Bildschirmfoto 2019 10 17 um 04.17.16Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur Dirk Szuszies am 3. November in Potsdam

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz.

Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.

Ein Film von aktueller Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa.

D 2016, Regie: Karin Kaper und Dirk Szuszies

Begrüßung: Sachiko Schmidt, Filmmuseum Potsdam, Moderation: Dr. Magdalena Gebala, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg e. V. und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa.

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Info:
D 2016, Regie: Karin Kaper und Dirk Szuszies, FSK: ab 12 Jahre, Dauer: 113 Minuten, mehr Informationen: www.judenausbreslaufilm.de
Sonntag, 3.11.2019, 11 Uhr
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1a
14467 Potsdam