f bad boysSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 16. Januar 2020, Teil 13

Elisabeth Römer

Hamburg (Weltexpresso) – Ich soll als Krimi-Expertin auch mal eine Filmkritik übernehmen, meinte die Redaktion. Bitte schön, hier ist sie, denn den dritten Film der beiden bösen Buben mußte ich natürlich sehen, die beiden vorherigen kannte ich ja auch. Ehrlich, der neue Film ist nicht schlechter als die bisherigen, aber es ist eben Geschmackssache, ob man genau das bekommt, was zu erwarten ist.

Das soll heißen, eigentlich sind die beiden Säulenheiligen, was das filmische Geschehen angeht, eher besser geworden. Will Smith ist der knallharte Detective Mike Lowry, den es gleich übel erwischen wird und Marcus Bumett, den Martin Lawrence gewohnt ranzig gibt, ist überhaupt nicht mehr bei der Polizei dabei, sondern hat gekündigt und arbeitet als Privatdetektiv.

Es ist zwar nicht neu, sondern eher das Übliche, wenn es im Kampf von Gut und Böse, also von Verbrechern und Polizei, um die amerikanischen Guten und die mexikanischen Bösen geht. Und es ist auch nicht neu, daß die Männer eher die Guten und die ganz Böse eine Frau ist. Es ist die Witwe des Chefs des Aretas-Kartells, Isabel ( ), die in einem mexiaknischen Gefängnis sitzt, doch muß man besser sagen: saß, denn mit Hilfe des ständig Rache schwörenden Sohnes Armando ist sie, die mit dem Spitznamen „La bruja (die Hexe)“ genau den Vorurteilen des Genres genügt, nun in Freiheit, was nur eines heißt: Rache denen, die ihren Mann ans Messer lieferten. Das sind alle die, die für seinen Tod verantwortlich sind. Alle werden ausradiert. Der Sohn Armando ist der Rächer seines Vaters und braust auf einem schwarzen Motorrad als Schwarzer Ritter heran, hebt die Pistole, schießt alle nieder, die damals das Kartell entlarvten und für die Inhaftierung seiner Mutter sorgten, und braust davon. Zu erkennen ist er auf den Überwachungskameras nicht, denn er hat sich vermummt.

Mikes erwischt es besonders schnell. Wir müssen ihn bei diesen Salven für tot halten, erfahren aber bald, daß er überlebt hat und im Rollstuhl bei einer Veranstaltung dabei ist, wo sein Kumpan Marcus Tränen in den Augen hat, so daß wir verblüfft, immerhin ist Will Smith ja groß auf dem Kinoplakat angekündigt und war noch kaum aufgetreten, erst einmal glauben, es sei die Beerdigung von Mike, ehe die Kamera auf das Brautpaar, die Tochter von Marcus schwenkt und wir dann auch Mike im Rollstuhl sehen, der plötzlich aufsteht und völlig regeneriert ist. Das nur als Hinweis, mit welchen Scherzen die Regiisseure Bilall Fallah, und Adil El Arbi aufwarten.

Aber so gut ging es den anderen nicht, denn Armando ermordet alle, die damals seinen Vater ins Gefängnis bringen wollten und macht sie für seinen Tod verantwortlich – und läßt er ein wenig nach, ist sofort seine Mutter zur Stelle, die ihn aufwiegelt, alle umzubringen.

Und nun kommt‘s heftig und durchaus überraschend. Es gibt eine Einheit aus drei drei jungen -Spezialisten Dorn, Kelly und Rafe, und geleitet von Mikes früherer Kollegin Rita, die – das ist ein gängiges Verfahren – erst den Buchhalter des Kartells auftreiben, um über diesen den an den Kopf Zway-Lo heranzukommen, was gelingt, aber sofort wieder schiefgeht, weil er sich mit Hilfe der Gang befreien kann. Das nützt ihm aber nichts, weil jetzt Gefahr von der anderen Seite kommt. Armando tötet ihn aus der Luft, weil er an Mike herankommen möchte, der ja immer noch lebt und sich mit einem Sprung ins Wasser rettet.

Die ganze Zeit über finden die heftigsten Verfolgungsjagden statt. Das muß man sich dazudenken, ein irres Tempo und viele Schüsse. Aber jetzt kommt‘s und wirklich unerwartet. Man erfährt nämlich, daß die Witwe wohl noch andere Gründe hat, Mikes an den Kragen zu gehen und Armando anzustacheln, diesen endlich ins Jenseits zu schicken. Sie hatte nämlich vor Jahrzehnten ein Gspusi mit Mike !!! und in Wahrheit ist Armando dessen Sohn, den sie dem Verbrecherboß unterschob.

Nein, mehr erzählen wir jetzt nicht.

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© Verleih

Info:
Erscheinungsdatum: 16. Januar 2020 (Deutschland), übrigens einen Tag vor dem Anlaufen des Films in den USA
Regisseure: Bilall Fallah, Adil El Arbi
Musik komponiert von: Lorne Balfe
Produzenten: Will Smith, Jerry Bruckheimer, Doug Belgrad
Drehbuch: Joe Carnahan, Chris Bremner, Anthony Tambakis, Peter Craig, David Guggenheim

Es handelt sich um eine Fortsetzung von Michael Bays Bad Boys – Harte Jungs (1995) und Bad Boys II (2003). In den Hauptrollen sind erneut Will Smith und Martin Lawrence zu sehen.