f count1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 30. Januar 2020, Teil 15

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) - Für Filmemacher, die vor allem mit Komödien Erfolge feierten, stellte COUNTDOWN eine neue Herausforderung dar. Das Team stürzte sich auf das Horrorgenre, indem die wichtigsten Filme und ihre Macher unter die Lupe genommen wurden, sowie die Regeln und Grundlagen. „Sean und John gehen der Sache gerne auf den Grund. Sie versuchen, die Konzepte und Figuren wirklich nachzuvollziehen, zerpflücken das Drehbuch, um herauszufinden, wie man die Geschichte so fesselnd wie möglich erzählt. Meiner Meinung nach ist darin niemand besser“, meint Rickard.

Während ihrer ausführlichen Recherche fanden die Filmemacher heraus, dass Komödie und Horror sich einige Schlüsselmomente teilen. Während die Komödie eine Erwartung erzeugt, um diese dann zu untergraben, etabliert der Horrorfilm bestimmte Muster, um dann die Zuschauer zu überraschen.

„Beide Genres haben so viel gemeinsam“, macht Anders deutlich. „Aber man muss dazu sagen, dass es Neuland für uns war und wir eine Menge zu lernen hatten.“

Anstatt einen furchteinflößenden, unerbittlichen Horrorfilm zu drehen, versuchten die Filmemacher, die Schocks mit Humor abzumildern.

„Der Ausgangspunkt des Films ist nicht gnadenloser gotischer Horror“, erklärt Dec. „Intensive Momente werden mit komischen Elementen aufgewogen, damit das Publikum wieder zu Atem kommt. Du wirst Angst haben, aber dich auch amüsieren. Die Zuschauer, denen pures Horrorkino zu zermürbend ist, werden unseren Film lieben, weil wir darauf geachtet haben, die Balance aus Schocks und Lachern nicht aus dem Auge zu verlieren.“

Der Film unterwandert auch gewisse Stereotype des Genres. Wenn man zum Beispiel mit einem Dämon zu tun hat, dann braucht man einen ernsthaften stoischen Priester. Pater John (P.J. Byrne) outete sich als Fan der eher morbiden Lehren der Bibel. „Er ist so enthusiastisch in Bezug auf die Bibel und ihre Dämonen“, erklärt Anders. „Das liebe ich an der Figur und wie sie dargestellt wird. Wir haben nach solchen Gelegenheiten im Film gesucht, etwas Komik einzubringen.“


APP-SOLUT FURCHT EINFLÖSSEND

Besonders wichtig war es, den Dämon, der beschworen wird, wenn man versucht, den Tod zu überlisten, wirklich grauenerregend zu gestalten. „Du kannst dein Schicksal erfahren und du kannst eines natürlichen Todes sterben, aber wenn du gegen die Regeln verstößt und versuchst, deinem Schicksal zu entkommen, dann gehörst du ihm“, erläutert Dec. „Er ist ein Jäger, der es genießt, jede Sekunde der Jagd in einen Albtraum zu verwandeln, bis zu deinem letzten Atemzug.“

Die Filmemacher entschlossen sich, den Dämon erst nach und nach zu enthüllen, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Zuerst sieht man nur seinen Schatten, später erhascht man mehr Details des Bösen, das sich von Seelen ernährt. Im Rahmen der Jagd füttert der Dämon auch unsere tiefsten Ängste, die Anteile unseres Charakters, über die man nie spricht.

Während Quinn so erscheint, als wenn sie ihr Leben im Griff hat, tummeln sich ihre eigenen inneren Dämonen unter der Oberfläche. Quinn macht sich für den Tod ihrer Mutter ebenso verantwortlich wie für die Last, die dadurch vor allem ihre jüngere Schwester Jordan (Talitha Bateman) zu tragen hat.

„Offensichtlich sollte Quinn die Mutterrolle innerhalb der Familie einnehmen, aber sie konzentriert sich darauf, ein eigenes Leben für sich zu kreieren“, meint Dec. „Wir alle haben diese Dämonen in uns, die wir begraben. Für Quinn wird dadurch verhindert, dass sie eine enge Beziehung zu den anderen Familienmitgliedern aufbauen kann. Dies verfolgt sie bereits, als sie die App herunterlädt.“

Quinn nimmt ihre Familie als selbstverständlich hin und kommuniziert selten mit ihr. Nachdem sie die App heruntergeladen hat, versucht sie, die Beziehung zu dieser wiederherzustellen, spürt aber, dass sich ihr etwas Schlimmeres als der Tod nähert und dass es vielleicht bereits zu spät dafür ist.

„Ein zentrales Thema des Films ist, dass die Zeit, die du mit deinen Liebsten verbringst, endlich ist“, macht Rickard deutlich. „Genieße diese Momente, weil du nie weißt, wann sie zu Ende gehen werden und vor allem – lege dein Telefon weg.“

Mehr als alles andere wollten die Filmemacher das Publikum mitnehmen auf einen wilden Ritt aus nicht abreißendem Nervenkitzel.

„Du wirst aus deinem Sitz aufspringen, du wirst lachen, du wirst dich fürchten“, so Dec. „Es ist ein amüsanter, schneller, unterhaltsamer Film, der dich gefangen nimmt, vom ersten Bild bis zum letzten.“

Ob Dec sich eine App wie Countdown herunterladen würde? „Auf keinen Fall“, meint er. „Ich bevorzuge ein ahnungsloses Leben.“

Foto:
©

Info:
BESETZUNG
Elizabeth Lail        Quinn Harris
Jordan Calloway   Matt Monroe
Talitha Bateman    Jordan Harris
Tichina Arnold       Schwester Amy
P.J. Byrne              Pater John
Peter Facinelli       Dr. Sullivan

STAB
Regie & Drehbuch Justin Dec