Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. September 2021, Teil 6
Rebecca Dinerstein Knight
Berlin (Weltexpresso) - »Ich habe „The Sunlit Night“ als Fremde in einem fremden Land geschrieben: Keine jüdische New Yorkerin ist jemals zuvor grundlos in die norwegische Arktis gezogen, erzählten mir die Einheimischen auf der Insel. Ohne jegliche norwegische Wurzeln, die meine Reise rechtfertigen würden, konnte ich meine plötzliche Auswanderung auf die Lofoten nur als Suche nach Schönheit erklären – als eine Gelegenheit, die norwegische Sprache in einer außergewöhnlichen Umgebung zu erlernen.
Ich wollte über die Faszination des Landes schreiben.
In der Geschichte und dem Film, der daraus entstanden ist, prallen Kulturen aufeinander und bilden neue Harmonien. Die Zeit ganz allein in den Gipfeln der Lofoten brachte mich zu den Fragen: Was bedeutet heimatliche Verbundenheit? Was bringt Menschen dazu, sich irgendwo Zuhause zu fühlen? Kann die Landschaft, in der wir leben, uns emotional beeinflussen? Wie kann man sich verständigen, wenn es keine gemeinsame Sprache und keine gemeinsamen Riten gibt?
„The Sunlit Night“ ist ein Film darüber, wie man sich über den Abgrund des Unbekannten streckt und die andere, ruhigere Seite berührt. Die Leere und die Neuheit, die sich dort auftut, birgt das Risiko unglaublicher Einsamkeit sowie das Versprechen einer wilden Enthüllung.«
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Info:
The Sunlit Night (Deutschland / Norwegen 2019)
Regie: David Wnendt
Drehbuch: Rebecca Dinerstein Knight nach ihrem gleichnamigen Roman (2015)
Darsteller: Jenny Slate, Alex Sharp, Fridtjov Såheim, Gillian Anderson, Zach Galifianakis, Justus von Dohnányi u.a.
Verleih: W-film Distribution