f spioneSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. Dezember 2019, Teil 1

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - SPIONE UNDERCOVER ist ein Spionagethriller, aber auch eine Buddy-Komödie, deren Humor darauf beruht, dass die beiden Hauptfiguren nicht im Geringsten zueinander passen. Lance und Walter sind das klassische „komische Paar“. Es fiel den Filmemachern leicht, sich die perfekte Besetzung für ihren Actionhelden Lance Sterling vorzustellen.

Bruno erinnert sich: „Wir sagten uns, wir würden den coolsten animierten Actionhelden aller Zeiten schaffen. Und wer ist unser liebster Actionheld? Will Smith!“ Bruno fährt fort: „Ein Traum wurde wahr, als er zusagte. Als Schauspieler geht es ihm immer um die Story und ihre Erzählweise und darum, den bestmöglichen Film zu machen. Er hat uns die ganze Zeit unterstützt und geholfen, Lance’ Charakter auszuformen.“

Quane sagt: „Lance ist ein klar definierter Typ. Er ist selbstbewusst, er liebt es, im Rampenlicht zu stehen, ihm gefällt die Heldenrolle. Und er mag den Beifall. Aber er ist so sehr von sich selber eingenommen, dass ihm die Balance fehlt.“

Quane weiter: „Wenn man so eine Rolle glaubwürdig spielen will, braucht man dazu Charisma, und wer ,Charisma’ sagt, der meint Will Smith.“

Die Figur Walter stellte die größere Herausforderung dar, weil er eben nicht bloß der klischeehafte Computer- oder Wissenschafts-Nerd werden sollte, auf dessen Kosten die Witze gehen. Bruno erklärt: „Wir haben eine sehr genaue Vorstellung von einem Actionhelden oder Meisterspion, aber die Figur Walter war anfangs sehr schwer zu finden, weil wir unbedingt jemanden brauchten, der aufrichtig und ehrlich ist. Wichtig war uns, dass er eine positive Energie hat, so dass die Kinder, die den Film sehen und zunächst wie Lance Sterling sein wollen, merken, dass der wahre Held in ihnen selber steckt, so wie in Walter Beckett.“

Quane erklärt: „Wir wollten, dass das Publikum über seine Missgeschicke lacht und über die Situationen, in die er gerät. Denn Walter ist ein ziemlich cleverer Typ und nicht einfach bloß ein Tölpel. Aber er ist definitiv nicht in seinem Element, wenn er sich in der wirklichen Welt da draußen zurechtfinden muss. Er ist ein Forscher, und er vertritt seine Ideen auch mit Nachdruck, aber eben nicht mit einer Aggressivität wie Lance. Für seine Figur die Balance zu finden, war eine harte Nuss, aber als wir uns mit Tom Holland trafen, wussten wir, dass wir unseren Walter gefunden hatten. Tom ist charmant und bringt eine Ernsthaftigkeit mit, die Walter richtig zum Leben erweckt hat.“

Der Schauspieler, der in der Titelrolle in SPIDER-MAN: HOMECOMING („Spider-Man: Homecoming“, 2017) und in AVENGERS: INFINITY WAR („Avengers: Infinity War“, 2018) einem weltweiten Publikum bekannt geworden ist, sagt: „Nick und Troy hatten eine so klare Vorstellung von dem, was sie vorhatten. Sie waren Perfektionisten, was für einen Film wie diesen ganz besonders wichtig ist, denn jede Dialogzeile muss sitzen. Mit ihnen zu arbeiten, hat mir großen Spaß gemacht. Ich traf sie zum ersten Mal in Montreal; wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und ich kann nur sagen, ich hatte großes Glück, mit ihnen arbeiten zu dürfen.“

Seine Filmfigur beschreibt Holland so: „Walter ist ein Träumer. Er ist voller positiver Energie und liebt es, mit seinen Ideen das Gute zu fördern und die Welt zu verbessern. Die Idee, selbst rauszugehen und eine Mission zu übernehmen, ist für ihn zunächst ziemlich aufregend. Aber was ihn für mich besonders liebenswert macht, ist sein Plan, die ganze Denkweise der Agentur zu verändern, anstatt immer nur Explosionen auszulösen und den Gegner zu töten. Walter ist echt ein Supertyp.“

