Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. Dezember 2019,Teil 7
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Am Ende von "Star Wars - Die letzten Jedi" zeigt sich, dass der Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) nicht tot ist, sondern immer noch die Geschicke des alten Imperiums leitet. Das bringt Kylo Ren (Adam Driver), den neuen Herrscher der Ersten Ordnung dazu, mit Hilfe eines Artefaktes seines Großvaters nach Palpatines Aufenthaltsort und damit nach der Quelle der dunklen Seite der Macht zu suchen.
Zur gleichen Zeit - etwas ein Jahr nach der Schlacht auf Crait - versucht der Widerstand unter der Führung von General Leia Organa (Archivmaterial von Carrie Fisher) neue Anhänger für den Kampf gegen die Truppen der First Order zu gewinnen. Poe Dameron (Oscar Isaac), Finn (John Boyega) und Chewbacca (Joonas Suotamo) versuchen die Truppen von Kylo in kleine Scharmützel zu verwickeln. Rey (Daisy Ridley) führt nach Leias Anleitung ihr Jedi-Training alleine fort und studiert auch die Bücher, die sie von Ack-Toh retten konnte.
Dann erhalten die Rebellen von einem Spion die Bestätigung, dass der Imperator noch lebt und dass er an einem geheimen Planeten eine große Armee aufbaut. Daraufhin bricht Rey ihr Training ab und macht sich im Millenium-Falken zusammen mit ihren Freunden Finn, Poe, Chewbacca und den Droiden 3PO (Anthony Daniels) und BB-8 auf den Weg, um Palpatine und den geheimen nicht in Karten eingezeichneten Ort zu finden.
Während Rey und ihre Freunde nach einem Kompass suchen, der ihnen den Weg zur dunklen Macht und damit zu Palpatine zeigen kann, treffen sie nicht nur Kylo Ren und seine Helfer, der immer noch mit Rey verbunden ist und sie verfolgt, sondern auch einige neue Verbündete wie Poes alte Freundin Zorii Bliss (Keri Russell), die freiheitsliebende Jannah (Naomi Ackie) und ihre Mitstreiter, die ebenso wie Finn von den Sturmtruppen desertiert sind und sich dem Widerstand angeschlossen haben, oder einen sehr, sehr alten Freund Leias: Lando Calrissian (Billy Dee Williams).
Doch letztendlich wird es auf eine Konfrontation zwischen Rey und Kylo Ren hinauslaufen, die entscheidet, ob die Rebellion gewinnen kann und ob Kylo Ren wieder zu Ben Solo werden wird. Dies könnte dann auch den lang andauernden Kampf zwischen Jedi und Sith endgültig entscheiden...
"Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" ist nach "Star Wars: Das Erwachen der Macht" (2015) und "Star Wars - Die letzten Jedi" (2017) der dritte und letzte Film der insgesamt neunteiligen Reihe über die Familie Skywalker, der 1977 mit "Krieg der Sterne" (später "Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung" genannt) von George Lucas begonnen wurde.
Beim hier besprochenen Film hat ebenso wie beim VII. Film "Das Erwachen den Macht" J.J. Abrams Regie geführt, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, während bei "Die letzten Jedi" Rian Johnson für Drehbuch und Regie verantwortlich war, der übrigens gerade mit "Knives Out", einer klassischen Hommage an die Kriminalfilme der 1950er und 1960er Jahre, großen Erfolg in den Kinos hat.
Wie schon die beiden Vorgängerfilme hat Episode IX die Atmosphäre der Star Wars Filme hervorragend eingefangen und ist mit 140 Minuten zu keiner Zeit langweilig. Auch die Weltraumschlachten, die Jagd- und Verfolgungsszenen oder die Kämpfe zwischen Rey und Kylo sind wieder hervorragend umgesetzt. Natürlich finden auch in diesem Film wieder ein großer Teil der Kämpfe im Weltraum und in den Kriegsschiffen statt, aber das ist ja ein Teil des Charmes der Star Wars Filme. Auffallend ist allerdings, dass es zwar wie immer skurrile Individuen gibt, dass aber deutlich weniger "Außerirdische" als in früheren Filmen auftreten. Auf die humorvollen Szenen der ursprünglichen Trilogie und der Vorgängerfilme muss der Zuschauer dennoch nicht verzichten.
