Bildschirmfoto 2019 10 10 um 23.44.05Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. Oktober 2019, Teil 13

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - Robin Lutz hat zusammen mit Marijnke de Jong den Film M. C. ESCHER – REISE IN DIE UNENDLICHKEIT konzipiert. Als sie mit ihrer Arbeit am Film begannen, traten sie mit der Escher Foundation in Kontakt, die alle Bildrechte an den Escher-Werken besitzt. Die Stiftung erklärte sich zu einer Kooperation bereit. Mit ihrem riesigen Netzwerk ist die Escher Foundation auch ein unentbehrlicher Partner, wenn es um Kooperationen mit den vielen Ausstellungen geht, die sich in den kommenden Jahren mit Eschers Kunst befassen werden.

Neben der Stiftung war auch das Escher-Museum in Den Haag ein wichtiger Partner zur Umsetzung des Filmprojekts. Außerdem ist Sir Roger Penrose, emeritierter Mathematikprofessor der Oxford University, der Schirmherr des Films.

„Ich fürchte, es gibt nur eine Person, die einen guten Film über meine Drucke machen kann: ich selbst“, schrieb Escher an einen amerikanischen Sammler im Jahr 1969.

Das ist genau das, was Escher in diesem Film tut: Er ist der Regisseur, nicht wortwörtlich aber symbolisch. Maurits Cornelis Escher war nicht nur ein visionärer Grafiker, sondern auch ein scharfer Beobachter, der seine Beobachtungen in einer Vielzahl von Tagebüchern, Briefen, Vorträgen und Katalogen festhielt. Das erlaubt uns, sein persönliches Leben anhand seiner eigenen Worte zu rekonstruieren. In seinen Beobachtungen finden sich all seine Ängste, seine Zweifel, seine euphorischen Momente, seine politischen Überlegungen, seine Begeisterung, die Beschreibung seiner künstlerischen Fortschritte und natürlich auch seine eigene Meinung zu seiner Arbeit wieder. Der Zuschauer kann so den Film mit den Augen Eschers erleben: Die Kamera ist Escher. M. C. Escher wird in seinen eignen Worten erzählen, was er gesehen, gefühlt hat und was ihn inspiriert, in Staunen versetzt und verärgert hat. Wir werden in seine Fußstapfen treten und ihm so nah wie möglich kommen. Die Kamera ist Eschers Auge!

Der Film zeigt auch historische Aufnahmen von Leeuwarden, wo Escher geboren wurde, von Haarlem, wo er ausgebildet wurde, von Italien, wo er während Mussolinis Aufstieg lebte, von Spanien vor Franco, wo er seine Inspiration für das „Flächenfüllen“ fand und den Niederlanden während der deutschen Besatzung. Ebenso gibt es Bilder aus den 50er und 60er Jahren, als er mit seiner Familie in Baarn lebte.

Escher kommentierte scharfsinnig die turbulente Welt um ihn herum, konzentrierte sich aber vollständig auf seine Kunst. Nach einer langen Periode, in der er vor allem traditionelle Arbeiten erschuf, gelang ihm nach dem 2. Weltkrieg mit seinen typischen „Escher-Drucken“ der Durchbruch. In diesen Arbeiten zeigt Escher eine Welt, die auf den ersten Blick logisch erscheint, sich dann aber als vollkommen unmöglich in der Realität herausstellt. Im Film zeigen 3D-Animationen, wie Escher Ideen in seinen Grafiken Gestalt verlieh und wie sich sein Denk- und Arbeitsprozess nach und nach entwickelte.

Auch wenn Kunsthistoriker Escher gegenüber oft kritisch sind, so ist er doch nach Rembrandt und Van Gogh einer der berühmtesten niederländischen Künstler. Seine Arbeiten erkennt man sofort. Woher er seine Inspriation bezog, wie er lebte, wer der geniale Grafiker war, der wie besessen arbeitete und schließlich die Welt in Staunen versetzte, erzählt der Film.

Escher war über seinen riesigen Erfolg, vor allem bei der Jugend, verblüfft. Eschers Söhne George und Jan sowie die Popikone Graham Nash setzen Eschers Leben im Film in einen zeitgeschichtlichen Kontext. Die Aussagen der Söhne sind dabei eine direkte Ergänzung zu Eschers eigenen Erzählungen. Graham Nash ist ein großer Sammler von Eschers Arbeiten, dank denen er Kunst für sich entdeckte. Jetzt ist er nicht nur als Sänger bekannt, sondern auch als Kunstsammler und Herausgeber von Büchern über Kunst.

Der Dokumentarfilm M. C. ESCHER – REISE IN DIE UNENDLICHKEIT ist der erste komplette Film über Eschers Leben und Schaffen, der in seinen eigenen Worten erzählt wird. Der Film ist praktisch ein persönliches Statement von Escher selbst, das er 46 Jahre nach seinem Tod abgibt.

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© Verleih

Info:
M.C. Escher - Reise in die Unendlichkeit (Niederlande 2018)
Originaltitel: Escher - Hei oneindige Zoeken
Regie: Robin Lutz
Drehbuch: Marijnke de Jong, Robin Lutz
Erzähler: Matthias Brandt (dt. Fassung) / Stephen Fry (Originalfassung)
Mit Graham Nash, George Escher, Jan Escher, Liesbeth Escher-Hogenhout u.a.