f wasser2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. Oktober 2019, Teil 27

Redaktion

Los Angeles  (Weltexpresso) - In Basildon nordöstlich von London baute die englische Produktionsfirma Tea Shop in einem Wassertank eine komplette Maya-Stadt. Hier, sowie in den legendären Pinewood Studios wurden die Unterwasser-Szenen gefilmt. Die Außenaufnahmen wiederum entstanden in der Dominikanischen Republik. Die warme Sonne, der weiße Sand, die üppige Vegetation und das glitzernde blaue Meer waren eine Kulisse, die ihresgleichen suchte.

„Als wir in Pinewood drehten, hatte ich von meinem Trailer aus einen Blick auf alle möglichen STAR WARS-Motive,” erinnert sich Roberts mit kindlichem Staunen. „Wir hatten Unterwasser-Bühnen in Pinewood und Basildon. Niemand hatte das zuvor getan. Wir bauten eine Unterwasserstadt und mussten Möglichkeiten finden, ganze Sets zu errichten. Zum Beispiel konstruierten wir eine zwei Tonnen schwere Eisentreppe, die im Wasser schwebte. Ich dachte mir ‘Wie ist das überhaupt möglich?”.

Szenenbildner David Bryan legte gegenüber dem ersten Teil noch einen drauf und baute erstaunliche Unterwasser-Sets. Eine Maya-Stadt, Tunnel-Labyrinthe, gewaltige Pfeiler, Wendeltreppen aus Stein, imposante Statuen und elaborierte Steinreliefs. Die Hauptattraktion ist ‘der Altar’, eine spektakuläre Höhle, wo die Mayas einst Menschenopfer darbrachten.

„Das Publikum kann eine ganz ähnliche Energie wie beim ersten Film erwarten, aber hier ist alles über den Anschlag hinaus hochgedreht,” so Lane. „Charaktere, Situationen, Schockeffekte – alles ist aufgemotzt. Der erste Film war ein Zweipersonenstück in einer kargen Umgebung. Er war ganz bewusst so kalkuliert, damit wir im Budget blieben. Und dieser hier? – Nun, es gibt einen Grund, warum der Film UNCAGED heißt. Hier gibt es keine Zurückhaltung. Überall, wo du hinschaust, gibt es etwas Interessantes zu sehen – etwas, was unsere Charaktere und auch die Haie vor neue Herausforderungen stellt.”

Die Firma Outpost kreierte die revolutionären digitalen Weißen Haie, die unsere Heldinnen drangsalieren: „Wir lösten uns von dem Old School-Prozess, bei dem Realaufnahmen mit Spezialeffekten kombiniert wurden, denn das sieht einfach künstlich aus,” erklärt Roberts, wenngleich es einen mechanischen Hai gab, der sich für Besetzung und Crew als nützlich erwies. So bereitete der Film dem Team den gleichen Spaß, den er auch seinem Publikum bieten wird.

Tju denkt immer noch mit Schaudern an ein ganz bestimmtes Erlebnis beim Dreh zurück. „In der ersten Woche meinte Johannes, ich sollte mal in einer Höhle nachschauen, weil wir das für eine Einstellung brauchten. Ich warf einen Blick hinein, und mir starrte ein Hai Kopf entgegen. Ich habe noch nie einen solchen Schock bekommen. Ich schrie auf, und alle Taucher amüsierten sich über mich.”

„Ich fürchte mich tatsächlich vor Haien, und daher schaute ich mich die ganze Zeit um: ‘Werde ich aufgefressen?‘” so Foxx. „Ich hatte ehrlich die ganze Zeit Angst. Es gab da diesen mechanischen Hai, mit dem man herumspielte, und manchmal wurde er irgendwo versteckt. Wir schwammen im Tank herum, und in irgendeiner der Höhlen steckte der Hai!”

Nach diesen Streichen und all den Wochen, die sie beim Tauchen verbrachten, hatten die Schauspielerinnen nicht unbedingt Lust, bald wieder ins Wasser zu steigen. Foxx meinte nach dem Dreh: „Ich muss mal mit einer Dusche anfangen und mich dann über Badewanne und Pool langsam wieder zum Ozean hocharbeiten. Aber bis dahin ist meine Zeit im Wasser vorbei.  Tju wollte „erst mal um alle Arten von Gewässern einen Bogen machen.” Nélisse musste gar nichts sagen. Ihre weit aufgerissenen Augen und bleiches Gesicht sprachen Bände.

„Alle machten einen bemerkenswerten Job”, betont Allen. „Das war kein leichter Dreh. Die Filmerei ist nun mal schwierig. Und wenn du das Ganze noch unter Wasser machst, dann wird es noch härter. Aber dafür kam ein großartiger Film heraus. Das Publikum wird sehr angetan sein, weil wir alles auf eine neue Stufe heben.”

„Bei diesem Dreh war für die Schauspielerinnen vor allem Eines wichtig: die richtige Einstellung”, erklärt Harris. „Der Drehplan war brutal – sieben, acht Wochen Tauchen, Klettern und Kämpfen. Dafür brauchst du wirklich hartgesottene, körperlich fitte Akteure. Und das Ganze ist auch nicht ohne Risiko. Zwar werden alle Sicherheitsmaßnahmen beachtet, aber es ist nicht so, als würdest du einen Film im Wohnzimmer drehen. Alles spielt sich sechs, sieben Meter unter Wasser ab!"

„Einige der Sachen, die sie dabei machten, gingen über alles hinaus, was ich jemals geschafft hatte”, so Roberts, der selbst auf 15 Jahre Taucherfahrung zurückblicken kann. „Du konntest sehen, wie Sophie ihre Atemluft in Blasen hinauspustete, dabei hatte sie nicht mal einen Sauerstofftank. Ihre Höhlentauch-Szenen waren echt der Wahnsinn.”

„In Sachen Aufwand und Budget ist das ein viel größerer Film,” so der Regisseur abschließend. „Er fühlt sich wie ALIENS im Vergleich zu ALIEN an. Wir bieten den Zuschauern einen Trip, eine richtige Achterbahnfahrt. Diese vier Mädchen sind im schlimmsten Alptraum gefangen – einem Unterwasserhöhlensystem, wo ihnen langsam die Atemluft ausgeht, und Weiße Haie lauern. Im Genre des Haifilms schlagen wir definitiv neue Wege ein. Und das Ganze macht einen Heidenspaß.”

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© Verleih

Info:
Regie: Johannes Roberts
Drehbuch: Ernest Riera und Johannes Roberts
mit Sophie Nélisse, Corinne Foxx, Brianne Tju, Sistine Stallone, Davi Santos, John Corbett und Nia Long