Redaktion
Paris (Weltexpresso) - Um die Entwicklung von Pierres Depression zu erklären, nutzen Sie die Tagebücher Ihrer Mutter, in denen sie den Zustand ihres Mannes beschreibt. Das ist sehr intim.
Diese Tagebücher, Fotos von uns oder dieses Video von der Party meines Vaters im Jahr 1994 zu zeigen, war für mich nie ein Problem. Das sind wertvolle Dokumente, die die Geschichte einer Epoche erzählen. Dieses Material hatte ich bereits in meinem Dokumentarfilm „Les Fils de la Terre“ verwendet.
Wie hat Ihre Mutter auf den Film und den Einsatz der besagten Dokumente reagiert?
Ich habe meine Schwester und meine Mutter geschützt, ich habe sie über die Entstehung des Films auf dem Laufenden gehalten, aber sie haben das Drehbuch nicht gelesen. Meine Mutter ist stolz, denn dieser Film ist eine Hommage an meinen Vater, an unsere Familie, und er gibt ihm eine Stimme. Er zeigt etwas von dem Leid, das wir durch das Schweigen und die Gleichgültigkeit von Institutionen und einem Teil der erweiterten Familie erfahren haben. Nach außen zeigte sich mein Vater von seiner besten Seite. Er wollte sein Gesicht nicht verlieren und vermeiden, dass jemand eine Schwäche in ihm sah. Ganz anders war es, wenn er wieder zu Hause war und sich in sein dunkles Zimmer zurückzog. Er wollte seinen Hof nicht mehr sehen, er wollte kein Bauer mehr sein ...
Meine Mutter kam dreimal zum Set. Sie liebte die Atmosphäre und den wertvollen Austausch mit Guillaume Canet und Veerle Baetens. Die beiden konnten auf ihre Erfahrung zurückgreifen, um ihre jeweiligen Rollen zu verfeinern. Für meine Schwester ist es sicherlich komplizierter.
Aber auf jeden Fall ist mein Film eine Fiktion für das Kino und keine Psychoanalyse für mich und meine Familie.
Ist es ein engagierter Film?
DAS LAND MEINES VATERS hat eindeutig eine politische Botschaft, allerdings im Subtext. Es war sehr wichtig, bei der Nachbildung der Schauplätze, der Ausrüstung und der damaligen Praktiken nicht zu übertreiben, sondern genau zu sein. Wir können zum Beispiel sehen, dass der Großvater Antibiotika bei seinen Schafen einsetzt. Das sind kleine Details, aber sie sprechen Bände. Wenn der Film das Bewusstsein unserer Mitmenschen schärfen könnte, wäre das großartig.
Erzählen Sie uns etwas über die Besetzung.
Ich hatte das Glück, dass ich von Beginn an, ab der Lektüre des Drehbuchs, engagierte Schauspieler hatte. Natürlich waren sie alle von meiner Geschichte berührt, aber sie wollten auch die politische Botschaft des Films unterstützen. Der Zufall spielte eine große Rolle, denn Guillaume entdeckte meinen Dokumentarfilm im Fernsehen. Er drehte gerade Christian Carions MON GARÇON, bei dem Christophe Rossignon der Produzent war, als er auf eine Wiederholung von „Les Fils de la Terre“ stieß. Er sprach sofort mit Christophe darüber und hatte die Idee, einen Spielfilm zu machen, bei dem er Regie führen würde. „Der Film ist geschrieben“, antwortete Christophe, „und ich werde ihn produzieren.“ Guillaume las das Drehbuch, war sofort begeistert und widmete sich umgehend dem Thema Landwirtschaft. Das Land spricht zu ihm; er kennt die Männer, die dort arbeiten, weil er bei ihnen aufgewachsen ist (sein Vater züchtete Pferde in den Yvelines). Guillaume kennt die Bauern, die Art, wie sie sich verhalten, ihre Härte angesichts der schweren Arbeit.
