Maleficent2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 17. Oktober 2019, Teil

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Prinzessin Aurora (Elle Fanning) ist nun die Königin der Moore und aller ihrer magischen Bewohner. Sie kümmert sich zusammen mit ihrer Patentante - der dunklen Fee Maleficent (Angelina Jolie) - um das Waldkönigreich, wird dabei aber auch regelmäßig von Diaval, Maleficents Diener, in dessen Rabengestalt überwacht.

Aurora ist immer noch in Prinz Philipp (Harris Dickinson) verliebt. Als der sie bittet, ihn zu heiraten, sagt sie begeistert ja. Als Diaval (Sam Riley) dies in seiner menschlichen Gestalt Maleficent mitteilt, ist die nicht gerade begeistert. Denn die dunkle Fee traut dem Frieden zwischen den Mooren und seinen Bewohnern und dem Königreich Ulstead nicht, auch wenn Philipps Vater König John (Robert Lindsay) von der Verbindung begeistert ist, denn auch er möchte mit dem Feenreich Frieden schließen. Doch gilt das auch für die Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) und die Bewohner von Ulstead?

Als das Königspaar Aurora und Maleficent, begleitet von Diaval in seiner menschlichen Gestalt, zu einem Dinner in das Schloss in Ulstead einlädt, kommt es zu seltsamen Zwischenfällen. Als die dunkle Fee daraufhin wütend wird und fluchtartig das Essen verlässt, schenkt Aurora ihrer Patin keinen Glauben, dass sie nicht schuld an den Ereignissen ist.

Auf der Flucht wird die Fee von Königin Ingrith, die den Frieden zwischen dem Königsreich Ulstead und dem Reich der Moore torpedieren will, mit einer Eisenkugel angeschossen und kann im letzten Moment von einem anderen ähnlich aussehenden geflügelten Wesen gerettet werden. Dadurch erkennt Maleficent, dass es noch mehr Geschöpfe wie sie gibt.

Doch auch bei den dunklen Feen gibt es nicht nur Vertreter wie Conall (Chiwetel Ejiofor), die trotz jahrelanger Verfolgung versuchen wollen, den Frieden mit den Menschen aufrecht zu erhalten, sondern auch Krieger wie Borra (Ed Skrein), die den Kampf als einzigen Weg für diese Verwandten sehen und die hoffen, Maleficents Kräfte für sich nutzen zu können.

Als dann die Geschöpfe der Moore zu Auroras Hochzeit eingeladen werden und sich voller Vorfreude unter der Führung von Auroras alten Erzieherinnen, den vorwitzigen Blumenfeen Knotgrass (Imelda Staunton), Thistlewit (Juno Temple) und Flittle (Lesley Manville) auf den Weg machen, kommt es letztendlich zur Konfrontation zwischen den dunklen Feen, den anderen Bewohnern der Moore und den Menschen von Ulstead. Plötzlich finden sich Maleficent und Aurora auf verschiedenen Seiten eines großen Konflikts wieder. Drohen dadurch die Familienbande zu zerreißen oder werden sie den Kampf verhindern können und wollen, der alles zerstören könnte, was sie sich vorher aufgebaut haben?


"Maleficent: Mächte der Finsternis" ist die Fortsetzung der Realverfilmung "Maleficent - Die dunkle Fee" (2014) mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Der erste Film nahm einen interessanten Perspektivwechsel vor, da er die bekannte Geschichte des schlafenden Dornröschens der Gebrüder Grimm aus der Sicht der Antagonistin erzählt, denn Maleficent verwandelt sich durch den Verrat eines Menschen, den sie liebt, in einen Racheengel und belegt dessen Tochter Aurora mit einem schrecklichen Fluch, den sie später bereut und den sie letztendlich durch einen Kuss rückgängig machen kann.

