Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Natürlich ist die Redaktion von WELTEXPRESSO sehr zufrieden, daß alle Filme, die in der folgenden Woche in Orfeos Erben laufen, in WELTEXRESSO schon rezensiert worden sind. Geben Sie die Filmtitel auf der Titelseite unter SUCHEN ein und Sie erhalten die jeweilige Filmkritik!
DER GEHEIME ROMAN DES MONSIEUR PICK
von Rémi Bezançon, F / Belgien 2019, 100 Minuten, dt. Fassung, 2. Woche
mit Fabrice Luchini, Camille Cottin, Alice Isaaz, Bastien Bouillon, Hanna Schygulla, Josiane
Stoleru, Astrid Whettnal, Marc Fraize
Auf einer Insel in der Bretagne liegt die geheimnisvolle Bibliothek der zurückgewiesenen Bücher. Hier entdeckt
die junge Verlegerin Daphné ein großartiges Manuskript und beschließt, es zu publizieren. Der Roman wird sofort zum Bestseller. Doch der Autor Henri Pick, ein bretonischer Pizzabäcker, ist seit zwei Jahren tot. Seine Witwe kann sich nicht erinnern, ihn jemals schreiben gesehen zu haben – außer wenn es um den Einkaufszettel ging. Der berühmte Literaturkritiker Jean-Michel ist überzeugt, dass Betrüger am Werk sind. Er macht es sich zur Aufgabe, ans Tageslicht zu bringen, wer den Roman wirklich geschrieben hat. Um nichts weniger geht es ihm als die Verteidigung der Literatur. Zwischen Pizzateig und Paradoxa begibt sich Jean-Michel auf Spurensuche. Doch sein detektivischer Eifer bleibt nicht folgenlos. Hier, an diesem kuriosen Ort der unerzählten Geschichten, geraten nicht nur die gewohnten Rollen von Autor und Leser in Schieflage, sondern auch die Selbstsicherheit des Kritikers. Jean-Michel kommt dem Geheimnis immer näher – bis er einen Skandal provoziert, der ganz Paris erschüttert.
Mit fröhlicher Klugheit erzählt DER GEHEIME ROMAN DES MONSIEUR PICK von der Liebe zu den Büchern, von der Lust am Erzählen und vor allem an der Enthüllung. Mit hinterlistigem Humor verwickelt uns Regisseur Rémi Bezançon in ein abenteuerliches Versteckspiel voller Finten und Überraschungen. Es gelingt eine fesselnde Parodie der Verlagsbranche und ein so unterhaltsamer wie intelligenter Kinospaß.
Best of 2019
Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. Januar um 16.15 Uhr :
BORN IN EVIN
von Maryam Zaree, D / A 2019, 96 Minuten, Deutsch, Englisch, Französisch, Farsi
Die Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree sucht die Hintergründe der eigenen Geburt in Evin, einem der berüchtigtsten politischen Gefängnisse des Iran, zu erhellen. Vor 40 Jahren wurde der Schah und mit ihm die iranische Monarchie gestürzt. Ayatollah Khomeini, der neue Staatschef und religiöse Führer, ließ nach seiner Machtergreifung Zehntausende politischer Gegner verhaften und foltern, darunter auch die Eltern der Filmemacherin.
Innerhalb der Familie, die später nach Deutschland fliehen konnte, wurde über diese Zeit nie im Detail gesprochen, und erst nach langem Zögern beschließt Maryam Zaree, sich dem jahrzehntelangen Schweigen mit Fragen entgegenzustellen: Wie hat sich die Traumatisierung durch Verfolgung und Gewalt in die Körper und Seelen der Überlebenden und die ihrer Kinder eingeschrieben? Wie kommen die Opfer persönlich damit zurecht, dass die Täter bis heute ungestraft an der Macht sind? Und was bedeutet es politisch, wenn eine Beteiligte versucht, sich im engsten Familienkreis durch das Dickicht des Verdrängten hindurchzuarbeiten? (Berlinale 2019) (https://youtu.be/6iW0pEpjBNw)
Frankfurt, 5. Januar 2020
Best of 2019
Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. Januar um 18.15 Uhr / Montag, 13. bis Mittwoch, 15. Januar um 20.30 Uhr:
PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN - Portrait de la jeune
fille en feu
von Céline Sciamma, F 2019, 119 Minuten, OmU
mit Noémie Merlant, Adèle Haenel, Valeria Golino
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. So beobachtet Marianne Héloïse während ihrer Spaziergänge an die Küste und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Porträt. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft...