Mit all seinem Wissen und den zusätzlichen Informationen, die ich ihm über meinen Vater gab, formte Guillaume die Figur eines mehr als realen Bauern, mit der Haltung eines Mannes vom Land, gezeichnet von den Jahren der Arbeit. Und das mit großer Tiefe. Sein Schauspiel war punktgenau, auch in der Gestik. Mit einer Mistgabel in der Hand oder am Steuer eines Traktors – alles fühlte sich richtig an. Um eine Szene neu zu drehen und sich wieder in Position zu bringen, war Guillaume in der Lage, mit einem Anhänger voller Getreide so schnell rückwärts zu fahren, wie es ein Bauer getan hätte. Während des Nachmittags bei der Ernte stieg er nicht einmal aus der Fahrerkabine, so sehr war er in die Arbeit vertieft! Wenn man einen Film über Landwirtschaft dreht, darf man keine Fehler machen, denn die Bauern werden alle Details genau beobachten und die ersten sein, die darüber urteilen. Außerdem wollten wir dem Publikum keinen Unsinn erzählen.
Die Ähnlichkeit mit Ihrem Vater, von dem Sie am Ende des Films einige Bilder zeigen, ist frappierend.
Neben der Wahrheitstreue, der sich Guillaume verschrieben hatte, wollte er ihm auch unbedingt ähneln. Er ist sehr weit gegangen! Mit Schnurrbart und vor allem einer Glatze. Wir haben uns viel ausgetauscht, um diese unglaubliche Transformation zu erreichen. Als ich ihn das erste Mal aus der Maske kommen sah, dachte ich, ich würde meinen Vater wiedersehen. Wirklich! Die beiden haben eine unheimliche Ähnlichkeit, was das Äußere betrifft.
In jeder Hinsicht ist es eine ungeheure Ehre, dass sich ein so großartiger Schauspieler dazu entschlossen hat, meinen Vater mit so viel Engagement zu verkörpern. Guillaume war der beste Begleiter, den ich mir während der Entstehung des Films vorstellen konnte.
Wie sind die anderen Schauspieler zum Projekt gekommen?
Ganz einfach, mit Hilfe von Gigi Akoka, der Casting-Direktorin. Bei unserem ersten Treffen, als wir alle Listen von Schauspielerinnen im Kopf hatten, die die Mutterrolle spielen sollten, schlug sie Veerle vor, aus The Broken Circle. Die Idee war so gut, dass uns unsere eigentlichen Vorschläge nicht über die Lippen kamen. Das Gleiche gilt für Anthony Bajon.
Keine vierundzwanzig Stunden nach unserem Treffen rief mich Rufus an, den ich sehr mag, weil er ein beliebter Schauspieler ist und diese trockene und raue Seite hat, die mich an meinen Großvater erinnert: „Ich habe das Drehbuch gelesen und will den Vater Jacques spielen, diesen Aristokraten vom Land!“ Auch Anthony Bajon, der gerade den Silbernen Bären für AUFERSTEHEN von Cédric Khan erhalten hatte und sehr gefragt war, sagte sofort zu. Ich hatte sehr viel Glück. Die Verbindung zwischen den drei Männern ist für mich unübersehbar.
Sie hatten vorher noch nie mit Schauspielern gearbeitet. Wie haben Sie diese im Vorfeld vorbereitet?
Wir haben alle zusammen eine Lesung gemacht und ich habe mit jedem von ihnen Zeit verbracht, um sie zu stärken, ihnen möglichst viele Details zu ihrer Rolle zu geben und auch um mit ihnen über meine Familie zu sprechen, denn in diesem Film ist alles ein bisschen vermischt.
Wie fühlte es sich an, zum ersten Mal an einem Set mit fünfzig Menschen um sich herum zu sein?
Das Set war eine Entdeckung und ich habe es geliebt! Es war, als würde man eine Einheit, dessen General ich war, in den Krieg führen. Ein General in Ausbildung, denn ich bin ins Ungewisse gesprungen. Aber Christophe Rossignon war da, für den Fall, dass die Dinge kompliziert wurden. Er verbrachte viel Zeit mit dem Dreh von DAS LAND MEINES VATERS. Aber alles lief sehr gut und Christophe konnte sich vor allem amüsieren.
Wir haben DAS LAND MEINES VATERS in zwei Etappen gedreht, vier Wochen im Sommer und vier weitere im Winter. Als ich mit dem zweiten Dreh begann, war ich besser vorbereitet: Alle meine Szenen waren geschnitten, ich hatte bereits den ersten Teil des Films bearbeitet und wusste, was funktionierte und was nicht, wie lange es dauerte, eine Einstellung vorzubereiten, wie schnell das Team reagieren konnte und vor allem fand ich den Instinkt, der mich beim Drehen meiner Dokumentarfilme leitet. Ich übernahm sehr viel mehr Verantwortung in meiner Regiearbeit.
