f Walter Beckett l und Geheimagent Lance Sterling muessen 415029Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. Dezember 2019, Teil 2

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - SPIONE UNDERCOVER hat seinen eigenen, unvergleichlichen Stil; außergewöhnliche Designs und eine Farbpalette, die ihn von anderen Animationsfilmen abhebt; auch von den vorangegangenen Filmen der Blue Sky-Animationsstudios.

Als Hommage an die Klassiker des Spionage-Genres gestaltete Produktionsdesigner Michael Knapp (EPIC („Epic“, 2013), ICE AGE: COLLISION COURSE („Ice Age – Kollision voraus!“, 2016) die über den ganzen Globus verteilten Schauplätze des Films, von Washington über Japan und Mexiko bis hin zu einer Felseninsel in der Nordsee, während er dabei eine Welt entwarf, die der heutigen zum Verwechseln ähnlich ist und daher dem Zuschauer doch vertraut vorkommen wird. Die coole Agentenbasis – ganz im Sinne der Grundidee des Films, dass man sich am besten direkt vor aller Augen versteckt – liegt unter dem Reflection Pool verborgen, dem großen Wasserbecken beim Washington Monument auf der National Mall in Washington. Die Basis ist dort, doch niemand sieht sie.

Sehr viele Überlegungen wurden angestellt, wie die Farben und das Licht des Films gestaltet sein sollten. Knapp entwarf eine Farbpalette, in der warme Orange- und Gelbtöne Zusammenarbeit und Gemeinschaft ausdrücken. Ein warmer Türkiston steht für die Agentur, während das kalte Blau, wie es Lance’ Smoking hat, für Isolation und Abgrenzung steht – er ist nun einmal derjenige, der „es alleine macht“. Rot bedeutet Gefahr, und so trägt etwa Kimura, als wir ihm das erste Mal begegnen, ein rotes Seidenhemd und bewegt sich in einer Umgebung, in der Rottöne dominieren. Rot findet sich auch in Killians linkem Techno-Auge und in den Sensoren der Killerdrohnen wieder.

Knapp sagt: „In allen Sets, die wir gebaut haben, und bei allen Entscheidungen zum Licht haben wir nach Gelegenheiten gesucht, unsere Figuren vor starke Farbflächen zu stellen, Licht und Schatten so zu verwenden, dass entweder ihre Silhouetten klar hervortreten oder um ihre stilisierten Körperformen zu betonen. Uns ging es immer klar um das Grafische, wenn wir die Einstellungen aufgenommen und gerendert haben.“

Das setzt sich mit der Kameraführung fort. Lance, der am liebsten allein arbeitet und sich ganz bewusst isoliert, ist in vielen Einstellungen als Einzelfigur zu sehen; er wird vom Licht herausgehoben und ist scharf zu sehen, während der ganze Hintergrund unscharf bleibt. Auf diese Weise sieht und fühlt das Publikum die Isolation, die er für sich gewählt hat. Walter dagegen steht stärker mit seiner Umgebung im Kontakt, ist in wärmeren Farben und in hellerem Licht zu sehen.

Die Kameraarbeit verankert den Film in einer realistischen Ebene, so dass er sich mit den neuesten actiongeladenen Spionagethrillern messen kann. Große Mühe wurde darauf verwendet, diejenigen Arten von Kamerafahrten und Blickwinkeln zu verwenden, die für Live-Action-Filme typisch sind, und auch sehr stilisiert komponierte Einstellungen, die an die Klassiker des Spionage-Genres aus den 60er Jahren erinnern. Dabei sollten die Kamerabewegungen so wirken, als ob sie auf die Action reagieren würden und nicht einfach einstudiert waren. So wurden die Bewegungsabläufe nach der fertigen Animation noch einmal nachbearbeitet, um sie so spontan und organisch wie möglich zu machen.

Bruno sagt: „Jedes einzelne Bild im Film ist bis ins letzte Detail von unseren Künstlern geschaffen worden, und jeder dieser fast 600 Künstler setzt sein Können ein, um beim Publikum eine ganz bestimmte Reaktion auszulösen. Wenn wir wollen, dass sich der Zuschauer traurig fühlt, fällt einem vielleicht gar nicht gleich auf, dass der Himmel bewölkt ist, dass das Licht gedämpft und grau wirkt und dass die Figuren ein wenig missmutig und voneinander entfernt sind. Aber wenn sie glücklich sind, sind sie zusammen in derselben Einstellung, und die Sonne kommt heraus.“

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© Verleih

Info:
Spione Undercover - Eine wilde Verwandlung (USA 2019)
Genre: Animation, Action, Abenteuer, Komödie
Regie: Nick Bruno, Troy Quane
Drehbuch: Brad Copeland und Lloyd Taylor basierend auf dem Kurzfilm "Pigeon: Impossible" (2009) von Regisseur und Drehbuchautor Lucas Martell.
Originalsprecher: Will Smith, Tom Holland, Karen Gillan, Rashida Jones, Ben Mendelsohn u.a.
Deutsche Sprecher: Steven Gätjen, Jannik Schümann, Stephanie Stumph u.a.
Verleih: 20th Century Fox Germany
FSK: ab 6 Jahren
Kinostart: 25.12.2019