In wunderschönen Bildern, die selbst Gemälde sein könnten, erzählt die renommierte Regisseurin Céline Sciamma (WATER LILIES, TOMBOY) eine unglaublich feine Liebesgeschichte und formt zugleich ein kraftvolles, modernes Statement über die Situation der Frau über die Jahrhunderte hinweg - mit zwei brillanten Hauptdarstellerinnen Noémie Merlant (DIE SCHÜLER DER MADAME ANNE) und Adèle Haenel (DIE BLUMEN VON GESTERN, 120 BPM). Der Publikums- und Kritikerliebling in Cannes, ausgezeichnet für das beste Drehbuch! (https://www.portraeteinerjungenfrauinflammen.de/)
Best of 2019
Sonntag, 12. Januar um 12.00 Uhr: > dt. Fassung
ALLES AUSSER GEWÖHNLICH – Hors normes
von Olivier Nakache & Éric Toledano, F 2019, 114 Minuten, 5. Woche
mit Vincent Cassell, Reda Kateb, Lyna Koudri, Alban Ivanov, Hélène Vincent, Aloise Sauvage
ALLES AUSSER GEWÖHNLICH erzählt die wahre Geschichte von zwei Männern, die von dem Willen beseelt sind, die Welt für sich und für andere besser zu machen.
Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen und ihren Betreuern vollbringen Bruno (Vincent Cassel) und Malik (Reda Kateb) tagtäglich kleine Wunder: Mit viel Engagement, Feingefühl und Humor gelingt es den beiden, aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen.
In ihrem Herzensprojekt ALLES AUSSER GEWÖHNLICH geben Eric Toledano und Olivier Nakache zwei Helden des Alltags eine Bühne, die unter Beweis stellen, dass jeder Einzelne von uns seinen Beitrag dazu leisten kann, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen. Für ihr unterhaltsames und aufrüttelndes Feelgood-Movie konnten die Macher der französischen Erfolgsfilme „Ziemlich beste Freunde“, „Heute bin ich Samba“ und „Das Leben ist ein Fest“ mit Vincent Cassel („Black Swan“, „Die Schöne und das Biest“) und Reda Kateb („Django Reinhardt“) zwei exzellente französische Charakterdarsteller gewinnen. (http://www.alles-ausser-gewoehnlich-derfilm.de/#/)
Best of 2019
Sonntag, 12. Januar um 14.15 Uhr:
ARETHA FRANKLIN: Amazing Grace
von Alan Elliott, Sydney Pollack, USA 2018, 89 Minuten, OmU, 5. Woche
Es ist die erfolgreichste Gospel-Platte aller Zeiten: „Amazing Grace“ ein Doppelalbum, dass die Soul-Legende Aretha Franklin 1972 aufnahm. Was viele nicht wussten: Die Aufnahmen in einer Kirche in Los Angeles wurden gefilmt, doch erst jetzt ist das vor allem historisch und musikalisch sehenswerte Material als „Aretha Franklin: Amazing Grace“ zu sehen. Vielleicht muss man also gar nicht versuchen, mehr in Worte zu fassen, was Aretha Franklin so besonders machte: Es reicht es 90 Minuten lang zu hören, zu sehen, es zu erleben. (https://youtu.be/hI96HTk3EJ0)
Foto:
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Info:
Donnerstag, 9. bis Samstag, 11. Januar um 20.30 Uhr / Montag, 13. bis Mittwoch, 15. Januar um 18.00 Uhr:
Donnerstag, 9. bis Samstag, 11. Januar um 20.30 Uhr / Montag, 13. bis Mittwoch, 15. Januar um 18.00 Uhr: