f wilderoseSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. Dezember 2019, Teil 16

Redaktion

London (Weltexpresso) - Ein Drehbuch über Country Music zu schreiben, war lange der Wunsch von Autorin Nicole Taylor: „Seit ich zwölf bin, ist Country Music meine Leidenschaft.“ Ihre Begeisterung für das Genre erklärt sie so: „Die Emotionalität dieser Musik hilft den Menschen sich zu öffnen, ganz besonders an Orten wie Glasgow. Ich komme aus Glasgow und glaube, dass die Musik besonders bei Menschen wirkt, die es nicht gewohnt sind, über ihre Gefühle zu sprechen. Die sie vielleicht nicht einmal kennen! Aber wenn sie den rohen, schamlos emotionalen Countrysound hören, bietet sich eine Möglichkeit zur Verarbeitung, eine regelrecht kathartische Erfahrung. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. In WILD ROSE will ich Country Music nicht erklären, sondern zeigen, warum ich die Musik so liebe. Für mich ist sie ein emotionales Ventil. Ich habe das Gefühl, dass ich in den zweieinhalb Minuten eines Countrysongs all meine Gefühle ausleben kann. Kurz gesagt: Für mich ist Country eine Sprache für die emotional Unartikulierten - und dazu gehört auch Rose-Lynn!“

Mit Faye Ward erhielt das Projekt eine adäquate Produzentin. „Wie alle wichtigen Filme hatte WILD ROSE bereits einen ganz eigenen Prozess durchlaufen. Der Stoff hatte schon lange in Nicoles Seele gebrannt und schildert eine Menge von ihr, ihren Beziehungserfahrungen, über Frauen, Elternschaft, Träume und Identität“, so Ward: „Ein Film über das Elternsein und Selbsterfüllung in der modernen Welt, zu denen die Geschichte keine Antworten liefert, sondern zeigt, dass es verschiedene Reisen und Wege gibt, um sie zu finden.“

Wie Nicole Taylor schildert, gab es für Rose-Lynns Geschichte einen konkreten Anlass: „Eines Samstagabends sah ich in einer Talentshow eine Frau mit einer erstaunlichen Stimme und mit echtem Star-Potenzial. Aber dann enthüllte sie ihre Suchterfahrung und dass daher ein paar ihrer fünf Kinder in Pflege sind. Ich fragte mich, aus welchem Stoff wohl ihre Träume sind. Dabei erstaunte mich, dass ich nicht wusste, was ich ihr wünschen solle. Sie war so talentiert. Bedeutete das, dass sie ihr Talent unabhängig vom Chaos in ihrem Leben weiterverfolgen sollte? Oder sollte sie es sich als Mutter aus dem Kopf schlagen und eher die Verantwortung für ihre Kinder übernehmen? Die Frage faszinierte mich, weil ich keine Antwort darauf wusste. Sie wurde die Grundlage für Rose-Lynns Geschichte und die Beziehung zu ihrer Mutter." Mit Rose-Lynn wollte sie eine weibliche Figur schaffen, die „im Leben reinstes Chaos und Angst“ sei: „Wenn sie aber Country singt, ist sie mit sich selbst im Reinen, und das verleiht ihr Kohärenz und Stimmigkeit.“

Hauptdarstellerin Jessie Buckley erinnert sich, dass sie beim Lesen des Drehbuchs weinen musste: „Eine wichtige, ehrliche Geschichte – sozial und politisch relevant, dazu  herzerwärmend menschlich und unperfekt. Dazu konnte ich mich wunderbar in Beziehung setzen!“ Sie fährt fort: „Im Grunde genommen geht es bei WILD ROSE darum, dass normale Menschen gegen alle Widerstände etwas Außergewöhnliches tun. Es geht um Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden und vielleicht von anderen Wegen träumen. Viele von ihnen haben nie die Möglichkeit oder den Mut, ihre Träume zu verwirklichen. Rose-Lynn hat jedoch den Mut, den Willen und den Hunger, ihre Vision zu erfüllen, ihren Kindern Inspiration zu sein und ihnen Gelegenheit für ein anderes Leben zu geben.“

Autorin Taylor fasst es zusammen: „Bei WILD ROSE geht es um Träume versus Realität. Um die Suche nach etwas, das niemand sonst um dich herum sehen kann - und was aus diesem Traum wird, wenn er durch die Missbilligung aller anderen versteinert.“