Franziska Hessberger
Berlin (Weltexpresso) – Kara, wie war es für dich, den Film heute zum ersten Mal zu sehen?
Kara Schröder: Mir geht’s sehr gut mit dem Film, ich war vorher aufgeregt, aber beim Sehen war ich ganz entspannt, weil ich ihn einfach genießen konnte als einen sehr berührenden Film. Es war für mich sehr schön, den Film zu sehen.
Ein bezaubernder Film, der sehr ehrlich, humorvoll und direkt mit gar nicht so einfachen Themen umgeht, nämlich mit dem Wunsch, im Alter einen selbstbestimmten Tod zu haben. Und trotzdem ist der Film eine Liebeserklärung ans Leben. Frau Sommerfeld, Sie sind keine gelernte Schauspielerin, erinnern Sie sich noch an den Moment, als Anatol Schuster vor Ihnen stand und gefragt hat, wollen wir einen Film zusammen machen?
Ahuva Sommerfeld: Meine erste Begegnung war so: Anatol brauchte ein Portrait für einen Kurzfilm, also hat Adrian, der Kameramann, mich gefragt. Ich bin nämlich die Oma seiner Freundin. Anatol hatte wohl erwartet, es kommt eine alte Oma nach draußen. Ich bin rausgesprungen und Anatol war fasziniert. Später erzählte mir Adrian, Anatol hat was mit dir vor. „Um was geht’s denn?“ „Das soll er dir erzählen.“ Dann haben wir uns getroffen und Anatol hat mir gesagt, ich will einen Film mit dir machen. Ich habe ihn gefragt, willst du Selbstmord begehen? Ich bin keine Schauspielerin. Dann hat er gesagt, entweder ich mache den Film mit dir oder gar nicht. Dann hat er mir das Drehbuch geschickt, ich hab es gelesen und ihm gesagt, ne ne, das bin ich nicht. Ich habe ihm meine Bedenken genannt, dann war er so lieb und hat das geändert. Und im Nachhinein bin ich ganz, ganz glücklich, dass ich ihn getroffen habe. Weil es war eine wunderbare Arbeit mit ihm zusammen.
Wie war es denn für Sie, sich auf großer Leinwand zu sehen?
Ahuva Sommerfeld: Sehr seltsam. Ich hab zwar den Film vorher gesehen am Computer, aber plötzlich sieht man sich auf der Leinwand, das ist unheimlich.
Anatol, du wusstest aber schon, dass es nicht unheimlich wird, sondern dass es was ganz Besonderes ist. Wie war es für dich, wie ist in dir diese Entscheidung gereift, nach eurer Begegnung einen Langfilm zu machen?
Anatol Schuster: Das war erst mal gar kein Langfilm. Das kennt jeder, der in diesen Schaffensprozessen steckt, am Anfang ist es eine reine Idee, nichts weiter. Diese dann auszureifen und zu formen zu etwas, das dann langsam Wirklichkeit wird – dazu tragen viele äußere Faktoren bei. Tatsächlich war ich vor genau einem Jahr hier in Saarbrücken und da gab es dieses Drehbuch noch nicht, ich erinnere mich, dass ich im Zug zurück die ersten Zeilen geschrieben habe, und dieser erste Satz, dieses: „Ich will sterben!“, das ist sozusagen die Initialbewegung dessen gewesen, und da war sofort klar, es geht darum, Dinge auszusprechen ohne Tabus, so direkt wie möglich. Danach spielte vieles eine Rolle: Dreherfahrungen, die ich bisher gemacht hatte einmal ganz anders auszuprobieren, mit wenig Zeit, wenig Mitteln, einfach pur und direkt, und diese Direktheit zu etwas werden zu lassen, zu der alle mit ganzem Herzen beitragen.
Kara, erst einmal Glückwunsch, du bist nominiert als Beste Nachwuchsdarstellerin. Ihr spielt ja ein ganz besonderes Paar: Enkelin und Großmutter sind sich unglaublich nah, fast schon eine phantastische Beziehung, weil sie teilen alles miteinander. Wie war das für dich, diese Arbeit und vor allem diese Beziehung zwischen euch?
Kara Schröder: Anatol hat mir das Drehbuch gezeigt und ich fand es total berührend, ein Thema, das mich auch insgesamt sehr stark beschäftigt hat, und dann habe ich Ahuva kennengelernt, und zuerst hatte ich ein bisschen Angst vor ihr (lacht), das weiß sie auch. Doch dann sind wir über die Suche nach den Figuren einen Weg zusammen gegangen und das wurde zu einer total schönen gemeinschaftlichen Arbeit.
Es gibt eine Szene, da werden Sie huckepack getragen, Sie singen Karaoke, es wird getanzt, es wird geraucht, es wird gekifft, es passiert unglaublich viel... Wie war das für Sie, diese Momente bei den Dreharbeiten noch einmal zu erleben?
