Hessischer Film- und Kinopreis rückt Lage und Zukunft der Branche in den Fokus und muß digital verliehen werden, Teil 3/3
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Berlin (Weltexpresso) - Es passieren Wunder. Nie hätte ich mir gedacht, daß ich einmal von Berlin aus am Hessischen Film - und Kinopreis teilnehmen kann. Jetzt genau ist es so weit. Kein Publikum, kein roter Teppich, sagt die Sprecherin, doch Brenda Lien ist dabei, die den Preis der Ministerin für Newcomer in diesem Jahr erhält. Aber nicht von der Ministerin selbst. Denn Angela Dorn, die zuständige Ministerin für Wissenschaft und Kunst, ist an Covid 19 erkrankt. Da ist man ja fast froh, daß man zu Hause am Bildschirm das Geschehen verfolgt und nicht in die Alte Oper geladen ist.
Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr Uwe Kockisch, was WELTEXPRESSO schon bekannt gegeben hatte. Seine Entscheidung begründet Ministerpräsident Volker Bouffier auf dem Bildschirm wie folgt: „Uwe Kockisch ist einem breiten Publikum nicht zuletzt in seiner Rolle als Commissario Brunetti bestens bekannt. Er hat sich aber auch als Charakterdarsteller etabliert, wie er eindrucksvoll in der Hauptrolle in der Fernsehserie ,Weissensee‘ bewiesen hat. Wenn man auf seine Vita schaut, ist seine Verkörperung des Stasi-Offiziers Hans Kupfer besonders wertzuschätzen, denn Uwe Kockisch hat im wahren Leben als junger Mensch Anfang der 1960er Jahre nach einem gescheiterten Fluchtversuch die Brutalität und Schonungslosigkeit der Stasi und des DDR-Systems am eigenen Leib erfahren. Somit schlägt er gerade im 30. Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit mit seinem Lebenslauf und seiner jahrzehntelangen Schauspielkarriere in Ost und West eine wertvolle Brücke: Als ,gesamtdeutscher‘ Star mit einer Karriere, die aller Ehren wert ist und somit auch des Ehrenpreises des Ministerpräsidenten.“
Doch Cécile Schortmann spricht dann direkt mit Uwe Kockisch, der - überraschend - in Madrid wohnt. Und zwar erst seit kurzem, da er vorher in Venedig gewohnt hatte, wo er ja tatsäch 18 Jahre (oder 18mal) den berühmt-berüchtigten Commissario Brunetti verkörpert hat, mit dem nun Schluß ist. Er weint ihm keine Träne nach, es war genug, aber sic nicht mehr ständig in Venedig aufzuhalten, tut weh. Schade, daß nicht zum Wohnort Madrid nachgefragt wurde. Das hätte mich interessiert.
Weitere Gewinnerinnen und Gewinner:
Spielfilm: „Coup“ von Sven O. Hill. Die Komödie, ein Mix aus Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilm, ist ein „ungemein unterhaltsamer, experimenteller und einzigartiger Hybrid, der scheinbare Gegensätze vereint. Hills Film ist gleichzeitig skurril, spannend, unterhaltsam, lustig und traurig – und durchweg berührend“, so die Jury. Nominiert waren außerdem „Die Wolf Gäng“ von Tim Trageser und „Toubab“ von Florian Dietrich. Der Gewinner erhält 23.000 € Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
Dokumentarfilm: „Wer wir waren“ von Marc Bauder. Der Film zeige, so die Jury, „Menschen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, die vielfältigen und sich ständig verändernden Herausforderungen unserer Existenz zu erfassen und im Angesicht vieler Zweifel das scheinbar Unmögliche anzugehen: die Welt zu retten. Eine dramaturgisch und visuell überzeugende Reise: für die großen Fragen unserer Existenz findet Marc Bauder in seinem Dokumentarfilm eindrucksvolle Bilder.“ Nominiert waren außerdem „At the Margin“ von Sita Scherer und Sara Hüther sowie „Oeconomia“ von Carmen Losmann. Der Gewinner erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
Kurzfilm: „Your Future“ von Maren Wiese & Petra Stipetić. In dem 15-Minüter erzählen die Sternzeichen in personifizierter Form „Geschichten vom Chaos und Unsinn des Menschseins, dem Alltag und der Überraschung, von der Liebe, der Langeweile, von Sex und Gewalt und allem, was das Leben wunderbar und schrecklich macht“. Der Animationsfilm, so die Jury, falle „in seiner Eigenartigkeit und Innovationskraft“ auf. Nominiert waren außerdem „Sonntagmorgen“ von Franziska Wank und „We Will Survive“ von Nele Dehnenkamp. Der Gewinner erhält 4.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
