Bildschirmfoto 2020 02 13 um 13.06.01Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. Februar 2020, Teil

Redaktion

Berlin /Weltexpresso) - Über Simon Verhoeven: Wir kennen uns seit „Männerherzen“. Damals hat Simon mir meine aller- erste Filmrolle gegeben. Was Simon macht, finde ich ziemlich unglaublich. Ich frage mich, woher er so viel Inspiration nimmt. Die Dialoge sind immer sensationell gut geschrieben, clever, ausgetüftelt, so viel Wortwitz drin. Die Geschichten sind fantasievoll, emotional, warmherzig und berühren mich. Dazu steckt oft auch subversive Gesellschaftskritik drin – oder auch einfach nur anarchischer Witz, was ich herrlich finde.

Über die Figur Sunny

Sunny ist eine starke junge Frau, eine Ur-Berlinerin. Sie ist die Tochter eines Gastronomen und hat auch daher eine starke Nachtleben-Affinität. Im Job hat sie vieles erreicht, jetzt sehnt sie sich nach mehr Sinn und Familie. Sie ist auf der Suche nach dem Richtigen, was in Berlin und in ihrem Berufsfeld nicht so einfach ist, weil sich viele Männer als unzuverlässige Tinder-Jäger oder als „Nachtleben-Chaoten“ entpuppen. Deswegen will sie auch zunächst das Date mit Milo nicht. Sie traut ihm nicht. Außerdem steht sie kurz vor der Abreise nach Atlanta, ins Epizentrum der Musikszene, eine sehr große berufliche Chance.

An Sunny mag ich, dass sie reflektiert, wer sie ist, und nach Wahrhaftigkeit sucht. Deswegen reibt sie sich auch immer wieder an der Zeit, in der sie lebt. Ihr fehlt die Wahrhaftigkeit in der Musik, die Wahrhaftigkeit beim Dating, sie weiß nicht mehr, was echt ist in dieser Instagram-Welt. Sie ist verletzlich, romantisch, darf auch mal naive Mädchendummheiten machen, aber sie ist immer aktiv, mutig und trifft sehr selbstbewusste Entscheidungen, nur für sich. Simon hat eine coole, starke Frauenrolle geschrieben – herzlichen Dank dafür!

Die Kollegen

Elyas ist ein begnadet guter Schauspieler, der es schafft, jeden Take so witzig und gleichzeitig so echt zu spielen! Er ist ein sehr angenehmer Kollege, total hilfsbereit beim Drehen. Außerdem mag ich ihn natürlich als Freund und Typ. Freddy ist einfach genial, dabei unberechenbar und so lustig, wie er spielt – allein wie er gucken kann! Diese Blicke, das ist einzigartig. Er verkörpert den Chaos-Kumpel, den jeder im Freundeskreis hat, perfekt. In seinem grünen Elfenprinz-Kostüm sah er aus wie Shrek, ich musste so lachen!


Dreharbeiten

Es war das allertollste Team, alle sind total respektvoll miteinander umge- gangen. Das ganze Team war wie eine Piratenfamilie und der Dreh wie eine wilde Fahrt auf hoher See, ein Abenteuer, das man zusammen durch- gestanden hat.

Wir haben sensationelle Drehorte bekommen. In Mitte, wo ich jetzt wohne und auch aufgewachsen bin, oder auch in der Nähe meines alten Schulwegs in Kreuzberg und in vielen anderen Ecken der Stadt. Eine echte Herausforderung war, bei den vielen absurden Szenen nicht zu lachen. Wo du auch hinguckst, gab es Lachimpulse – das war für uns Schauspieler teils echt schwierig.

Ganz speziell möchte ich jetzt noch Peter Bour erwähnen, in ihm habe ich meine große Make-up-Liebe gefunden. Ich habe mich noch nie in einem Film so wohlgefühlt und so schön gefunden, auch in den Outfits von Silke Faber, der Kostümbildnerin.

Es ist gar nicht so unerheblich für eine Schauspielerin, wie sie aussieht, um sich wohlzufühlen. Das ist nicht Eitelkeit, aber wenn das Kameraauge so nah an dir dran ist und das im Kino dann auf der Riesenleinwand erscheint, da ist man schon unsicher, denkt an die Augenringe oder ob der Bauch rausguckt in dem Kleid. Silke und Peter haben hervorragende Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass man sich sicher fühlen kann.


Was die Zuschauer erwartet

Nicht erwarten werden sie wohl, dass der Film so wahnsinnig lustig ist. Aber es gibt auch Momente, die überraschend intensiv und hart sind, in denen man sich richtig krass erschreckt – das erwartet auch keiner. Ich denke, es ist auf jeden Fall ein perfekter Date-Film – er macht Frauen und Männer gleichermaßen großen Spaß. Es sollte überhaupt wieder viel mehr Dates im Kino geben! Aber es ist auch ein Film für Freundesgruppen, für Pärchen, die schon länger zusammen sind, für alle eigentlich. Man kommt raus und ist beschwipst, hat einen Frischekick und ist bereit, ein kleines Abenteuer zu wagen. Es ist vermutlich der schönste Film, den ich je gedreht habe, der coolste und lustigste auf jeden Fall!

Foto:
© Verleih

Info:
„Nightlife“, D 2020, 105 Minuten, Filmstart 13. Februar
Regie Simon Verhoeven mit Elyas M’Barek, Frederick Lau, Palina Rojinski und anderen