Auszeichnung beim 26. Europäischen Filmpreis 2013 im Dezember in Berlin
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - In der Tat ist die französische Filmschauspielerin Catherine Deneuve heute so bekannt wie in den 70gern, wo sie als großer Star die Filmwelt erleuchtete. „Mit großer Freude“ gibt die European Film Academy bekannt, daß Catherine Deneuve am 7. Dezember in Berlin für ihr einzigartiges Lebenswerk geehrt wird.
Sie ist in eine Darstellerfamilie hineingeboren, gelangte quasi per Zufall zum Film - über ihre Schwester, damals eine vielversprechende Jungschauspielerin. Doch schon sehr bald hatte sie ihre Berufung erkannt, war durch ihre Darstellungen in DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG von Jacques Demy und Roman Polanskis EKEL einem breiten
Publikum bekannt und aus dem französischen Kino nicht mehr wegzudenken.
Zweifellos haben Catherine Deneuves Arbeiten das Europäische Kino geprägt. Sie hat in über 100 Filmen mitgespielt und mit den renommiertesten Regisseuren zusammengearbeitet. Unvergessen die Darstellungen der mysteriösen Schönen, der gelangweilten bürgerlichen Ehefrau oder einer bisexuellen Vampirin. Zu ihren legendären schauspielerischen Leistungen zählen Rollen in Luis Buñuels BELLE DE JOUR – SCHÖNE DES TAGES oder TRISTANA, Jean-Paul Rappenaus LEBEN IM SCHLOSS und DIE SCHÖNEN WILDEN, Jean-Pierre Melvilles EIN POLIZIST oder André Téchinés MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT und DIEBE DER NACHT.
Im Laufe ihrer beeindruckenden Karriere wurde Catherine Deneuve bei den Filmfestspielen in Berlin, Cannes und Venedig geehrt. Den ersten César sowie den italienischen David di Donatello bescherte ihr die Rolle der Marion Steiner in DIE LETZTE METRO von François Truffaut, mit dem sie schon vorher in DAS GEHEIMNIS DER FALSCHEN BRAUT zusammengearbeitet hatte. Die Darstellung der Eliane in Régis Wargniers INDOCHINA hat ihr nicht nur einen César eingebracht, sondern auch eine Oscar-Nominierung.
Zu den aktuelleren Arbeiten gehören DANCER IN THE DARK von Lars von Trier, EIN WEIHNACHTSMÄRCHEN von Arnaud Desplechin und PALAIS ROYAL! von Valérie Lemercier. In Frankreich ist Catherine Deneuve seit Kurzem in Emmanuelle Bercots ELLE S’EN VA zu bewundern, derzeit dreht sie gemeinsam mit Charlotte Gainsbourg, ihrer Tochter Chiara Mastroianni und Léa Seydoux das Drama TROIS COEURS von Benoît Jacquot.
Beim Europäischen Filmpreis wurde Catherine Deneuve 2002 für ihre Darstellung in François Ozons 8 FRAUEN ausgezeichnet. Sie war sich auch der Anteilnahme ihrer Zuschauer in ihrer Beziehung zum verehrten italienischen Star Marcello Mastroianni sicher. Denn dieser seit 1948 in Italien verheiratet, lebte mit ihr in Paris, wo 1972 die Tochter Chiara geboren wurde und wo er im Dezember 1996 starb. Die Deneuve war von 1965 bis 1972 mit dem englischen Modefotografen David Bailey verheiratet und zuvor mit dem Brigitte Bardot Entdecker und Ehemann Roger Vadim liiert, von dem sie 1963 einen Sohn gebar. Dies fügen wir nur deshalb hinzu, weil es Catherine Deneuve gelang, ihr Privatleben ohne öffentliche Skandale zu leben. Ihr Leben zeigt aber auch, daß Dezenz
im damaligen öffentlichen Leben noch möglich war. Heute wäre ihr dies sicherlich von der Regenbogenpresse aus den Fingern genommen worden.
Catherine Deneuve erhält den PREIS FÜR EIN LEBENSWERK im Rahmen der festlichen Verleihung des 26. Europäischen Filmpreises am 7. Dezember 2013 in Berlin. Ein weiterer Ehrengast der Veranstaltung wird Pedro Almodóvar sein, der für seinen Beitrag zum Weltkino ausgezeichnet wird.
INFO:
Die Verleihung wird live auf www.europeanfilmawards.eu gestreamt und am 8. Dezember von ARTE übertragen. Der Europäische Filmpreis 2013 wird präsentiert von der European FilmAcademy e.V. und EFA Productions gGmbH und unterstützt durch die FFA Filmförderungsanstalt, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das MEDIA-Programm der EU, Medienboard
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Foto: EFA / Kurt Krieger