Foyerausstellung und Filmreihe im Deutschen Filminstitut und Filmmuseum Frankfurt (DFF) , Teil 1/2
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Verbindung der Magnum-Fotograf/innen zum Film ist fast so alt wie die Agentur Magnum Photos, Inc. selbst. Sie haben nicht nur unzählige Dreharbeiten am Set begleitet, sondern in ihren Arbeiten die Bildsprache des Kinos aufgenommen und manchmal sogar geprägt. Unter dem Titel „Viewfinder – Fotografie und Film im Dialog“ widmen sich die Deutsche Börse Photography Foundation und das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum dieser spannenden Konstellation.
Das DFF zeigt im Museums-Foyer unter dem Titel „Durch die Augen von Magnum“ vom 3. November an eine Ausstellung mit Werken aus der Art Collection Deutsche Börse, u.a. von Philipp Jones Griffiths, Harry Gruyaert, Thomas Hoepker und Alec Soth, sowie eine Filmreihe im Kino.
Den Auftakt bildet am Dienstag, 3. November, die Dokumentation LE CINÉMA DANS L'ŒIL DE MAGNUM aus dem Jahr 2017. An diesem Abend wird um 19 Uhr auch die Ausstellung im DFF offiziell eröffnet. Das Filmprogramm des DFF wird neben verschiedenen Dokumentarfilmen auch themenbezogene Spielfilme wie THE MISFITS, REBEL WITHOUT A CAUSE oder LIFE zeigen. Anlass für diese Ausgabe der Viewfinder-Reihe ist die umfangreiche Ausstellung „Open for Business – Magnum photographers on commission“ der Deutsche Börse Photography Foundation, die aktuell in The Cube in Eschborn zu sehen ist. Sie zeigt kommerzielle Auftragsarbeiten von mehr als 50 Magnum-Mitgliedern aus rund 60 Jahren, darunter auch zahlreiche Aufträge aus der Filmbranche.
Die Ausstellung „Open for Business – Magnum photographers on commission“ wird vom 23. Oktober bis 22. Januar in The Cube in Eschborn (Deutsche Börse) präsentiert und ist an zwei "Open Saturdays" am 7. November und 5. Dezember 2020 von 11-16 Uhr zu besichtigen. An diesen Tagen ist keine Anmeldung erforderlich. Aktuelle Informationen und weitere Termine für Führungen finden Sie auf Homepage der Foundation.
Filmreihe im Kino des DFF
Am 22. Mai 1947 wurde mit der Magnum Photos, Inc. nicht nur ein Unternehmen gegründet, sondern auch ein Mythos geboren. Seit mehr als 70 Jahren dokumentieren Magnum-Fotograf/innen weltweit historische Ereignisse ebenso wie Geschichten, die sich im Verborgenen abspielen. Gleichzeitig sind viele von ihnen im Auftrag von Modemarken, Regierungen, NGOs und der Industrie tätig. Wenngleich viele Werke der breiten Öffentlichkeit nicht als „Magnum-Arbeiten“ bekannt sind, spielen sie doch eine wichtige Rolle in der Geschichte der Agentur. Sie verdeutlichen einmal mehr die komplexe Position der Fotografie an der Schnittstelle zwischen Kunst, Dokumentation und Kommerz.
Das Kino des DFF präsentiert in dieser Filmreihe unter anderem die Dokumentarfilme LE CINÉMA DANS L‘ŒIL DE MAGNUM und MAGNUM PHOTOS – EIN MYTHOS ÄNDERT SICH über die Geschichte der Agentur sowie SOMEWHERE TO DISAPPEAR über den Fotografen Alec Soth und HARRY GRUYAERT – PHOTOGRAPHER. Sowohl Soth als auch Gruyaert sind mit Fotoarbeiten in der Ausstellung im Foyer des DFF vertreten. Außerdem ist eine Auswahl von Spielfilmen mit besonderem Themenbezug zur Magnum-Fotografie zu sehen: Die Dreharbeiten der starbesetzten THE MISFITS und LOST COMMAND etwa wurden von Magnum-Setfotografen begleitet, REBEL WITHOUT A CAUSE bezieht sich stark auf die Brooklyn-Gang-Fotografien von Bruce Davidson, und auch in BLOW-UP und LIFE gibt es zahlreiche Querverweise. Mit der Foyer-Ausstellung und der begleitenden Filmreihe setzt das DFF das Kooperationsprojekt Viewfinder – Fotografie und Film im Dialog fort. Im Dezember zeigt das Kino des DFF unter anderem ein Kurzfilmprogramm mit Werken von Magnum-Mitbegründer Henri Cartier-Bresson (1937-1949) sowie fotografisch markante Spielfilme, darunter APOCALYPSE NOW REDUX, der die Vietnam-Bilder von Philip Jones Griffiths zitiert.
Fortsetzung folgt
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Informationen für Besucher/innen des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen am Dienstag, 3. November 2020, um 19:30 Uhr DFF-Direktorin Ellen M. Harrington und Anne-Marie Beckmann, Direktorin, Deutsche Börse Photography Foundation mit einem Umtrunk, im Anschluss beginnt um 20:30 Uhr der erste Film LE CINÉMA DANS L'ŒIL DE MAGNUM. Aufgrund der aktuellen Lage zu COVID-19 ist für die Eröffnung eine Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich. Weitere Informationen zum Besuch und zum Hygienekonzept finden Sie auf der Homepage des DFF.
Über die Deutsche Börse Photography Foundation
Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Schwerpunkte ihrer Aktivitäten sind das Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie. Die 1999 ins Leben gerufene Art Collection Deutsche Börse umfasst mittlerweile über 2.000 Arbeiten von rund 130 internationalen Künstlern und ist öffentlich zugänglich. Gemeinsam mit der Photographers’ Gallery in London vergibt die Foundation jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Die Förderung von jungen Künstlern ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise, wie Auszeichnungen, Stipendien oder ihre Beteiligung am Foam Talent-Programm. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog über das Medium Fotografie.
Mehr Informationen finden Sie unter www.deutscheboersephotographyfoundation.org.
Über das DFF
Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist eine führende internationale Filmerbe-Institution. Das DFF ist Vorreiter darin, das Filmerbe zu bewahren und Filmkultur mit einer weltweiten Öffentlichkeit zu teilen. Dafür vereint die Institution auf einzigartige Weise Museum, Kino, Archive und Sammlungen, Festivals, digitale Plattformen, Forschung und Digitalisierungsprojekte sowie zahlreiche Bildungsangebote. Von der kulturell vielfältigen und dynamischen Metropole Frankfurt am Main aus arbeitet das DFF aktiv an der Gestaltung einer offenen Gesellschaft mit. Es unterhält Beziehungen zu Institutionen und Initiativen aus Film und Wissenschaft weltweit. Dabei verbindet das DFF die materielle und historische Bedeutung von Film mit der digitalen Zukunft.