Ahuva Sommerfeld: Ich habe persönlich eine sehr herzliche und enge Verbindung zu meiner Enkeltochter. Am Anfang war Kara ein bisschen reserviert. Und ich dachte mir, komm mal nah zu mir, Mädchen, und mit der Zeit ist ihr das gelungen, und dann fing die Arbeit an, wirklich gut zu werden. Aber das ist klar, sie ist eine gelernte Schauspielerin, und dann hat sie sich an die Bühnenregeln gehalten. Ich wollte, dass es eine innere Beziehung wird und das wurde es auch am Ende. Das ist auch mit der großen Hilfe von Anatol passiert. Er war immer sehr sanft und hat uns in einer geschickten Art einander nähergebracht, in jeder Szene. Und darin besteht der Erfolg von diesem Film.
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
Frau Stern Ahuva Sommerfeld
Elli Kara Schröder
Kletterer Pit Bukowski
Moderator Robert Schupp
Friseur Murat Seven
Ellis Mutter Nirit Sommerfeld
Einbrecherin Gina Haller
Freundin Katharina Leonore Goebel
Wie war es denn für Sie, sich auf großer Leinwand zu sehen?
Ahuva Sommerfeld: Sehr seltsam. Ich hab zwar den Film vorher gesehen am Computer, aber plötzlich sieht man sich auf der Leinwand, das ist unheimlich.
Anatol, du wusstest aber schon, dass es nicht unheimlich wird, sondern dass es was ganz Besonderes ist. Wie war es für dich, wie ist in dir diese Entscheidung gereift, nach eurer Begegnung einen Langfilm zu machen?
Anatol Schuster: Das war erst mal gar kein Langfilm. Das kennt jeder, der in diesen Schaffensprozessen steckt, am Anfang ist es eine reine Idee, nichts weiter. Diese dann auszureifen und zu formen zu etwas, das dann langsam Wirklichkeit wird – dazu tragen viele äußere Faktoren bei. Tatsächlich war ich vor genau einem Jahr hier in Saarbrücken und da gab es dieses Drehbuch noch nicht, ich erinnere mich, dass ich im Zug zurück die ersten Zeilen geschrieben habe, und dieser erste Satz, dieses: „Ich will sterben!“, das ist sozusagen die Initialbewegung dessen gewesen, und da war sofort klar, es geht darum, Dinge auszusprechen ohne Tabus, so direkt wie möglich. Danach spielte vieles eine Rolle: Dreherfahrungen, die ich bisher gemacht hatte einmal ganz anders auszuprobieren, mit wenig Zeit, wenig Mitteln, einfach pur und direkt, und diese Direktheit zu etwas werden zu lassen, zu der alle mit ganzem Herzen beitragen.
Kara, erst einmal Glückwunsch, du bist nominiert als Beste Nachwuchsdarstellerin. Ihr spielt ja ein ganz besonderes Paar: Enkelin und Großmutter sind sich unglaublich nah, fast schon eine phantastische Beziehung, weil sie teilen alles miteinander. Wie war das für dich, diese Arbeit und vor allem diese Beziehung zwischen euch?
Kara Schröder: Anatol hat mir das Drehbuch gezeigt und ich fand es total berührend, ein Thema, das mich auch insgesamt sehr stark beschäftigt hat, und dann habe ich Ahuva kennengelernt, und zuerst hatte ich ein bisschen Angst vor ihr (lacht), das weiß sie auch. Doch dann sind wir über die Suche nach den Figuren einen Weg zusammen gegangen und das wurde zu einer total schönen gemeinschaftlichen Arbeit.
Es gibt eine Szene, da werden Sie huckepack getragen, Sie singen Karaoke, es wird getanzt, es wird geraucht, es wird gekifft, es passiert unglaublich viel... Wie war das für Sie, diese Momente bei den Dreharbeiten noch einmal zu erleben?
Ahuva Sommerfeld: Ich habe persönlich eine sehr herzliche und enge Verbindung zu meiner Enkeltochter. Am Anfang war Kara ein bisschen reserviert. Und ich dachte mir, komm mal nah zu mir, Mädchen, und mit der Zeit ist ihr das gelungen, und dann fing die Arbeit an, wirklich gut zu werden. Aber das ist klar, sie ist eine gelernte Schauspielerin, und dann hat sie sich an die Bühnenregeln gehalten. Ich wollte, dass es eine innere Beziehung wird und das wurde es auch am Ende. Das ist auch mit der großen Hilfe von Anatol passiert. Er war immer sehr sanft und hat uns in einer geschickten Art einander nähergebracht, in jeder Szene. Und darin besteht der Erfolg von diesem Film.
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
Frau Stern Ahuva Sommerfeld
Elli Kara Schröder
Kletterer Pit Bukowski
Moderator Robert Schupp
Friseur Murat Seven
Ellis Mutter Nirit Sommerfeld
Einbrecherin Gina Haller
Freundin Katharina Leonore Goebel
Abruck aus dem Presseheft