Drehbuch: Nicolas von Passavant für sein Drehbuch „Vor dem Dunkel“ über den Skandal um E.T.A. Hoffmanns letzte Erzählung „Meister Floh“. Die Jury erklärt: „,Vor dem Dunkel‘ ist stilistisch und dramaturgisch ein großer Wurf, dem eine fundierte und intensive Recherche zugrunde liegt. Die Komposition aus realen Bezügen und fiktiven Elementen gelingt Nicolas von Passavant ganz hervorragend. Aufgrund der Verschachtelung unterschiedlicher Erzählebenen entsteht eine atmosphärische Dichte, die den historischen Kontext und die Dilemmata der Figuren schon beim Lesen vermittelt.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Hochschulfilm: Jennifer Kolbe für „MILK“, ihre Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain. Die Jury urteilt, der vierminütige Film bringe radikal auf den Punkt, „wie gnadenlos Menschen aus Profitinteresse mit Tieren umgehen“. Es sei, so die Begründung weiter, „ein Animationsfilm, der emotional unter die Haut geht. Und das, obwohl er mit einer sehr reduzierten Figürlichkeit und Farbigkeit arbeitet.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Doch Cécile Schortmann spricht dann direkt mit Uwe Kockisch, der - überraschend - in Madrid wohnt. Und zwar erst seit kurzem, da er vorher in Venedig gewohnt hatte, wo er ja tatsäch 18 Jahre (oder 18mal) den berühmt-berüchtigten Commissario Brunetti verkörpert hat, mit dem nun Schluß ist. Er weint ihm keine Träne nach, es war genug, aber sic nicht mehr ständig in Venedig aufzuhalten, tut weh. Schade, daß nicht zum Wohnort Madrid nachgefragt wurde. Das hätte mich interessiert.
Weitere Gewinnerinnen und Gewinner:
Spielfilm: „Coup“ von Sven O. Hill. Die Komödie, ein Mix aus Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilm, ist ein „ungemein unterhaltsamer, experimenteller und einzigartiger Hybrid, der scheinbare Gegensätze vereint. Hills Film ist gleichzeitig skurril, spannend, unterhaltsam, lustig und traurig – und durchweg berührend“, so die Jury. Nominiert waren außerdem „Die Wolf Gäng“ von Tim Trageser und „Toubab“ von Florian Dietrich. Der Gewinner erhält 23.000 € Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
Dokumentarfilm: „Wer wir waren“ von Marc Bauder. Der Film zeige, so die Jury, „Menschen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, die vielfältigen und sich ständig verändernden Herausforderungen unserer Existenz zu erfassen und im Angesicht vieler Zweifel das scheinbar Unmögliche anzugehen: die Welt zu retten. Eine dramaturgisch und visuell überzeugende Reise: für die großen Fragen unserer Existenz findet Marc Bauder in seinem Dokumentarfilm eindrucksvolle Bilder.“ Nominiert waren außerdem „At the Margin“ von Sita Scherer und Sara Hüther sowie „Oeconomia“ von Carmen Losmann. Der Gewinner erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
Kurzfilm: „Your Future“ von Maren Wiese & Petra Stipetić. In dem 15-Minüter erzählen die Sternzeichen in personifizierter Form „Geschichten vom Chaos und Unsinn des Menschseins, dem Alltag und der Überraschung, von der Liebe, der Langeweile, von Sex und Gewalt und allem, was das Leben wunderbar und schrecklich macht“. Der Animationsfilm, so die Jury, falle „in seiner Eigenartigkeit und Innovationskraft“ auf. Nominiert waren außerdem „Sonntagmorgen“ von Franziska Wank und „We Will Survive“ von Nele Dehnenkamp. Der Gewinner erhält 4.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
Drehbuch: Nicolas von Passavant für sein Drehbuch „Vor dem Dunkel“ über den Skandal um E.T.A. Hoffmanns letzte Erzählung „Meister Floh“. Die Jury erklärt: „,Vor dem Dunkel‘ ist stilistisch und dramaturgisch ein großer Wurf, dem eine fundierte und intensive Recherche zugrunde liegt. Die Komposition aus realen Bezügen und fiktiven Elementen gelingt Nicolas von Passavant ganz hervorragend. Aufgrund der Verschachtelung unterschiedlicher Erzählebenen entsteht eine atmosphärische Dichte, die den historischen Kontext und die Dilemmata der Figuren schon beim Lesen vermittelt.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Hochschulfilm: Jennifer Kolbe für „MILK“, ihre Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain. Die Jury urteilt, der vierminütige Film bringe radikal auf den Punkt, „wie gnadenlos Menschen aus Profitinteresse mit Tieren umgehen“. Es sei, so die Begründung weiter, „ein Animationsfilm, der emotional unter die Haut geht. Und das, obwohl er mit einer sehr reduzierten Figürlichkeit und Farbigkeit arbeitet.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.
