Serie: Die angelaufenen Filme in deutschen Kinos vom 17. Oktober 2013, Teil 3

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Ob der Film von Niko von Glasow MEIN WEG NACH OLYMPIA nun wie angekündigt bundesweit angelaufen ist oder nicht, haben wir nicht herausbekommen, hatten ihn schon einmal rezensiert und werden diesen sehenswerten Film auf jeden Fall noch einmal würdigen, wenn wir Genaueres wissen. So lange bleibt's bei DRECKSAU.

 

DRECKSAU

Zugegeben, den schottischen, leicht fäkalen Humor muß man mögen, wenn man den Film DRECKSAU für gut hält und ihn weiterempfehlen will. Die Kenner wissen sofort, daß es die Verfilmung von Irvine Welshs Roman ist, in dem Bruce Robertson diesen widerwärtigen mehr als schrägen Detective von der Kriminalpolizei Glasgow darstellt, den im Film von Jon S. Baird nun James McAvoy derart abgründig wiedergibt, daß dies schon eine eigene Qualität entwickelt. Drecksau übrigens, weil im Englischen Polizisten als Schweine tituliert sind, was im Deutschen den Bullen entspricht. Die Steigerung Drecksbulle allerdings ist im Deutschen nicht wie die DRECKSAU eigenständig konnotiert.

 

Wer alle Vorurteile über gewalttätige, rauschgiftabhängige, sex- und alkoholsüchtige Polizisten zusammennähme, bräuchte dennoch noch einen drauf, um die abgebrühte, abgründige Gemeinheit dieses Sergeants Robertson darzustellen, der alles macht, was man nicht machen soll: Minderjährige verführen, ach was, mißbrauchen, Inhaftierte foltern, die Frauen seiner Kollegen beschlafen, Protokolle fälschen, Beweise manipulieren, lügen sowieso, Betrug miteingeschlossen. Tatsächlich ist es das absolute offene Fiessein, die James McAvoy lustvoll spielt, weshalb vor allem die Schotten diesen Film lieben.

 

So richtig kann man die Handlung nicht immer verstehen. Sind es die Fieberträume des Cop oder tauchen auch in Wirklichkeit die Personen seines Lebens wieder auf? Der Film kommt einem vor, als ob der Bandwurm in Robertson, mit dem er als alter ego permanent spricht die Regie übernommen hätte und im im Fiebertraum inszeniere, bis...ach, was, selber anschauen.

 

 

AUSTENLAND

 

Daß Jane Austen Kult ist, thematisiert dieser Film, aber weder kritisch noch hinterfotzig, sondern ein wenig, als ob Jane Austen das Drehbuch geschrieben habe.

 

 

INTERIOR.LEATHER BAR.

 

Hier geht es um die 40 verlorenen Minuten aus dem MS-Thriller Cruising von 1980, die James Franco und Travis Mathews 'wiederherstellen', was sie durch die Befragung aller möglichen Protagonisten versuchen, was sicher für Liebhaber dieses Films hochinteressant, ansonsten vernachläßigbar ist.

 

 

UNTER DEM REGENBOGEN

 

Schöner Film von Agnès Jaoui, in dem alle möglichen Geschichten kreuz- und querlaufen, sich auch überschneiden, immer aber ein Grundton von Märchen und der Sehnsucht nach etwas Schönem im Leben bestehen bleiben.

 

 

ALLES EINE FRAGE DER ZEIT

Der Drehbuchautor von filmischen Welterfolgen wie Notting Hill oder Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Richard Curtis, bringt als Regisseur hier erst eine ganze Familie zum Träumen und dann dazu, die Träume Wirklichkeit werden zu lassen, was einen leider nicht sehr interessiert..