Bildschirmfoto 2019 10 14 um 01.52.43Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. Oktober 2019, Teil 29

Redaktion

Frankfurt am Main  (Weltexpresso) – Von Anfang an gehörte zu den spannendsten Herausforderungen dieser ehrgeizigen Filmproduktion die Notwendigkeit, ‚Maardam’ zu erschaffen, jenen Ort, in dem die Geschichten der INTRIGO-Anthologie angesiedelt sind. Elisabet Brännström erläutert, dass „der Ort oder die Stadt Maardam schon seit 1993, im ersten Buch des Schriftstellers, vorkam. Niemand kann sie genau verorten. Wir wissen, dass sie sich in Europa, beziehungsweise Nordeuropa befindet.

Viele Namen klingen irgendwie niederländisch oder deutsch.“ Nesser erklärt: „Dieses fiktive Land, das in der Mitte Europas verortet ist, ist ein wichtiger Bezugspunkt in den Romanen und das hat auch im Film phänomenal gut funktioniert. In den Filmen weiß man nicht genau, wo man ist – man weiß nur, dass man sich irgendwo in Europa befindet.“ Alfredson führt diesen Gedanken fort: „Man sollte das Gefühl haben, dass es Maardam schon seit ewigen Zeiten gibt. Es gibt dort viele alte Gebäude. Die Menschen, die dort leben, befinden sich erkennbar mitten in Europa.“

Die Erschaffung eines Ortes, der zugleich neu und vertraut anmutet, hätte wohl jeden Dreh vor Herausforderungen gestellt - ungeachtet der Tatsache, dass gleich drei Filme hintereinander gedreht wurden. Gerade die bruchlos aufeinander folgenden Drehs aber ermöglichten es allen Produktionsbeteiligten, in diesen virtuellen Raum, den sie gerade erschufen, vollständig einzutauchen, und sich - ohne Unterbrechung durch andere Projekte – bis zum Abschluss der Produktion der INTRIGO-Anthologie in den Bann dieses fiktiven Ortes ziehen zu lassen. Brannström fand diese Arbeitsweise ungeheuer bereichernd und erklärt, dass „man in INTRIGO zum ersten Mal einen imaginären Ort erschuf, der mit so vielen Details, mit Verkehrszeichen, Karten, Sprache und so weiter, unterfüttert und mit Leben gefüllt ist. Sowohl für Nesser wie auch für uns war es fantastisch mitzubekommen, wie Maardam zum Leben erweckt wurde.“

Nesser ergänzt: „Es war wie ein Wunder, wie sie die passenden Drehorte aufgespürt haben. Sie sind einfach durch Europa gefahren und haben sich umgeschaut. Kaum zu fassen. Aber das Endergebnis ist großartig!“ Der Produzent von INTRIGO, Thomas Friedl, hat dasselbe Gefühl, und betont zudem die Wichtigkeit des Schauplatzes des Cafés Intrigo – sowohl für die Namensgebung des Projektes wie auch als zugleich abstrakter und buchstäblich fassbarer Begegnungsort, der alle drei INTRIGO-Filme verbindet: „Das Café Intrigo ist letztlich der Knotenpunkt aller unserer drei Filme. Es bietet dem Publikum einen wieder erkennbaren Ort, der anschaulich macht, wie die drei Filme miteinander verwoben sind.“

Bongenhielm sagt: „Es war eine große Herausforderung diese Umgebungen zu finden. Aber Daniel hatte ein genaues Bild vor Augen und wusste, wonach er suchte.“ Dieses ‚Bild’ leistete Alfredson gute Dienste, wie er sagt: „Ich finde, dass es überraschend gut funktioniert hat. Als ich ankündigte, dass die Geschichten allesamt in Maardam spielen müssten, war das zwar ein ziemlicher Kampf. Denn dieses Maardam ... mussten wir erst einmal selbst kreieren. Wir hatten also Drehorte in Serbien, in Kroatien, in Slowenien ausgesucht, und brauchten auch noch weitere Orte, die wir in Belgien fanden. Ich muss schon sagen, dass wir sehr viel zwischen diesen Ländern hin- und hergependelt sind.“ INTRIGO-Produzent Rick Dugdale waren nicht die Probleme bei der Suche nach den Locations bewusst, er sah auch die logistischen Herausforderungen, die ein quer über den Kontinent verteilter Dreh mit sich bringen würde: „Es handelte sich definitiv um eine internationale Koproduktion. Wir hatten, glaube ich, 345 Teammitglieder und drehten in fünf Staaten. Es gab sechs Sprachen, sechs Währungen, und verschiedene Zeitzonen. Doch alle, angefangen von der Vorproduktion über die Dreharbeiten bis zur Postproduktion, die in Schweden stattfand, haben an einem Strang gezogen. Wir waren ein so perfekt eingespieltes Team wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte. So etwas geht nur, wenn alle, die mitmachen, sich voll und ganz einbringen - und ich finde, dass wir das erreicht haben.“

Foto:
© Verleih

Info:
Darsteller SAMARIA
PHOEBE FOX, ANDREW BUCHAN, MILLIE BRADY

Darsteller AGNES
CARLA JURI, GEMMA CHAN, JAMIE SIVES

 Regie
DANIEL ALFREDSON