Bei den Hessischen Kinopreisen wurden insgesamt 150.000 Euro Preisgeld vergeben an: Murnau Filmtheater und Caligari FilmBühne Wiesbaden, Filmforum Höchst, Pupille – Kino in der Uni Frankfurt, Filmkreis Unikino Darmstadt, Naxos-Kino und Kino des DFF Frankfurt, Kommunales Kino Weiterstadt, Kommunales Kino Eschborn, Bahnhofslichtspiele im Kasseler Hauptbahnhof, Harmonie und Cinema Frankfurt, Marburger Filmkunsttheater, Programmkino Rex Darmstadt, Filmladen Kassel, Lichtspielhaus Lauterbach, Kino Traumstern in Lich, Capitol Kino Witzenhausen, Mal Seh'n und Orfeos Erben Frankfurt.
Süß, eine richtig gute Idee, lauter bekannte Schauspieler geben die Preise für die Filmtheater bekannt, auch Fernsehbekanntheiten sind darunter. .Antje Witte, mit Orfeos Erben eine der Ausgezeichneten, wird nach den Folgen von Corona befragt. Sie kann die Besucher an zwei Händen abzählen, es fehlen ihr bei jeder Vorstellung 50 Plätze. Sie fordert ein Meter Abstand, statt eineinhalb, wie gegenwärtig. Es gibt derzeit tolle Arthousefilme, die auf ihre Zuschauer warten, sagt sie. Was dann nächstes Jahr werde, wisse keiner. Weil derzeit keine oder kaum Filme gedret werden.
Foto:
Uwe Kockisch
©daserste.de
Info:
Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern sind im Anschluss an die Sendung „Hauptsache Kultur Spezial: Der Hessische Film- und Kinopreis 2020“, die heute von 22.30 Uhr an im hr-Fernsehen zu sehen war, auf der Website hessischerfilmpreis.de zu sehen und werden auch über Social Media ausgespielt.
Süß, eine richtig gute Idee, lauter bekannte Schauspieler geben die Preise für die Filmtheater bekannt, auch Fernsehbekanntheiten sind darunter. .Antje Witte, mit Orfeos Erben eine der Ausgezeichneten, wird nach den Folgen von Corona befragt. Sie kann die Besucher an zwei Händen abzählen, es fehlen ihr bei jeder Vorstellung 50 Plätze. Sie fordert ein Meter Abstand, statt eineinhalb, wie gegenwärtig. Es gibt derzeit tolle Arthousefilme, die auf ihre Zuschauer warten, sagt sie. Was dann nächstes Jahr werde, wisse keiner. Weil derzeit keine oder kaum Filme gedret werden.
Foto:
Uwe Kockisch
©daserste.de
Info:
Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern sind im Anschluss an die Sendung „Hauptsache Kultur Spezial: Der Hessische Film- und Kinopreis 2020“, die heute von 22.30 Uhr an im hr-Fernsehen zu sehen war, auf der Website hessischerfilmpreis.de zu sehen und werden auch über Social Media ausgespielt.