Kirsten Liese
Berlin (Weltexpresso) - Was tun, wenn Schulden explodieren und der Mutter im Pflegeheim der Rauswurf droht? Patience steht das Wasser bis zum Hals. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. Warum sollte sie nicht dem Pariser Drogendezernat, das sie als Dolmetscherin schlecht entlohnt, ein Schnippchen schlagen?
Mit Courage, Gerissenheit, Schlagfertigkeit und Frechheit gesegnet, bringt sie alles mit, was es dazu braucht. Der Coup kommt ins Rollen, als die Ganovin zufällig von einer großen Lieferung Hasch erfährt. Sie führt die Fahnder auf eine falsche Fährte, stellt die reiche Beute heimlich im eigenen Keller sicher und vertickt sie im Gewand einer mondänen arabischen Geschäftsfrau zum eigenen Profit.
Wie sich die Madame, unterstützt von anderen selbstbewussten Frauen, in der Männerwelt durchsetzt und die Polizei grandios an der Nase herumführt, entwickelt die amüsante Krimikomödie mit absurdem Witz und dem gebotenen Nervenkitzel. Die wandlungsfähige fulminante Hauptdarstellerin aber ist das eigentliche Ereignis dieses Films. Im eleganten Hijab erkennt man Isabelle Huppert erst auf den zweiten Blick.
Foto:
© Verleih
Info:
F2020. R: Jean-Paul Salomé. D: Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Fairda Ouchani u.a. 104 Min. Start: 8.10. Verleih: Neue Visionen
Zwar hat die Autorin Hannelore Cayre, deren Roman DIE ALTE Grundlage der Filmgeschichte ist, am Drehbuch mitgewirkt, aber es ist leider zu wenig bekannt geworden, daß ihr Buch die Grundlage bildet, ein witziges, bitterböses Stück Literatur, das in der Figur der Patience Portefeux eine absolut schräge so brave wie auf einmal mit krimineller Energie ausgestatteten "Alten". Im Film wir daraus eine immer noch knallharte, aber wesentliche jüngere schlaue Frau. Der Kriminalroman stand mehrere Monate auf der Krimibestenliste, wo WELTEXPRESSO über DIE ALTE schrieb:
Veröffentlicht: 02. Dezember 2019Serie: DIE KRIMIBESTENLISTE IM Dezember, Teil 2
Elisabeth Römer
Hamburg (Weltexpresso) – Rotzfrech und verwegen kommt Patience Portefeux daher, aber das sieht ihr erst mal keiner an, denn ihre Masche ist ihre Unauffälligkeit, ihre Durchschnittlichkeit, eben eine Alte zu sein, was ja nur heißt, eine Frau, die im Wettbewerb um Männer nicht mehr dabei ist, sich ausgeklinkt hat, wenn sie überhaupt je solche Ambitionen hatte. Wir vermuten und hoffen: nein!
Uns war Hannelore Cayre, Jahrgang 1963, überhaupt kein Begriff und sind jetzt neugierig, was die Strafverteidigerin aus Paris noch auf Lager hat. Denn es heißt, daß sie schon fünf Romane veröffentlicht hat. Der Klappentext spricht auch davon, daß sie als Schauspielerin gearbeitet hat, aber auch als Drehbuchschreiberin und als Regisseurin. Schon wenn man den Klappentextüber sie liest, denkt man sich, das klingt schon wie aus einem Krimi: viel unterwegs durch alle möglichen Arbeitsgebiete, in denen Verbrechen eine Rolle spielen.
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© Verleih
Info:
F2020. R: Jean-Paul Salomé. D: Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Fairda Ouchani u.a. 104 Min. Start: 8.10. Verleih: Neue Visionen
Zwar hat die Autorin Hannelore Cayre, deren Roman DIE ALTE Grundlage der Filmgeschichte ist, am Drehbuch mitgewirkt, aber es ist leider zu wenig bekannt geworden, daß ihr Buch die Grundlage bildet, ein witziges, bitterböses Stück Literatur, das in der Figur der Patience Portefeux eine absolut schräge so brave wie auf einmal mit krimineller Energie ausgestatteten "Alten". Im Film wir daraus eine immer noch knallharte, aber wesentliche jüngere schlaue Frau. Der Kriminalroman stand mehrere Monate auf der Krimibestenliste, wo WELTEXPRESSO über DIE ALTE schrieb:
Veröffentlicht: 02. Dezember 2019Serie: DIE KRIMIBESTENLISTE IM Dezember, Teil 2
Elisabeth Römer
Hamburg (Weltexpresso) – Rotzfrech und verwegen kommt Patience Portefeux daher, aber das sieht ihr erst mal keiner an, denn ihre Masche ist ihre Unauffälligkeit, ihre Durchschnittlichkeit, eben eine Alte zu sein, was ja nur heißt, eine Frau, die im Wettbewerb um Männer nicht mehr dabei ist, sich ausgeklinkt hat, wenn sie überhaupt je solche Ambitionen hatte. Wir vermuten und hoffen: nein!
Uns war Hannelore Cayre, Jahrgang 1963, überhaupt kein Begriff und sind jetzt neugierig, was die Strafverteidigerin aus Paris noch auf Lager hat. Denn es heißt, daß sie schon fünf Romane veröffentlicht hat. Der Klappentext spricht auch davon, daß sie als Schauspielerin gearbeitet hat, aber auch als Drehbuchschreiberin und als Regisseurin. Schon wenn man den Klappentextüber sie liest, denkt man sich, das klingt schon wie aus einem Krimi: viel unterwegs durch alle möglichen Arbeitsgebiete, in denen Verbrechen eine Rolle spielen.