Es ist deutlich, dass der Regisseur vor allem einen Film für Fans der Serie gemacht hat und damit versucht, die Geschichte der Familie Skywalker zu einem befriedigenden Ende zu bringen, denn der Film ist nicht nur das Ende der Sequel-Trilogie VII bis IX, sondern er soll auch den Bogen zu den ersten Filmen von 1977 - 1983 schlagen. Das ist sehr gut gelungen - auch dadurch, dass einige der Schauspieler aus der Originalserie - wie Harrison Ford, Carrie Fisher, Mark Hamill, Billy Dee Williams, Ian McDiarmid oder Anthony Daniels - wieder in ihren alten Rollen zu sehen waren.
Ein großes Plus des Filmes ist, dass die Chemie zwischen den Darstellern hervorragend funktioniert. Klar stehen dabei Daisy Ridley als Rey und Adam Driver als Kylo Ren im Vordergrund. Obwohl ganz sicher die Entwicklung von Rey (incl. der Entdeckung ihres familiären Hintergrunds) im Mittelpunkt der Trilogie steht, ist Adam Drivers Kylo Ren die komplexere und interessantere Figur. Die Wut und Zerrissenheit des jungen Mannes kann man im Film im Gesicht Adam Drivers zu jeder Zeit hervorragend ablesen. Das tolle Zusammenspiel von Driver und Ridley gehört auch ganz sicher zu den herausragenden Momenten des Filmes.
Hervorragend gelungen sind auch die wunderbaren Szenen, in denen die 2016 verstorbene Carrie Fisher noch einmal als Leia zu sehen ist. Bekanntlich wurden dafür nicht verwendete Aufnahmen vom Dreh zu "Das Erwachen der Macht" genutzt. Es schadet auch nicht, dass man das Zusammenspiel mit den anderen Darstellern reduzieren musste und dass dies in einigen der Szenen auch zu sehen ist.
Neben den bekannten Darstellen wie Oscar Isaac als Poe, John Boyega als Finn oder Joonas Suotamo als Chewbacca, die wieder spannende aber auch witzige Szenen haben, spielen einige der neuen Figuren nur eine untergeordnete Rolle wie Keri Russell als Zorii, die eine Vergangenheit mit Poe hat, oder Naomi Ackie als ehemalige Sturmtupplerin Jannah. Als General Pryde, der neue Militärführer der Ersten Ordnung, kann Richard E. Grant in einigen Szenen sein Können zeigen. Sehr schön ist, dass Anthony Daniels als C-3PO diesmal eine wichtige Aufgabe erfüllen muss und dass ihm seine Programmierung dabei große Schwierigkeiten bereitet.
Ein toller Rückgriff auf die Original-Trilogie ist auch das Auftauchen von Billy Dee Williams als Lando Calrissian. Einige seiner Auftritte sind ein Retrospektive auf ähnliche Szenen in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1983), z.B. wenn er in einer bestimmten Situation wieder zusammen mit Chewbacca den Millennium-Falken fliegt.
Der Film mag an einigen Stellen etwas überladen wirken, leider werden dadurch einige der Charaktere doch etwas vernachlässigt. Dazu wäre das eine oder andere Bonbon für die Fans für den Fortgang der Story nicht notwenig gewesen (zum Beispiel wo die Sieger am Ende des letzten Kampfes landen), aber das ändert nichts daran, dass J. J. Abrams ein runder und spannender Film gelungen ist, der nicht nur die Sequel-Trilogie die Star Wars Serie hervorragend beendet, sondern der auch als Abschluss der gesamten Skywalker-Saga überzeugt.
"Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" bietet beeindruckende Bilder und eine spannende Handlung. Es ist ein überzeugendes und bewegendes Finale und damit ein perfekter Abschluss der Geschichte der Familie Skywalker entstanden, der nicht nur die Fans zufrieden stellen wird.
Foto: v.l.n.r. Joonas Suotamo als Chewbacca, Oscar Isaac als Poe Dameron, John Boyega als Finn und Daisy Ridley als Rey © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Info:
Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (USA 2019)
Originaltitel: Star Wars: The Rise of Skywalker
Genre: Science Fiction
Filmlänge: 141 Min.
Regie: J.J. Abrams
Drehbuch: J. J. Abrams, Chris Terrio, Colin Trevorrow, Derek Connolly
Darsteller: Daisy Ridley, Adam Driver, John Boyega, Oscar Isaac, Domhnall Gleeson, Kelly Marie Tran, Lupita Nyong'o, Joonas Suotamo, Billie Lourd, Naomi Ackie, Keri Russell, Carrie Fisher, Mark Hamill, Billy Dee Williams, Ian McDiarmid, Anthony Daniels, Richard E. Grant u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 18.12.2019