Sie erwähnen Instinkt. Paradoxerweise wirkt alles, von den Gesten bis zu den Kulissen, sehr präzise.
Der Film ist sehr detailliert. Das Dekor, die Kostüme, alles, was diese Zeit ausmacht, war mir wichtig. Es waren eine Menge Erinnerungen; jedes Werkzeug, jede Geste musste exakt sein.
Die Landschaftsaufnahmen sind einfach großartig.
Ich wollte, dass sich der Film wie ein moderner Western anfühlt; dass man die Erhabenheit des Landes und des Berufs des Landwirts spürt und dass man es genießt, die Charaktere auf Fahrrädern, Motorrädern, Pferderücken oder Traktoren zu sehen. Den Bauernhof fanden wir schließlich am Rande der Mayenne, in der Region Alpes Mancelles. Dieser Hof ist großartig. Zusammen mit den umliegenden Landschaften rechtfertigt er die Wahl des Scope-Formats.
Die Musik stammt von Thomas Dappelo.
Sie ist atemberaubend und erinnert mich an die Landschaft von Wyoming und die Country-Musik, die mein Vater liebte. Gleichzeitig ist sie zurückhaltend und öffnet sich erst im Abspann richtig. Thomas macht seit zehn Jahren die gesamte Musik für meine Dokumentarfilme. Er begann als Toningenieur nach seinem Studium am Conservatoire National Supérieur de Paris und hat für die größten Labels gearbeitet und mit Musikern wie Marc Minkowski, John Elliot Gardiner, Grigory Sokolov, AnnSofie von Otter ... Seit einigen Jahren verfolgt er parallel eine Karriere als Komponist für Film und Fernsehen, arbeitet an Soundtracks mit und schreibt seine eigene Filmmusik. DAS LAND MEINES VATERS ist sein erster Score für einen Spielfilm.
Haben Sie in Ihrer Jugend jemals daran gedacht, Landwirt zu werden?
Im Gegensatz zu seinem Vater hat mein Vater mich nie gezwungen, ein Landwirt zu werden. Die Priorität war, gut in der Schule zu sein. Ich habe dann Sport studiert, aber bald gemerkt, dass ich nie ein Profi im Radsport werden würde, also habe ich meinen Berufswunsch geändert, weil mir klar wurde, dass ich keine Karriere daraus machen würde. Ich fing an, Artikel über Sport zu schreiben und dann Reportagen für France 3 Poitou-Charentes zu machen. Dann ging ich nach Paris, um ein Praktikum bei France 2 zu machen, wo ich drei Jahre lang blieb, bevor ich zu längeren Reportagen über andere Themen als Sport überging.
Wissen Sie, man lässt das Land nicht einfach so hinter sich. Als Journalist und jetzt als Regisseur verfolge ich beharrlich meinen Weg, indem ich über die Landwirtschaft spreche und die Männer und Frauen filme, die arbeiten, um uns zu ernähren. Die Erde ist für mich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.
Foto:
©Verleih
Info:
DAS LAND MEINES VATERS (Au nom de la terre)
von Edouard Bergeon, F/B 2019, 103 Min.
mit Guillaume Canet, Veerle Baetens, Rufus, Anthony Bajon
Drama / Start: 18.11.2021
Erzählen Sie uns etwas über die Besetzung.
Ich hatte das Glück, dass ich von Beginn an, ab der Lektüre des Drehbuchs, engagierte Schauspieler hatte. Natürlich waren sie alle von meiner Geschichte berührt, aber sie wollten auch die politische Botschaft des Films unterstützen. Der Zufall spielte eine große Rolle, denn Guillaume entdeckte meinen Dokumentarfilm im Fernsehen. Er drehte gerade Christian Carions MON GARÇON, bei dem Christophe Rossignon der Produzent war, als er auf eine Wiederholung von „Les Fils de la Terre“ stieß. Er sprach sofort mit Christophe darüber und hatte die Idee, einen Spielfilm zu machen, bei dem er Regie führen würde. „Der Film ist geschrieben“, antwortete Christophe, „und ich werde ihn produzieren.“ Guillaume las das Drehbuch, war sofort begeistert und widmete sich umgehend dem Thema Landwirtschaft. Das Land spricht zu ihm; er kennt die Männer, die dort arbeiten, weil er bei ihnen aufgewachsen ist (sein Vater züchtete Pferde in den Yvelines). Guillaume kennt die Bauern, die Art, wie sie sich verhalten, ihre Härte angesichts der schweren Arbeit.
