f skinSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 3. Oktober 2019, Teil 14

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - Redaktionelle Vorbemerkung: Man versteht den Film SKIN auch ohne das unten aufgeführte Glossar von Namen und Vereinigungen. Aber man fühlt sich beim Zuschauen einfach besser, wenn man die unterschiedlichen Gruppen und ihre Zugehörigkeit zu Lagern kennt, im Film auch erkennt, die zudem deutlich machen, wie breit sich diese Rassisten, unter diesem Begriff kann man sie zusammenfassen, in den USA heimisch gemacht haben und mit welchen Methoden sie ihre eigenen Anhänger wie ihre Gegner einschüchtern. Und man erkennt auch, wer ihnen systematisch entgegentritt. 

Daryle Lamont Jenkins
Geboren 1968 in Newark, New Jersey, politischer Aktivist, der sich als Gründer des One People's Project einen Namen gemacht hat. Der Afroamerikaner ist eine schillernde
Persönlichkeit, war sowohl Teil der Punk-Rock-Szene als auch Polizist bei der United States Air Force. Er bietet ein Aussteiger-Programm für Neonazis an und marschiert bei AntiRassismus-Demos mit, wo er das Aufeinandertreffen von Antifa-Gruppen und Alt-RightDemonstranten auf Video festhält.


One People’s Project
Im Jahr 2000 wurde das One People's Project (OPP) gegründet, um die Aktivitäten von einschlägig bekannten Rassisten und rechtsextremen Gruppierungen zu überwachen,
dokumentieren und publizieren. Die bekanntesten Mitglieder der Organisation, die im Kern aus 15 Freiwilligen besteht, sind ihr Gründer Daryle Lamont Jenkins und Joshua Hoyt, der seit 2002 Mitglied ist. Das Motto der wohl bekanntesten US-amerikanischen Antifa-Bewegung lautet: „Hass hat Konsequenzen“.


Ku-Klux-Klan
Rassistischer, gewalttätiger Geheimbund, gegründet 1865 nach Ende des Sezessionskriegs. Primäres Ziel war die Unterdrückung der Afroamerikaner, heute richten sich Hass und Wut gegen alle nicht-weißen Minderheiten. Die paramilitärische Gruppierung wurde 1870 aufgelöst und 1915 als nativistische Organisation neu gegründet. Große Bekanntheit erlangte der Klan durch David W. Griffiths technisch wegweisenden, politisch fragwürdigen Stummfilm „Die Geburt einer Nation“.


Rechtsextreme Zeichen und Symbole
Die Anhänger der (internationalen) rechtsextremistischen Szene bedienen sich bestimmter Symbole und Zeichen (Hakenkreuz, Schwarze Sonne, SS-Totenkopf etc.), um ihre Gesinnung zu demonstrieren. Die Symbolsprache umfasst neben verbotenen Parolen wie „Meine Ehre heißt Treue“, nationalsozialistischer Terminologie – etwa „Ostmark“ für Österreich – auch Zahlencodes. So steht 33 für den Ku-Klux-Klan. K ist der elfte Buchstabe im Alphabet. Drei mal elf ergibt 33.


Southern Poverty Law Center
Die Anwälte Morris Dees, Joseph Levin und Julian Bond gründeten das Southern Poverty Law Center (SPLC) 1971 ursprünglich als Rechtsanwaltskanzlei in Montgomery, Alabama, wo Rosa Parks 1955 den historischen Busboykott auslöste, weil sie sich geweigert hatte, ihrem Sitzplatz für einen Weißen zu räumen. Heute ist das „Rechtszentrum zur Armut im Süden“ eine Organisation, die Rassismus bekämpft und Bürgerrechte durch Forschung, Bildung und Zivilklageverfahren fördert.


White Supremacy
Die Suprematisten, Anhänger der „weißen Vorherrschaft“, gehen weltweit von der Annahme aus, dass „Europide“ allen anderen menschlichen „Rassen“ überlegen sind. Sie sehen sich in privilegierter Stellung, bestimmt zu herrschen, sei es politisch, religiös oder kulturell. Auf dieser Theorie basier(t)en zahlreiche rassistisch ideologische Systeme, darunter der deutsche Nationalsozialismus und das südafrikanische Apartheid-Regime. Pendant: Black Supremacy.


Vinlanders Social Club
2003 wurde der Vinlanders Social Club (VSC) von Mitgliedern und Sympathisanten der Skinhed-Gruppe „Outlaw Hammerskins“ ins Leben gerufen. Der rassistischen Vereinigung gehörten Eric „Der Schlachter“ Fairburn und Brien James von den „Hoosier State Skinheads“, Steve Smith und vier weitere Ex-„Keystone State Skinheads“ sowie Anhänger der „Ohio State Skinheads“ an. Der VSC wurde 2010 vom Phoenix Police Department und der AntiDefamation League (ADF) zerschlagen.


Bryon „Babs” Widner
Er galt lange Jahre als treibende Kraft der US-amerikanischen Neonazis: Bryon „Babs“ Widner, geboren (wohl) 1977. Als gewaltbereiter „Pitbull“ wurde der Mitbegründer des
Vinlanders Social Club beschrieben. 16 Jahre lang waren Körper und Gesicht mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen übersäht, ehe er sich entschloss, die Tattoos
weglasern zu lassen. In „Erasing Hate“ (2011) dokumentiert Bill Brummel die Wandlung des Skinheads zum Menschenrechtsaktivisten.


Foto:
© Verleih

Info:
Besetzung
Bryon Widner                Jamie Bell
Julie Price                     Danielle Macdonald
Fred "Hammer" Krager Bill Camp
Shareen Krager             Vera Farmiga
Daryle Jenkins               Mike Colter
Slayer .                           Daniel Henshall

Abdruck aus dem Presseheft