Aus dem ersten Film treten einige bekannte Charaktere auch wieder auf, z.B. Elle Fanning als Aurora, Sam Riley als menschliche Inkarnation des Raben Diaval, Imelda Staunton, Juno Temple und Lesley Manville als die drei Blumenfeen Knotgrass, Thistlewit und Flittle sowie Prinz Phillip, der dieses Mal allerdings nicht von Brenton Thwaites, sondern von Harris Dickinson gespielt wird.

Die Regie hat Joachim Rønning übernommen. Das Drehbuch haben neben Linda Woolverton, die auch schon am Vorgängerfilm mitgearbeitet hat, noch Micah Fitzerman-Blue und Noah Harpster erstellt.

Von den Schauspielern dominiert - wie bereits im ersten Film - Angelina Jolie, allerdings hat sie mit Michelle Pfeiffer eine kongeniale Gegnerin, die die Rolle der intriganten und aber auch tragischen Königin Ingrith wunderbar überzeugend spielt. Maleficent und Königin Ingrith treffen sich ganz sicher auf Augenhöhe.

Auch die Besetzung der anderen Schauspieler ist exzellent, allerdings fallen sie gegen die beiden Frauen ab, auch weil ihre Rollen unglücklicherweise nicht allzu gut ausgearbeitet sind. Dies trifft leider auch zu auf die beiden Darsteller der männlichen Feen, Chiwetel Ejiofor als Conall, der immer noch an eine Versöhnung mit den Menschen glaubt, oder Ed Skrein als kriegerischer Borra, der nicht mehr im Versteckten leben und für die Zukunft seiner Verwandten kämpfen will. Auch Elle Fanning und Harris Dickinson als Aurora und Prinz Philipp bleiben blass. Im Vergleich zum ersten Film hat dieses Mal Maleficents treuer Diener Diaval häufiger in menschlicher Gestalt etwas zu erledigen, das führt dazu, dass man Sam Riley in einigen Szenen mehr sehen kann als im ersten Film.

Gelungen sind die visuellen Effekte und die Fahrten der Kamera durch die zauberhafte Landschaft und die Moore und auch die Kostüme und die Masken sind perfekt.

Leider bietet die Story nicht viel Neues. Es ist aber ein klassisches Märchen entstanden, das bedauerlicherweise an einigen Stellen mit viel zu vielen Klischees und Stereotypen arbeitet.

Allerdings lässt Regisseur Joachim Rønning gegen Filmende die Kontrahenten in einer riesigen Schlacht gegeneinander antreten, dabei beschwört er gewaltige Armeen herauf und scheut auch nicht vor überraschend finsteren Momenten zurück. Denn "Maleficent: Mächte der Finsternis" ist deutlich düsterer geraten als "Maleficent - Die dunkle Fee". Dies drückt sich zum Beispiel auch in der Einschätzung der FSK aus, die den Film - im Gegensatz zum ersten - erst ab 12 Jahren freigegeben hat.

Neben der recht vorhersehbaren Geschichte ist ein doch recht untypischer Disney Familienfilm entstanden, bei dem vor allem ältere Kinder und Jugendliche Spaß haben werden, auch wenn sich die Jüngeren möglicherweise an der einen oder anderen Stelle gruseln könnten. Doch die überzeugenden Darsteller, die wunderbaren Landschaften und die tollen Effekte machen "Maleficent: Mächte der Finsternis" zu einem Familien-Film, den man sich doch im Kino ansehen sollte.

Foto: Elle Fanning als Aurora, Angelina Jolie als Maleficent und Sam Riley als Diaval © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Info:
Maleficent: Mächte der Finsternis (USA 2019)
Originaltitel: Maleficent: Mistress of Evil
Genre: Fantasy, Abenteuer, Familienfilm
Filmlänge: 119 Min.
Regie: Joachim Rønning
Drehbuch: Linda Woolverton, Micah Fitzerman-Blue & Noah Harpster
Darsteller: Angelina Jolie, Elle Fanning, Michelle Pfeiffer, Ed Skrein, Chiwetel Ejiofor, Harris Dickinson, Sam Riley, Imelda Staunton, Juno Temple, Lesley Manville u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 17.10.2019