Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 11. April 2013

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Diese Woche haben wir viele Gelegenheiten, zu ergründen, was SCHAUSPIELERFILME sind, spielen doch in allen Filmen Schauspieler mit, selbst wenn es Laien sind, sie spielen. Dieses Mal sind es gleich zwei Filme, die nur wegen der auf der Leinwand Agierenden eine filmische Daseinsberechtigung haben.

 

EINE DAME IN PARIS

 

Dieser Film des estnischen Regisseurs Ilmar Raag, der eine Koproduktion von Estland, Frankreich und Belgien ist, lebt von zwei Frauen: der wunderbar alten und hinreißenden Jeanne Moreau und Laine Mägi, die erst verblüht, durch die Komplizenschaft der Alten erneut erblüht, was auf viel hoffen läßt, auch wenn der Film zu Ende ist.

 

Letztere ist Anna, eine Estin, die gerade ihre Mutter zu Tode gepflegt hatte, nein, nein, sie war nicht schuld am Tod, sondern hat alles getan, um ihrer Mutter das Restleben angenehm zu machen. Sie kann das. Keine schlechte Idee also, nach Paris zu fliegen, als sie hört, daß dort eine alte Landsmännin namens Frida Hilfe braucht. Da hat sie aber die Rechnung ohne die Wirtin gemacht, denn diese Frida ist erst einmal nicht dankbar dafür, daß nun klar ist, daß sie es alleine nicht mehr schafft. So hat auch nicht sie diese Anna engagiert, sondern Stéphane, Bistrobesitzer, von Anna für Fridas Sohn gehalten, in Wahrheit aber ihr gewesener Liebhaber.

 

Das ist die Ausgangssituation und mit der passiert nicht viel, weil das Drehbuch sich leicht um sich selber dreht. Das gibt aber Jeanne Moreau viel Gelegenheit, auf der Leinwand einfach zu sein. Sie ist derart präsent, daß man ihren Machtspielen, wie auch dem Kleinbeigeben, wenn es denn sein muß, willig folgt. Sie zeigt sich nach den ersten gezielten Bosheiten der jüngeren Bediensteten gegenüber von weiblicher Großzügigkeit und vermittelt dieser Anna, sie habe ein Recht auf Liebe und Verehrung, sie müsse dies nur entsprechend transportieren. Anna lernt von Frida.

 

BROKEN CITY

 

Auch diese ein Film von lauter, wie es heißt, weltbekannten Schauspielern, die da heißen: Catherine Zeta-Jones (Ehefrau des New Yorker Bürgermeisters, Mark Wahlberg (vom OB angeheuerter Expolizist), Russell Crowe.(OB mit kriminellen Neigungen.., dazu ein schwarzes Thema von Politik, Macht, Liebe und Verrat. Es soll nichts über die zerrüttete Ehe dieses Bürgermeisters herauskommen, weshalb der Excop die Ehefrau überwachen soll, was er tut und die dollsten Sachen erlebt, wo Regisseur Allen Hughes die Schauspieler ins Szene setzt, aber irgendwie kein richtiger Film daraus wird.

 

BASTARD

Sehr spannender Film über jugendliche Kriminelle, besser: über böse Taten eines Jugendlichen, der einen anderen entführt und mit einer Gleichaltrigen das Ding durchzieht, was auch Martina Gedecke als Polizeipsychologin scheitern läßt.

 

MAMA

 

Nein, kein Film zum Muttertag im Mai, sondern ein heftiger Horrorfilm mit verwilderten Nichten, die Lucas zu erziehen trachtet, aber mit den Geistern leben lernen müssen.

 

DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE

 

Drei Generationen, der mittleren, dem Vater passiert alles Unglück hintereinander. Erst stirbt die Frau, dann die Mutter, dann läuft die 15jährige Tochter davon. Wird doch nicht am Vater liegen?

 

LA PRIROGUE

Der Film erzählt von der Hoffnung einer Gruppe afrikanischer Flüchtlinge auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln, von deren Schicksal unsereiner dann hört, wenn sie unterwegs verunglücken.

 

JAHRESZEIT DES NASHORNS

Drei wirkliche Schicksale vermengt der iranische kurdische Regisseur zu einem Leben, das um das Glück und das folgende Unglück des Dichters Sahel kreist. Poetisch und traurig.

 

UNTERWEGS MIT MUM

Geschwätzig ist sie, diese Joyce, der Barbra Streisand das Plappermaul gibt und auch den Witz, das auszuhalten.

 

I AM A WOMAN NOW

Gleich fünf ehemalige ältere Männer, die zu Frauen wurden, lernen wir kennen und damit ihre Erfahrungen, was anders ist und ob Transsexuelle ihrem Leben eine eindeutige Richtung geben können.