Holland weiter: „Eine der besonders witzigen Unterschiede zwischen unseren beiden Figuren ist, dass Lance der totale Actionliebhaber ist, der die Gegner vermöbeln will und sich selbst als den Superspion überhaupt sieht. Walter dagegen will den Menschen helfen. Natürlich will auch er die Missionen erfolgreich zu Ende bringen, aber eben auf eine Art und Weise, dass sie keine Opfer fordern. Er hat etwas erfunden, das er „Kitty Glitter“ nennt. Es ist eine Glitzerwolke, die alle so tiefenentspannt werden lässt, dass sie ganz von selbst keine bösen Sachen mehr machen wollen. Lance dagegen wünscht sich für solche Fälle einfach eine Granate. Es hat Will und mir großen Spaß gemacht, wenn die beiden aufeinander herumhacken; wenn Lance einen Ölteppich oder eine Granate einsetzen, während Walter lieber die Glitzer-Explosion oder die aufblasbare Umarmung verwenden möchte ... All diese schrägen und doch ganz wunderbaren Erfindungen haben großen Spaß gemacht.“

Holland schwärmt von seinem Ko-Star: „Er macht es großartig. Er bringt so viel Begeisterungsfähigkeit mit, eine so durchdringende, ansteckende Energie. Man kann gar nicht anders, als über alles zu lachen, was er in der Rolle sagt. Ganz besonders, wenn er eine Taube ist, weil Will eine so markante Stimme hat. Wenn man einen kurzen Clip von ihm vorspielt erkennt man sofort, dass es Will Smith ist, und das ist sehr lustig.“

Seine Erfahrung mit der Rolle fasst Holland so zusammen: „Es war ein großer Spaß, ein ganz toller und ziemlich cooler Job. Man findet immer ganz bestimmte Kleinigkeiten in einer Figur; dabei geht es gar nicht unbedingt um eine bestimmte Art zu gucken oder sich zu bewegen, eher darum, wie man sein Leben lebt. Ich fand es großartig, dass Kinder hier die Botschaft mitbekommen, dass Gewalt niemals die Lösung ist und dass Freundschaft mehr als alles andere bedeutet.“

Die Arbeit am Figurendesign lief auf ganz ähnliche Weise ab. Lance nahm sofort Gestalt an, aber es dauerte eine Weile, bevor auch Walter zu seiner endgültigen Form fand. Dank der Arbeit des leitenden Character Designers Jason Sadler sieht man beiden Figuren sofort an, wer sie sind – ohne dass sie ein Wort sagen oder sich bewegen müssen.

Lance ist für die Welt der Agenten geboren: Fast zwei Meter groß, 100 Kilo pure Muskelmasse, mit breiten Schultern, schmaler Taille und extrem langen Beinen. Er ist schick, elegant, stark und athletisch, und er hat eine Ausstrahlung, als ob er es mit jeder Situation aufnehmen könnte. Das bedeutet: gerade Linien und klar konturierte Formen. Das Design stand sehr früh fest und wurde der Anker für alles Weitere.

Ebenso wie Walter als Person und Charakter schwerer zu definieren war, dauerte es auch etwas länger, bis das Design seiner Figur feststand. Die Filmemacher wollten sichergehen, dass die Figur nicht der Lächerlichkeit preisgegeben wird oder zu leicht durchschaubar ist; und doch sollte er klar als das Gegenteil von Lance erkennbar sein.

Walter ist mit 1,60 Meter deutlich kleiner und drahtig. Er arbeitet hart, fühl sich aber nicht wertgeschätzt, sondern unterschätzt; so ist seine Haltung eher immer etwas gebeugt. Und doch besitzt er einen angeborenen Optimismus.

Einer der Hauptunterschiede zwischen Lance und Walter ist ihre Sicht auf den Job. Lance ist Einzelkämpfer – vor allem, weil er Sorge hat, dass andernfalls diejenigen, die ihm zu nahe sind, Schaden nehmen könnten. Walter dagegen schwört auf Teamwork, und der in eine Taube verwandelte (und von drei anderen Tauben belagerte) Lance muss sich notgedrungen darauf einlassen.

Turtel – die intelligenteste von den dreien – ist Walters treue Haustaube. Sie fühlt sich sofort unwiderstehlich zu Lance hingezogen und kann nicht anders, als ihm nahe sein zu wollen – möglichst Feder an Feder. Fanboy ist eher der Grobmotoriker, aber nichts kann ihn von seinen ständigen Versuchen abhalten, sein Idol Lance zu imitieren. Und Glubschauge, erkennbar an dem Lolli, der ihm auf dem Kopf klebt, ist ein echter Allesfresser. Er schluckt alles, was ihm vor den Schnabel kommt, ungeachtet der Konsequenzen – und schafft es immer wieder (ohne es auch nur im Geringsten zu bemerken) das Team aus aussichtslosen Situationen zu retten.

Jeder Spionagethriller braucht einen Schurken; den Gegenspieler, der den Plot in Bewegung bringt und den Helden herausfordert – umso wichtiger, dass der Schurke eine echte, nachvollziehbare Motivation für sein Handeln hat.