Mit all seinem Wissen und den zusätzlichen Informationen, die ich ihm über meinen Vater gab, formte Guillaume die Figur eines mehr als realen Bauern, mit der Haltung eines Mannes vom Land, gezeichnet von den Jahren der Arbeit. Und das mit großer Tiefe. Sein Schauspiel war punktgenau, auch in der Gestik. Mit einer Mistgabel in der Hand oder am Steuer eines Traktors – alles fühlte sich richtig an. Um eine Szene neu zu drehen und sich wieder in Position zu bringen, war Guillaume in der Lage, mit einem Anhänger voller Getreide so schnell rückwärts zu fahren, wie es ein Bauer getan hätte. Während des Nachmittags bei der Ernte stieg er nicht einmal aus der Fahrerkabine, so sehr war er in die Arbeit vertieft! Wenn man einen Film über Landwirtschaft dreht, darf man keine Fehler machen, denn die Bauern werden alle Details genau beobachten und die ersten sein, die darüber urteilen. Außerdem wollten wir dem Publikum keinen Unsinn erzählen.
Die Ähnlichkeit mit Ihrem Vater, von dem Sie am Ende des Films einige Bilder zeigen, ist frappierend.
Neben der Wahrheitstreue, der sich Guillaume verschrieben hatte, wollte er ihm auch unbedingt ähneln. Er ist sehr weit gegangen! Mit Schnurrbart und vor allem einer Glatze. Wir haben uns viel ausgetauscht, um diese unglaubliche Transformation zu erreichen. Als ich ihn das erste Mal aus der Maske kommen sah, dachte ich, ich würde meinen Vater wiedersehen. Wirklich! Die beiden haben eine unheimliche Ähnlichkeit, was das Äußere betrifft.
In jeder Hinsicht ist es eine ungeheure Ehre, dass sich ein so großartiger Schauspieler dazu entschlossen hat, meinen Vater mit so viel Engagement zu verkörpern. Guillaume war der beste Begleiter, den ich mir während der Entstehung des Films vorstellen konnte.
Wie sind die anderen Schauspieler zum Projekt gekommen?
Ganz einfach, mit Hilfe von Gigi Akoka, der Casting-Direktorin. Bei unserem ersten Treffen, als wir alle Listen von Schauspielerinnen im Kopf hatten, die die Mutterrolle spielen sollten, schlug sie Veerle vor, aus The Broken Circle. Die Idee war so gut, dass uns unsere eigentlichen Vorschläge nicht über die Lippen kamen. Das Gleiche gilt für Anthony Bajon.
Keine vierundzwanzig Stunden nach unserem Treffen rief mich Rufus an, den ich sehr mag, weil er ein beliebter Schauspieler ist und diese trockene und raue Seite hat, die mich an meinen Großvater erinnert: „Ich habe das Drehbuch gelesen und will den Vater Jacques spielen, diesen Aristokraten vom Land!“ Auch Anthony Bajon, der gerade den Silbernen Bären für AUFERSTEHEN von Cédric Khan erhalten hatte und sehr gefragt war, sagte sofort zu. Ich hatte sehr viel Glück. Die Verbindung zwischen den drei Männern ist für mich unübersehbar.
Sie hatten vorher noch nie mit Schauspielern gearbeitet. Wie haben Sie diese im Vorfeld vorbereitet?
Wir haben alle zusammen eine Lesung gemacht und ich habe mit jedem von ihnen Zeit verbracht, um sie zu stärken, ihnen möglichst viele Details zu ihrer Rolle zu geben und auch um mit ihnen über meine Familie zu sprechen, denn in diesem Film ist alles ein bisschen vermischt.
Wie fühlte es sich an, zum ersten Mal an einem Set mit fünfzig Menschen um sich herum zu sein?
