f nureSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. September 2019, Teil 10

Redaktion

Paris London/  (Weltexpresso) - Wie haben Sie die Rolle des Rudolf Nurejew bekommen?

Ich erhielt in einem sozialen Netzwerk eine Nachricht über das Casting für die Hauptrolle eines Films über Nurejew. Aber ich dachte, das wäre Spam und habe die Nachricht gelöscht. Zwei Wochen später sagte mir eine Freundin: „Das ist echt, du solltest es versuchen.“ Der Casting-Direktor in St. Petersburg half mir, mich auf das Casting vorzubereiten, und so begann alles. Als ich mich auf die ersten Probeaufnahmen vorbereitete, sah ich zum ersten Mal Ralph Fiennes. Am Tag zuvor hatte ich im Fernsehen einen James-Bond-Film mit ihm gesehen – da blieb mir schon die Spucke weg, als ich ihn traf. Als ich nach den Probeaufnahmen nach Hause kam, dachte ich darüber nach, dass das die einzige Chance sein würde, so etwas jemals zu machen, und ich wollte mir diese Chance nicht entgehen lassen. Wenn man etwas völlig Neues ausprobiert, hat man auch eine gewisse Angst, aber ich nahm mir vor, mich reinzuhängen und mein Bestes zu geben. Also traf ich Ralph zu Probeaufnahmen in St. Petersburg, obwohl ich mit meiner Kompagnie gerade in Amsterdam war. Dann kam die Nachricht, dass er mit mir über die Hauptrolle sprechen wolle. Da wusste ich: Mein Traum geht in Erfüllung.


Hat es Sie eingeschüchtert, Nurejew zu spielen?

Es gab eine Situation, in der ich diese große Verantwortung auf meinen Schultern spürte und das Gefühl hatte, ich könnte Ralph und das ganze Team enttäuschen. Ich musste realistisch sein – ich hatte noch nie zuvor als Schauspieler gearbeitet. Aber dann entschloss ich mich, einfach weiterzuarbeiten. Ich habe mit Ralph intensiv an meinen schauspielerischen Fähigkeiten gefeilt. Ich glaube, jeder Absolvent einer Schauspielschule wäre wegen dieses Privatlehrers eifersüchtig auf mich. Denn Ralph Fiennes ist der Beste.


Sie haben mit ihm als Regisseur und als Schauspieler zusammengearbeitet. Wie war das?

Als Schauspieler konnte ich mir nichts Besseres vorstellen. Ich lernte ununterbrochen von ihm – wie er seine Playbacks ansieht und sich selbst korrigiert, wie er den gleichen Satz wiederholt, aber mit anderer Intonation. Er probierte in verschiedenen Takes immer wieder neue Ansätze. Als Regisseur gab er mir auch Freiheiten, aber er wusste, dass es meine erste Rolle war und versuchte deshalb, mir auf jede erdenkliche Weise zu helfen.


Wie wollten Sie Nurejew darstellen?

Wie wir ihn gesehen haben: stark und selbstbewusst, aber manchmal verloren und verwirrt, eine Person, die manchmal ratlos ist, was sie tun soll. Aber er war innerlich sehr stark – vielleicht stärker als jeder andere Tänzer dieser Zeit – und das half ihm in seiner Situation. Er war ein großer Künstler, hervorragend ausgebildet und mit einer brillanten Technik. Aber wirklich interessant fand ich seine Kraft, seinen Geist und diese Energie, wenn er auf die Bühne kam.



Möchten Sie mit dem Schauspiel weiter machen?

Das würde ich gern. Ich arbeite daran!


Foto:
© Verleih

Info:
UK / Frankreich / Serbien 2018, Länge: 122 Min., im Verleih von Alamode Film
Darsteller
Rudolf Nurejew                       OLEG IVENKO
Clara Saint                              ADÈLE EXARCHOPOULOS
Ksenija Puschkin                    CHULPAN KHAMATOVA
Alexander Puschkin                RALPH FIENNES
Strischewsky                           ALEXEY MOROZOV
Pierre Lacotte                          RAPHAËL PERSONNAZ
Alexinsky (Flughafenpolizist)   OLIVIER RABOURDIN
Teja Kremke (Geliebter)           LOUIS HOFMANN:

Stab
Regie .        RALPH FIENNES
Drehbuch   DAVID HARE

Abdruck aus dem Presseheft