Quane erklärt: „Robohand ist ein geheimnisvoller und beängstigender Bösewicht, und es war uns sehr wichtig, die Information so lange wie möglich zurückzuhalten, wer er ist und warum er so ist. Man ahnt, dass es da irgendwo eine Verbindung zu unserem Helden Lance geben muss und dass er einen Racheplan verfolgt. Wir wollten ihn bedrohlich machen; und wenn er sich zu erkennen gibt, sehen wir nicht nur, wer er ist, sondern erfahren auch sein Motiv.“

Ben Mendelsohn, der die Rolle des Killian spricht, hat in Filmen wie STAR WARS: ROGUE ONE („Star War: Rogue One“, 2016), THE DARK KNIGHT RISES („The Dark Knight Rises“, 2012), ANIMAL KINGDOM („Königreich des Verbrechens“, 2010), KILLING THEM SOFTLY („Killing Them Softly“, 2012) und der Netflix-Serie „Bloodline“ (für die er einen Emmy erhielt) bewiesen, dass er die Bösen mit großer Intensität und Vielschichtigkeit darstellen kann.

Quane sagt: „Ben hat es unglaublich gut heraus, seine Stimme richtig furchterregend einzusetzen, und gleichzeitig durchscheinen zu lassen, dass da jemand spricht, der eine große Verletztheit mit sich herumträgt.“

Mendelsohn erklärt: „Lance braucht jemanden wie Killian, um Lance zu sein. Damit einer wie Lance benötigt wird, muss es jemanden wie Killian geben. Killian ist am anderen Ende des Spektrums, ein echter Superschurke. Er ist jemand, dem es nicht auf die Opfer und auf den Schaden, den er anrichtet, ankommt. Es gibt bestimmte Archetypen von Guten und Bösen, die sehr durchdringend sind und die Art und Weise bestimmen, wie wir uns auch selber sehen und wie wir andere einschätzen. Es gibt alle möglichen Ideen und Vorstellungen aus dem Kalten Krieg und auch aus der Zeit davor, die sich über viele Jahre erhalten haben. Walter ist ein Träumer, der überzeugt ist, wenn man nur das richtige Ziel verfolgt, kann man Sachen auch anders lösen.“

Quane erklärt: „Diese Filme sind moderne Mythen. Und genau in solch überhöhten Rollen von Held und Schurke wollten wir unsere Hauptfiguren zeigen. Lance ist nicht nur gut, er ist der Beste – er ist cool, er ist lässig, er hat Selbstbewusstsein, er hat die besten Sprüche – und er ist der Gute. Auf der anderen Seite hat man diesen Typen mit der Roboterhand, der höhnisch ist, im Schatten bleibt, fiese Dinge sagt und gewalttätig ist; man weiß sofort, dass er der Böse ist. Doch je weiter wir die Geschichte fortspinnen, desto mehr verschiebt sich die Balance. Wir wollten den harten Unterschied etwas verwischen, so dass der Held auch seine dunklen Seiten hat: Ihm fehlt es an Mitgefühl, und auch er ist bereit, Gewalt anzuwenden. Andererseits lernen wir, dass der Böse ein tragisches Schicksal und einen Verlust erlitten hat.“

„Das war ein Balanceakt“, gibt Quane zu: „weil wir wiederum auch nicht so weit gehen wollten, den Bösewicht zum Helden zu machen. Uns ging es darum zu zeigen, dass der Böse innere Konflikte austrägt.“

Bruno sagt: „Walter meint, wenn man schon zu den Guten gehört, dann muss man auch konsequent sein und an sich selbst einen höheren Standard anlegen. Für jemanden wie Lance hört sich das zunächst nach Spinnerei an.“

Quane sagt: „Aber dann dämmert es Lance doch langsam, dass seine kompromisslose Haltung zu Gut und Böse vielleicht doch nicht die einzige Möglichkeit ist, die Welt zu sehen.“

Eine weitere Schwierigkeit für Walter und Lance ist, dass ihnen ihre Kollegin Marcy auf den Fersen ist ... Quane sagt: „Marcy ist stark, ein echter Profi. Und sie hat sehr genaue Ansichten, was richtig und falsch bedeutet. Aber ihre strikte Haltung wandelt sich ein wenig, denn ihr wird klar, dass sie auch die Grautöne sehen muss.“