Das Set war eine Entdeckung und ich habe es geliebt! Es war, als würde man eine Einheit, dessen General ich war, in den Krieg führen. Ein General in Ausbildung, denn ich bin ins Ungewisse gesprungen. Aber Christophe Rossignon war da, für den Fall, dass die Dinge kompliziert wurden. Er verbrachte viel Zeit mit dem Dreh von DAS LAND MEINES VATERS. Aber alles lief sehr gut und Christophe konnte sich vor allem amüsieren.
Wir haben DAS LAND MEINES VATERS in zwei Etappen gedreht, vier Wochen im Sommer und vier weitere im Winter. Als ich mit dem zweiten Dreh begann, war ich besser vorbereitet: Alle meine Szenen waren geschnitten, ich hatte bereits den ersten Teil des Films bearbeitet und wusste, was funktionierte und was nicht, wie lange es dauerte, eine Einstellung vorzubereiten, wie schnell das Team reagieren konnte und vor allem fand ich den Instinkt, der mich beim Drehen meiner Dokumentarfilme leitet. Ich übernahm sehr viel mehr Verantwortung in meiner Regiearbeit.
Sie erwähnen Instinkt. Paradoxerweise wirkt alles, von den Gesten bis zu den Kulissen, sehr präzise.
Der Film ist sehr detailliert. Das Dekor, die Kostüme, alles, was diese Zeit ausmacht, war mir wichtig. Es waren eine Menge Erinnerungen; jedes Werkzeug, jede Geste musste exakt sein.
Die Landschaftsaufnahmen sind einfach großartig.
Ich wollte, dass sich der Film wie ein moderner Western anfühlt; dass man die Erhabenheit des Landes und des Berufs des Landwirts spürt und dass man es genießt, die Charaktere auf Fahrrädern, Motorrädern, Pferderücken oder Traktoren zu sehen. Den Bauernhof fanden wir schließlich am Rande der Mayenne, in der Region Alpes Mancelles. Dieser Hof ist großartig. Zusammen mit den umliegenden Landschaften rechtfertigt er die Wahl des Scope-Formats.
Die Musik stammt von Thomas Dappelo.
Sie ist atemberaubend und erinnert mich an die Landschaft von Wyoming und die Country-Musik, die mein Vater liebte. Gleichzeitig ist sie zurückhaltend und öffnet sich erst im Abspann richtig. Thomas macht seit zehn Jahren die gesamte Musik für meine Dokumentarfilme. Er begann als Toningenieur nach seinem Studium am Conservatoire National Supérieur de Paris und hat für die größten Labels gearbeitet und mit Musikern wie Marc Minkowski, John Elliot Gardiner, Grigory Sokolov, AnnSofie von Otter ... Seit einigen Jahren verfolgt er parallel eine Karriere als Komponist für Film und Fernsehen, arbeitet an Soundtracks mit und schreibt seine eigene Filmmusik. DAS LAND MEINES VATERS ist sein erster Score für einen Spielfilm.
Haben Sie in Ihrer Jugend jemals daran gedacht, Landwirt zu werden?
Im Gegensatz zu seinem Vater hat mein Vater mich nie gezwungen, ein Landwirt zu werden. Die Priorität war, gut in der Schule zu sein. Ich habe dann Sport studiert, aber bald gemerkt, dass ich nie ein Profi im Radsport werden würde, also habe ich meinen Berufswunsch geändert, weil mir klar wurde, dass ich keine Karriere daraus machen würde. Ich fing an, Artikel über Sport zu schreiben und dann Reportagen für France 3 Poitou-Charentes zu machen. Dann ging ich nach Paris, um ein Praktikum bei France 2 zu machen, wo ich drei Jahre lang blieb, bevor ich zu längeren Reportagen über andere Themen als Sport überging.
Wissen Sie, man lässt das Land nicht einfach so hinter sich. Als Journalist und jetzt als Regisseur verfolge ich beharrlich meinen Weg, indem ich über die Landwirtschaft spreche und die Männer und Frauen filme, die arbeiten, um uns zu ernähren. Die Erde ist für mich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.
Foto:
©Verleih
Info:
DAS LAND MEINES VATERS (Au nom de la terre)
von Edouard Bergeon, F/B 2019, 103 Min.
mit Guillaume Canet, Veerle Baetens, Rufus, Anthony Bajon
Drama / Start: 18.11.2021