Bildschirmfoto 2019 12 11 um 02.55.36Lecture & Film DONG und BIS DANN MEIN SOHN  von chinesischen Regisseuren im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gleich zwei chinesische Filme von zwei verschiedenen außergewöhnlichen chinesischen Regisseuren sind in dieser Woche in Frankfurt zu sehen. Am Donnerstag wird DONG von Jia Zhangke nicht nur gezeigt, sondern mit einer richtigen Vorlesung eingebettet sowohl in das Filmschaffen des Regisseurs wie auch in weitere Aufführungen seiner Werke bis Juli. Der andere Film ist BIS DANN MEIN SOHN von Wang Xiaoshuai, der auf der diesjährigen BERLINALE die Kritiker buchstäblich zu Tränen rührte und am Samstag zum FILM DES JAHRES gekürt wird.

Auslober für diesen Preis ist die Jury der Evangelischen Filmarbeit, die jeden Monat einen Film des Monats wählt und dann zum Jahresabschluß den FILM DES JAHRES bestimmt und mit der Vorführung des Films und einen Empfang dann auch den Preis feiert. Der gewählte Film ist ein so außergewöhnlich ergreifender Film, den man sich unbedingt anschauen sollte. Am Samstag um 18.30 ist die Preisverleihung und um 19 Uhr beginnt der Film, der mit 185 Minuten keine Minute zu lang ist. WELTEXPRESSO hatte mehrfach darüber berichtet: 

https://weltexpresso.de/index.php/kino/17418-bis-dann-mein-sohn 
https://weltexpresso.de/index.php/kino/15212-di-jiu-tian-chang-so-long-my-son


Dem andere Regisseur Jia Zhangke ist eine ganze Filmreihe gewidmet. Man kann am Samstag, 14. Dezember, wenn man den obigen Film besucht, schon vorher um 17 Uhr 
DONG anschauen, aber die eigentliche Veranstaltung ist am Donnerstag, 12. Dezember, wo - weil es um Chinesisch geht - endlich durch Übersetzung auf Deutsch den Worten von Dai Jinhua lauschen können. Jia Zhangke porträtiert den chinesischen Maler Liu Xiao-dong: An der Drei-Schluchten-Talsperre bannt Liu die Arbeiten am weltgrößten Wasserkraftwerk auf die Leinwand. Kurze Zeit darauf wird die umliegende Stadt geflutet. Später begleitet Jia den Künstler nach Thailand, wo dieser junge Frauen malt. DONG entstand zeitgleich mit STILL LIFE, blieb aber nach der Doppelpremiere in Venedig im Schatten des Gewinnerfilms des Goldenen Löwen.

Donnerstag, 12. Dezember, 20:15 Uhr (Lecture & Film)
Samstag, 14. November, 17 Uhr (nur Film)
Jia Zhangkes DONG

Einführung: Antje Krause-Wahl im Gespräch mit Vinzenz Hediger (beide Goethe-Universität)
in deutscher Sprache
Filmvorführung im Anschluss:
DONG

China 2006. R: Jia Zhangke
Dokumentarfilm. 66 Min. Digital. OmeU

Grundsätzlich gilt: In atemberaubendem Tempo hat sich die Volksrepublik China binnen vier Jahrzehnten vom Agrarstaat zur hoch technisierten zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gewandelt: Die Filme von Jia Zhangke, einem der bedeutendsten chinesischen Regisseure der Gegenwart, sind Seismogramme dieser Transformation. Bis Juli 2020 befasst sich die Reihe Lecture & Film mit Jia Zhangkes Werk. Im Februar wird Jia Zhangke persönlich als Gast erwartet.

Foto:
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Info:
Mehr Informationen: jia-zhangke.de

Eine Veranstaltungsreihe des Kinos des DFF und des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Forschungsverbund „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dem DFG-Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“. In Kooperation mit dem Institut für Sinologie, dem Konfuzius-Institut Frankfurt und der hessischen Film- und Medienakademie.

Eintritt Lecture & Film: 5 Euro