Bruno erinnert sich: „Marcy zu besetzen, war gar nicht einfach. Ihre Figur ist eine Gegenspielerin für Lance, und wer könnte es mit Will Smith in Sache Selbstbewusstsein und übergroßer Persönlichkeit aufnehmen? Aber Rashida Jones kann das – und noch viel mehr. Sie kann absolut überzeugend einen harten und superintelligenten Profi spielen, stattet die Rolle aber gleichzeitig mit so viel Menschlichkeit und Humor aus, so dass in der Figur, von der man zuerst annimmt, dass sie einfach nur ein knallharter Befehlsausführer ist, doch eine echte Person steckt. Jemand, der an die Stärke von Zusammenarbeit glaub, und daran, einander zu vertrauen.“

Rachida Jones, als Schauspielerin bekannt aus „Parks and Recreation“ und als Drehbuchautorin u. a. an TOY STORY 4 („A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando“, 2019) beteiligt, sagt: „Marcy lässt keinen Zweifel daran zu, dass die Regeln eingehalten werden müssen. Sie ist wie Tommy Lee Jones in THE FUGITIVE („Auf der Flucht“, 1993): auf ihre Mission eingeschworen, geradeheraus, unermüdlich und auf ihr Ziel fokussiert – und das ist, Lance Sterling zu fassen und den Fall abzuschließen. Während es Lance um Sportwagen, seinen Smoking und Coolness geht, ist sie jemand, für den der Auftrag alles zählt – sie gehört gleich von Beginn an nicht zu seinen Fans.“

Jones fährt fort: „Dabei ist Marcy auch eine sehr gute Verhandlerin. Und wenn nötig, kann sie auch einfühlsam und ruhig sein, und mit Kommunikation eine Situation entschärfen. Sie ist alles andere als ein Hitzkopf.“

Ihr zur Seite stehen zwei kuriose Gehilfen, die für zahlreiche Gags sorgen: Eyes und Ears. Eyes wird von Karen Gillian (AVENGERS: ENDGAME („Avengers: Endgame“, 2019), GUARDIANS OF THE GALAXY („Guardians of the Galaxy, 2014) gesprochen; Ears von DJ Khaled (PITCH PERFECT 3 („Pitch Perfect 3“, 2017). Jones sagt. „Eyes und Ears sind ein großartiges Team. Sie gehen instinktiv vor und können jede Situation mit ihrer Erfahrung und ihrer Sinneswahrnehmung sofort erfassen – das ist natürlich unglaublich hilfreich.“

„Sie sind ihre kleinen Helfer“, sagt Bruno, „so wie Jiminy Cricket. Eyes kann sagen: Du bist vielleicht von einer Sache überzeugt, aber ich sehe etwas ganz anderes; und Ears kann sagen: Ich weiß, dass du ihn für schuldig hältst, aber ich höre etwas ganz anderes.“ Quane fügt hinzu: „Ihr Anliegen ist es, Marcy die ganze Wahrheit zu zeigen.“

Der Waffenhändler Katsu Kimura ist die zwielichtige Figur, die für den Diebstahl des „Assassin“ verantwortlich ist und ihn an Killian verkauft hat. Masi Oka, wohlbekannt aus den Fernsehserien „Hawaii Five-O“, „Mozart in the Jungle“, „Heroes“ und „Scrubs“, spricht Kimura. Oka sagt: „Katsu und Lance kennen sich von früher. Es überrascht ihn daher nicht wirklich, dass es ausgerechnet Lance ist, der in sein Versteck eindringt, gerade als er den Deal mit Killian abschließen will; er hat ihn geradezu erwartet. Auch wenn Lance immer als der Sieger dasteht, ist Katsu doch stets irgendwie durchgekommen und macht mit seinen Geschäften weiter.“

Ola weiter: „Katsu ist von enormer Statur, sehr beeindruckend. Aber er verlässt sich nicht einfach auf Gewalt. Das braucht er auch nicht, dazu hat er seine Helfer von der Yakuza, die das für ihn erledigen. Er nutzt seine Intelligenz und seine technischen Fähigkeiten, um die Drecksarbeit zu erledigen.“

Für die kleine, aber entscheidende Rolle von Walters Mutter Wendy suchten die Filmemacher nach jemandem, die mütterlich und warmherzig wirken sollte, sich aber von der „typischen“ Mutterrolle, wie man sie aus vielen Animationsfilmen kennt, abhebt. Im Kontrast zu Walter, der in diesen Szenen ein unschuldiger, freundlicher Junge ist, der daran glaubt, dass die Menschen einfach gut zueinander sein könnten, ist seine Mutter als Polizistin jeden Tag mit der harten Realität konfrontiert. Gleichzeitig sollte ihr genau bewusst sein, was für ein besonderes Kind sie in Walter hat und wie wichtig es ihr ist, dass er seinen Optimismus bewahrt und seinen Überzeugungen treu bleibt, egal, was andere von ihm halten....