneten Film VON MENSCHEN UND GÖTTERN (2010) von Xavier Beauvois. Zu Wilsons Hollywood-Auftritten gehören unter anderem MATRIX RELOADED (2003) und MATRIX REVOLUTIONS (2003) aus der Matrix-Trilogie. 2016 verkörperte er Jacques-Yves Cousteau in dem Film JACQUES – ENTDECKER DER OZEANE. Lambert Wilson ist außerdem gelernter BaritonSänger.
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
Mathieu Malinski Jules Benchetrit
Pierre Geithner Lambert Wilson
Die Gräfin Kristin Scott Thomas
Anna Karidja Touré
Mathilde Geithner Elsa Lepoivre, von der Comédie Française
André Ressigeac André Marcon
Monsieur Jacques Michel Jonasz
Abdruck aus dem Presseheft